1. März 2018
Geldanlagen in Zeiten von Digitalisierung, Klimaerwärmung und demographischem Wandel

Geldanlagen in Zeiten von Digitalisierung, Klimaerwärmung und demographischem Wandel

Prognosen für günstige oder überhaupt mögliche Geldanlagen in der Zukunft zu treffen ist ein fast unmögliches Unterfangen. Gerade dann, wenn man sich in einer schnelllebigen Zeit, wie der aktuellen befindet. Doch die „Mega-Trends“, ob positiv oder negative Trends sei dahingestellt, zu denen vorneweg Digitalisierung, Klimawandel, eine zunehmende Ressourcenknappheit und ein nicht zu verachtender demographischer Wandel, und hier vor allem eine immer älter werdende Bevölkerung, gehören, lassen sich dennoch analysieren. Was dabei beobachtet werden kann, lässt sich auf die Geldanlagen der Gegenwart anwenden und erlaubt zumindest einen Blick in die nähere Zukunft. Denn gerade was die technischen Innovationen betrifft und welche Möglichkeiten für Investitionen sich dadurch ergeben, kann doch schon einiges Konkretes festgestellt werden.

Mehrere Trends konkret nutzen

In jedem Zeitalter lassen sich diverse Trends oder auch Mega-Trends beobachten, welche die Menschheit vor neue ökologische und ökonomische Herausforderungen stellen. Die aktuellen Mega-Trends wiederum ließen sich in zahlreiche kleinere Trends aufspalten und eine genaue Auflistung aller Tendenzen und Entwicklungen einer Gesellschaft ist schwierig. Ganz konkret jedoch lassen sich derzeit einige große Trends beobachten, die seit einigen Jahren am aufkommen sind und die sich aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch einige Jahre in die Zukunft erstrecken werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Digitalisierung wesentlicher Bereiche des Lebens
  • Der Klimawandel mit all seinen Konsequenzen
  • Eine wachsende globale Ressourcenknappheit
  • Ein verstärktes Bedürfnis nach Sicherheit vieler Bürger, aber auch vieler Firmen
  • Der Zugang zu sauberem Trinkwasser
  • Der Umbau einer immer älter werdenden Bevölkerung aufgrund des medizinischen Fortschritts. Gerade in Industrieländern wird die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten wohl stark altern, was sich auf die Wirtschafts- und Sozialsysteme auswirkt. Schwerpunktverlagerungen werden im Bereich des Gesundheitswesens und der Versorgung erforderlich sein. Weiterhin müssen wohl auch neue Infrastrukturen geschaffen werden und eine Teilhabe der Älteren am Fortschritt sollte ermöglicht werden.

Für viele dieser Trends sind noch keine optimalen Lösungen in Sicht. Da es um Mensch und Umwelt allerdings schlecht steht, wenn keine Lösungen gefunden werden, sind immer mehr spannende Lösungsansätze gefragt. Diese werden oftmals von engagierten und nicht selten auch jungen und ambitionierten Unternehmen vorgeschlagen, in die wiederum investiert werden kann. Davor jedoch scheuen sich viele Anleger und flüchten sich in Zeiten enormer Unsicherheiten und Ängste aufgrund der vielen erschreckenden Trends wieder in Sachwerte. Investitionen in nachhaltige Immobilien beispielsweise können auch durchaus sinnvoll sein. Dennoch lassen sich die Mega-Trends eben auch nutzen, da sie an den Kapitalmärkten in Zukunft aller Voraussicht nach eine wachsende Rolle spielen werden.

Tipp: Lesen Sie dazu passend unseren neuen Anlageleitfaden Megatrends.

Anleger, die vor den Trends nicht zurückschrecken, können nach Angeboten Ausschau halten, die sich auf eben diese Trends konzentrieren. Mittels bestimmter Zukunfts-Baskets zum Beispiel, lässt sich in mehrere gemanagte Investmentfonds investieren, welche je einen bestimmten großen Zukunftstrend als Schwerpunkt abbilden. Dies kann die Digitalisierung oder eben auch der Klimawandel sein. Somit beteiligen sich Anleger an den Entwicklungen, bzw. an den Konzepten, die mit einem der Mega-Trends der Zukunft umzugehen versuchen. Wer bei der Investition breiter streut und in mehrere Unternehmen investiert, meidet die Gefahr, einem Unternehmen etwa anzuhängen, das, gerade in solch schwierig einzuschätzenden Zeiten, mitunter immer wieder auch große Misserfolge einzustreichen hat.

