28. September 2015
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Immobilienboom hält wohl an

Nach der Deutschen Bundesbank warnte nun auch die Rating-Agentur Moodys vor einer Überhitzung einiger europäischer Immobilienmärkte. Doch die ultralockere Geldpolitik mit anhaltend niedrigen Zinsen lässt die Kassen der Immobilien-Unternehmen vorerst weiter klingeln. Mit einem neuen ETF von State Street (SPDR) können Anleger daran partizipieren.

Laut der europäischen Statistikbehörde müssen Interessenten, die in der EU eine Immobilie kaufen möchten, etwa 0,9 Prozent mehr Geld dafür hinblättern als im Vorjahr. Das klingt nicht besonders dramatisch. Aber wie Durchschnittswerte allgemein vermitteln diese Zahlen nur einen Teil der Wahrheit. Denn die Entwicklung der Immobilienmärkte verläuft sehr unterschiedlich. Für die geringge Steigerungsrate sorgten Preisrückgänge in Lettland (-5,8 Prozent), Italien (-3,3 Prozent), Frankreich (-1,6 Prozent), Finnland (-0,3 Prozent), Österreich (-0,5 Prozent) und Slowenien (-1,4 Prozent). In allen anderen europäischen Staaten hingegen zogen die Preise zum Teil deutlich an. Spitzenreiter dabei sind Irland (+16,1 Prozent), Schweden (+11,6 Prozent), Ungarn (+9,7 Prozent) und Groß- britannien (+8,5 Prozent). In Deutschland stiegen die Preise hingegen moderat um durchschnittlich 2,4 Prozent. Allerdings stammen diese europäischen Zahlen noch aus dem Weihnachtsquartal.

Aktuellere Zahlen der Ratingagentur Standard & Poors (S&P) sehen den Preisanstieg in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 bereits bei 5 Prozent. Grund genug für Moodys Analytics, vor einer Immobilienblase in Europa zu warnen. So hätten sich die Immobilienpreise in deutschen Großstädten seit dem Jahr 2010 um rund 25 Prozent verteuert, deutliche Steigerungen habe es aber auch in Nicht-Eurostaaten wie Norwegen (+30 Prozent) und in Großbritannien (+15 Prozent) gegeben. Die EZB habe schließlich keinen Einfluss, in welchen Bereichen und Ländern das Geld des billionenschweren Aufkaufprogrammes investiert würde. Bereits einige Monate zuvor warnte Bundesbankpräsident Jens Weidmann, dass es in einigen deutschen Großstädten eine Überbewertung von Wohnungspreisen um zehn bis 20 Prozent gebe. Die Preisdynamik habe sich zuletzt aber abgeschwächt, von einer Preisblase möchte er noch nicht sprechen.

Trend dürfte aber vorerst anhalten

Da in Europa ein Ende der ultralockeren Geldpolitik nicht absehbar ist, dürfte der Aufwärtstrend anhalten. Für Deutschland erwartet S&P im kommenden Jahr zum Beispiel ein Preisplus von 4,5 Prozent, in Groß- britannien und Irland von 5 Prozent.

Neuer ETF auf europäische Immobilien

Mit dem neu aufgelegten SPDR FTSE EPRA Europe ex UK Real Estate (WKN: A14P7G) von State Street Global Advisors partizipieren Anleger an der Wertentwicklung von Immobilienaktien und Real Estate Investment Trusts (REITs), die in Europa operieren, nicht aber in Großbritannien. Der Grund für den Ausschluss britischer Aktien: „Der britische Wirtschaftszyklus verhält sich zum Teil anders als der des restlichen Europas. Neben diesem makro- ökonomischen Überlegungen ist der Immobilienmarkt und der Markt börsennotierter Immobilienbetreibergesellschaften und -Aktiengesellschaften weiter entwickelt. Investoren tendieren daher dazu, diesen Unterschieden im Rahmen einer getrennten Allokation Rechnung zu tragen“, so Axel Riedel, SPDR-Verantwortlicher für den ETF-Vertrieb. Der Index umfasst aktuell 63 Positionen. Stark darin gewichtet sind Werte aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Schweden. Der Index wird phyisch abgebildet. Die Gesamtkostenquote des ETF beträgt 0,30 Prozent.

Fazit: Immobilienunternehmen verdienen aufrund der ultralockeren EZB-Geldmarktpolitik gut. Mit dem ETF partizipieren Anleger daran

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