Erbschaft: Regelmäßige Einnahmen mit einem Auszahlplan.
Eine Erbschaft oder die Auszahlung einer Lebensversicherung kann den Kontostand auf einen Schlag in die Höhe schnellen lassen. Nach der Freude darüber stellt sich aber eine Frage: Wohin mit dem Geld? In Zeiten verschwindend geringer Zinsen eine schwierige Frage.
Eine Lösung ist ein Finanzprodukt, das viele Banken anbieten und das dennoch relativ unbekannt ist: ein Auszahlplan. In einen solchen Plan investiert der Sparer und bekommt dann gestückelt über einen vorher festgelegten Zeitraum monatlich eine bestimmte Summe ausgezahlt.
Ein Bank-Auszahlplan?
Ist der Vertrag einmal abgeschlossen, gibt es allerdings keine Möglichkeit, früher an das Geld zu kommen. Daher sollte auf alle Fälle die eigene Liquidität bei unvorhersehbaren Situationen gewährleistet sein, das heißt eine Reserve von mindestens drei Nettomonatsgehälter. Schulden sollten abbezahlt sein.
Ein weiteres Problem bei Bank-Auszahlplänen: Die Zinssätze liegen nicht über dem, was momentan auf kürzer laufendes Festgeld und Tagesgeld gezahlt wird. Aktuell liegen die Konditionen bei 0,01 bis 0,6 Prozent Zinsen pro Jahr. Bei solch niedrigen Verzinsungen stellt sich die Frage, wo man real am wenigsten Verlust macht. Falls die Zinsen doch mal wieder steigen sollten, könnte man sich ärgern, sein Geld für einen derart langen Zeitraum gebunden zu haben.
Bank-Auszahlpläne können für Anleger eine Option sein, die keinerlei Risiko eingehen wollen und fest mit ihrem Geld planen – egal was passiert. Der Anleger verzichtet dafür sowohl auf Liquidität als auch auf Rendite
Besser einen ETF-Auszahlplan wählen
Fonds-Entnahmepläne bieten da mehr Flexibilität und Renditechancen. Solche Fonds-Entnahmepläne lassen sich sehr individuell und flexibel gestalten. Der Anleger kann selbst bestimmen, wann wie viele Fondsanteile verkauft werden. Die Entnahme kann jederzeit geändert oder ausgesetzt werden. Nachteil hier: Eine feste Verzinsung gibt es nicht. Es bleibt das Kursrisiko, je nachdem, in was der Fonds investiert. Aktienfonds eignen sich daher eher weniger für einen Entnahmeplan. Die größte Berechenbarkeit bieten offene Immobilienfonds; allerdings sind hier Fristigkeiten zu beachten, wenn die Fonds nicht börsengehandelt sind.
Im Gegensatz zu Rentenversicherungen werden verbleibende Vermögen in einem Auszahlplan oder Fonds-Entnahmeplan immerhin vererbt. So profitieren die Erben von ungenutztem Restkapital.
Über den Autor: Marc-Oliver Lux
Marc-Oliver Lux ist Geschäftsführer der Dr. Lux & Präuner GmbH in München.
Autor Redaktion
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Wer Vermögen hat und sich das nach und nach auszahlen lassen möchte, kann einen Entnahmeplan einrichten. Das ist ein Dauerauftrag, bei dem Geld vom Anlagekonto zurückfließt.
Im fortgeschrittenen Alter, häufig kurz vor der Rente, beginnen sich viele Anleger zu fragen, wie es zukünftig mit der ETF-Geldanlage weitergehen soll. Schließlich möchte man den Lebensabend möglichst auf einem bequemen Finanzpolster verbringen. Ein Entnahmeplan ist die Lösung.
Wenn Sie über Ihren Vermögensaufbau nachdenken, dann dreht sich die Frage selten darum, was in der Phase danach passiert. Das kann gefährliche Folgen haben. Oft höre ich von Menschen, die während der Rentenzeit zu hohe Beträge aus ihren Depots oder falsche Entnahmestrategien verfolgt haben – mit der Konsequenz, dass plötzlich kein Vermögen zur Deckung des Finanzbedarfs mehr verfügbar war.