Natürlich müssen sich die Mega-Trends in den Kapitalmärkten nicht durchsetzen. Auch können neue Themen hinzukommen und ältere verdrängen oder überlagern. Da die Fonds der meisten Anlagekonzepte, wie der Zukunfts-Baskets, direkt und indirekt über Derivate in weltweite Aktien investieren und größeren Wertschwankungen unterliegen, sollte nur nach ausreichender Information und guter Beratung investiert werden. Außerdem raten sich weitere Anlagen, fernab erwähnter Fonds.

Kryptowährungen: Die neuen globalen Währungen?

Kryptowährungen stellen noch immer eine extrem umstrittene Geldanlage der Zukunft dar.

Eine dieser immer beliebter werdenden Anlagen stellen die Kryptowährungen dar. Bei Beobachtung der einzelnen Währungen und der entsprechenden Kursentwicklungen, stellt sich vielen Interessenten die Frage, wie mit diesen immer noch recht jungen Währungen am besten umzugehen ist.

Dazu finden sich natürlich zahlreiche Ratgeber im Internet. Viele davon aber sind darauf bedacht, das Interesse entweder auf ganz bestimmte Währungen zu lenken oder auf sonst irgendeine Weise von den Investitionsentscheidungen der Wissensbegierigen zu profitieren. Da es bei vielen Kryptowährungen aber immer wieder enorme Kurseinbrüche gibt, welche Anleger nicht verstehen, weil sie sich mit der Materie nicht genug beschäftigt haben, werden sich die digitalen Währungen auch erst dann wirklich durchsetzen können, wenn dies geschieht. Die Zukunft der „neuen“ Währungen ist also teilweise davon abhängig, ob es zum Interesse der Anleger wird, über genaue technische Details sowie die Geschichte Bescheid zu wissen, die beispielsweise hinter dem Bitcoin, der ersten Kryptowährung überhaupt, steckt. Wer keine Ahnung hat, was „Blockchain“ bedeutet und wie die Blockchain-Technologie funktioniert, sollte sich auch nicht auf deren Potenzial für die Zukunft verlassen und sein Geld besser anderweitig investieren.

Dass Kryptowährungen aber zu den alles bestimmenden, neuen globalen Währungen werden und dass der Euro beispielsweise durch sie verdrängt wird, ist sehr unwahrscheinlich. Die Grundidee von Geld, das vom Staat nicht kontrolliert wird, ist natürlich reizvoll und lässt viele Anleger an eine neue Ära denken, allerdings ist diese Ära nicht zu erwarten, da von Regierungen unterstützte Währungen als Transaktionsmedium den unschlagbaren Vorteil haben, dass sich mit ihnen die Steuern bezahlen lassen. Alleine der Gedanke, dass Bitcoin, Ethereum & Co. an Wert verlieren, die Steuerlast in Euro aber bestehen bleibt, sollte Anlegern zu bedenken geben. Solange Steuerzahlungen mittels Kryptowährungen von Regierungen also nicht zugelassen werden, bieten die digitalen Währungen vielleicht die Chance per Daytrading nicht wenig Geld zu machen, als langfristige Investition allerdings dürften sie noch eher fragwürdig und problematisch sein.

Das eventuelle Wirtschaftswunder armer Teile der Welt

Große Industrienationen sowie Schwellenländer haben immer wieder mit Verschuldung und schwächelnder Konjunktur sowie doch eher seichten Wachstumsraten zu kämpfen. Es gibt fernab hiervon aber eben auch die Möglichkeit, das eigene Geld unempfindlich gegen die Trends aus Europa, Amerika und Fernost zu machen und stattdessen in einen der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt zu investieren. In Afrika entwickelt sich seit einigen Jahren beispielsweise eine Art wirtschaftliches Wunder, wie es in Brasilien schon länger stattfindet. Zwar sind vielerorts die politischen Verhältnisse in Afrika noch instabil, weshalb Privatanleger nicht völlig vor starken Schwankungen und zeitweiligen Rückschlägen geweiht sind, in den kommenden Jahren könnten sich aber dennoch enorme Wachstumsraten verzeichnen lassen.

