31. März 2015
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Griechische Staatsanleihen – bis in die Unendlichkeit und noch viel weiter

Seit ein paar Wochen ist klar: Die griechische Syriza-Partei mit ihrem Spitzenkandidaten Alexis Tsipras hat die Wahl in Griechenland für sich entschieden.

Das bedeutet eine radikale Änderung der griechischen Wirtschaftspolitik. Die Troika und ihre Sparmaßnahmen wurden aus Athen geschmissen; die Griechen wollen ihre Wirtschaft selbst regeln. Doch das hat weitreichende Konsequenzen, auch für den Privatanleger.

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Stephan Witt

FiNUM Private

Finance AG

 

Die EZB hat den griechischen Anleihen das Vertrauen entzogen und akzeptiert diese nicht mehr als Sicherheiten von Geschäftsbanken. Damit muss Griechenland nun noch mehr Zinsen bieten als ohnehin schon, damit sie das erhöhte Risiko kompensieren und am Markt attraktiv bleiben können. Also die Renditechance für Sparer?

Wohl kaum, diese sollten äußerst vorsichtig bei den Griechenlandanleihen sein. Zwar bieten die Papiere tatsächlich eine gute Rendite, doch das geht natürlich immer mit einem höheren Ausfallrisiko einher.

Keiner kann sagen was passiert, wenn das Land in naher Zukunft milliardenschwere Anleihen zurückzahlen muss. Schon jetzt diskutiert der neu gewählte Staatschef Tsipras mit zahlreichen Euroländern über eine Streckung der Rückzahlungen oder gar den Schuldenschnitt. Letzterer erscheint sogar sehr wahrscheinlich und es ist völlig unklar, wer davon betroffen sein wird.

Es könnte also auch den Privatanleger erwischen. Erst recht wenn Griechenland den Euro verlassen sollte. Dieses Szenario wird bereits seit einiger Zeit untersucht und es gibt mehrere verschiedene Ausgänge. Niemand kann genau vorhersehen, wie sich diese Entwicklung auf die griechische Wirtschaft auswirken wird, doch eine positive Entwicklung erscheint doch sehr unwahrscheinlich. Vor allem deshalb sollten gerade interessierte Privatanleger extrem vorsichtig bei den Anleihen sein und doch eher anderweitig investieren bzw. die Investition noch ein wenig in die Zukunft verlegen.