15. Februar 2019
Nur ein klares Regelwerk führt zum Erfolg an den Finanzmärkten.

Keine Angst mehr vor dem Absturz!

Mit Aktien hat man über einen Zeitraum von mehreren Jahren so gut wie immer Geld verdient. Allerdings vergeht kaum ein Jahr, in dem die Investoren nicht doch einmal in den Abgrund sehen. Leider verkaufen viele Anleger dann zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Diese Schwankungen lassen sich mit einigen wenigen Tricks verringern.

1. Die Dividende: Je mehr ein Unternehmen ein etabliertes Geschäftsmodell hat, desto weniger Einfluss hat die unsichere Zukunft auf den Aktienkurs. Ein guter Indikator sind dabei Dividenden. Zahlt ein Unternehmen ansprechende Dividenden, dann sollte sich das Geschäftsmodell bereits bewährt haben.

2. Die Konjunktur: Es gibt Aktienunternehmen, deren Gewinne in einer Konjunkturphase sehr deutlich schwanken – und die Börsenkurse der Unternehmen dementsprechend einem starken Auf und Ab gleichen. Zulieferer von Automobilunternehmen, Industrieunternehmen und Bauunternehmen sind typische Fälle, bei denen in der Hochkonjunktur die Sektkorken knallen und im konjunkturellen Tal nicht selten Verluste verzeichnet werden. Besser sind Unternehmen, die davon weniger abhängig sind: Pharma- oder Nahrungsmittelhersteller sollten daher im Portfolio berücksichtigt werden.

3. Wiederkehrende Erträge: Es gibt nichts Schöneres als monatlich wiederkehrende Erträge, sodass der Investor schon am Jahresanfang eine Idee hat, wo am Jahresende der Umsatz stehen kann. Vorsicht daher vor Projektgeschäften. Krones baut tolle Getränkeabfüllanlagen, aber der Auftragseingang schwankt sehr ordentlich.

4. Stopp-Loss: Die anderen Marktteilnehmer handeln nicht immer effizient, aber die kollektive Intelligenz kommt durchaus im Marktgeschehen zum Ausdruck. Wenn in einem Unternehmen die Hütte brennt und es Probleme gibt, dann wird dies meist in den Aktienkursen sichtbar – die Kurse fallen. In solchen Fällen kann es tatsächlich sinnvoll sein, Verluste zu begrenzen. Um einen Rückgang von 50 Prozent aufzuholen, muss die Aktie um 100 Prozent steigen. Fällt eine Aktie über 30 Prozent, dann ist höchste Vorsicht geboten!

5. Diskontzertifikate: Diskontzertifikate begrenzen die Gewinne, meist in einer Größenordnung von fünf bis zehn Prozent im Jahr. Mehr lässt sich dann dort nicht verdienen. Dafür bleiben Anleger aber vor den ersten zehn bis 20 Prozent Kursverlusten einer Aktie verschont. Aufgrund dieses Mechanismus schwanken Diskontzertifikate deutlich weniger als Aktien. Meist liegt das Verhältnis bei Diskontzertifikaten bei eins zu drei: Schwankt die Aktie um drei Prozent, bewegt sich der Diskonter um ein Prozent.

6. Liquidität und gestaffelte Käufe: Kaufen Sie bei einer Aktie erst einmal eine überschaubare Position. Wenn Sie diese dann nochmals günstiger bekommen, umso besser, dann stocken Sie nochmals auf. Diese Form der gestaffelten Käufe ist eine der wichtigsten Komponenten überhaupt für den langfristigen Erfolg. Und es gibt Ihnen die Möglichkeit, die bestehenden Schwankungen zu Ihrem Vorteil zu nutzen.

Über den Autor

Michael Thaler, Vorstand der TOP Vermögen AG in München.