Denn die besser werdende Wirtschaftspolitik des Kontinents sowie die steigende Nachfrage von Industrie- und Schwellenländern nach Rohstoffen aus Afrika machen eine Aufholjagd der Entwicklungsländer nicht unwahrscheinlich. Gerade diese Rohstoffe, die aus der wichtigen afrikanischen Landwirtschaft stammen, die reich ist an echten Bodenschätzen, sind nicht zuletzt enorm wichtig für die riesige wachstumsstarke Volkswirtschaft Chinas.

Da Afrika-Investments wohl auch in Zukunft noch hohe Renditechancen aufweisen, gleichzeitig aber auch gewisse Risiken mit sich bringen, laufen Privatanlege nicht falsch damit, professionelle Hilfe zu Rat zu ziehen. Aktiv verwaltete Investmentfonds, die gezielt in afrikanische Aktien investieren und für eine sinnvolle Mischung und damit eine Risikostreuung sorgen, werden wohl auch hier die sinnvollste Wahl darstellen.

Nachhaltige Immobilien

Wer auf Sachwerte setzt und sich gerade wegen der noch immer niedrigen Zinsen zu Immobilien hingezogen fühlt, sollte bei der Geldanlage auf Nachhaltigkeit setzen. Nachhaltigkeit heißt in diesem Fall, demographische und ökologische Trends bei der Investition zu berücksichtigen. Zwei Trends sollten dabei im Vordergrund stehen:

Die immer älter werdende Bevölkerung

Zum einen sorgen eine eher niedrige Geburtenrate in Deutschland, zum anderen der kontinuierliche Anstieg der Lebenserwartung und der Rückgang der Sterblichkeit für eine immer älter werdende Gesellschaft. Ein Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft lässt die Prognose zu, dass im Jahr 2060 etwa jede dritte Person 65 Jahre oder älter sein wird. Zwischen 1960 und 2013 stieg der Anteil der Personen, die 60 Jahre und älter waren bereits von 17,4 auf 27,1 Prozent.

Zu den Aufgaben dieser alternden Gesellschaft wird es gehören, die bekannte Versorgungslücke, die sich kaum vermeiden lässt, wenn keine Lösungen gefunden werden, dauerhaft zu vermeiden. Zu den praktischen Maßnahmen zählt hierbei unter anderem die Erleichterung der Fortbewegung oder der Erledigung bestimmter alltäglicher Aufgaben und Bedürfnisse, wodurch die Umgebung, in der sich die Älteren bewegen, allgemein altersfreundlicher wird. Hier nun können Anleger bereits jetzt vorsorgen, indem sie in Immobilien investieren, die das barrierefreie Wohnen verbreiten und umsetzen. Eine altersgerechte Raumaufteilung in Wohnungen und Häusern wird in Zukunft immer häufiger ein wichtiges Kriterium für zahlungskräftige Mieter darstellen.

Die Klimaerwärmung

Durch nachhaltigeres Heizen lässt sich nicht selten eine Menge sparen. Investitionen lohnen sich daher schon heute.

Den zweiten wichtigen Aspekt in Bezug auf Anlagen in Immobilien der Zukunft stellt die Klimaerwärmung dar, aufgrund derer in näherer Zukunft wohl mit einer Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Energieeffizienz zu rechnen ist. Vor allem auch in Privathaushalten befinden sich die regenerativen Energien daher auf dem Vormarsch. Das mit gutem Grund: Schon heute müssen Energieausweise beim Verkauf oder bei der Vermietung von Objekten vorgelegt werden. Interessenten bekommen außerdem immer mehr Daten zum energetischen Zustand von Gebäuden übermittelt. Eine gute Beurteilung im Energieausweis wirkt sich als Verkaufsargument also oftmals positiv auf den Kauf- oder Mietpreis aus.

Wer also in Immobilien investiert, die mit nachhaltiger Technologie ausgestattet sind, folgt einem positiv zu wertenden und realistischen Zukunftstrend. Zum einen wird mit nachhaltiger Energiegewinnung natürlich die Umwelt entlastet, zum anderen bewerkstelligen diverse Techniken, die sich erneuerbarer Energien bedienen, bereits heute Stromeinsparungen und Reduzierungen von Heizkosten, die sich finanziell immens lohnen.