28. August 2015
oldtimer

Kunst und Oldtimer sind stabile Anker

Für manche Vermögensexperten sind alternative Investments, zu denen Gemälde genauso gehören wie Oldtimer, ein wichtiger Bestandteil zur strategischen Diversifikation.

Und geschickt ausgewählt sind sie genauso lukrativ wie emotionsgeladen.

Sie sind ein echter Blickfang und viele Menschen bleiben stehen, um sich nach ihnen umzuschauen.

Oldtimer liegen in Deutschland im Trend, sie sind absolute Liebhaber- und Sammlerobjekte. Mehr als 300.000 Fahrzeuge waren 2013 mit dem markanten H-Kennzeichen auf den Straßen unterwegs – und damit zehn Prozent mehr als noch 2012. Oldtimer – aber auch die jüngeren Youngtimer – sind eine

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Michael Pintarelli

Finanzdienstleistungen

AG

 

emotionale Angelegenheit. Und eine profitable für Investoren, wenn diese das Investment richtig anpacken. Denn so manch historisches Fahrzeug hat in den vergangenen Jahren enorme Wertsteigerungen hingelegt. Doch die Betonung liegt auf „so manch historisches Fahrzeug“. Nicht jedes alte Auto ist eine gute Geldanlage. Geeignet als potenziell lukratives Investment sind limitierte Baureihen oder Sondereditionen oder auch solche Autos, die längst nicht mehr gebaut werden, die aber eine hohe Attraktivität besitzen – sowohl für die Besitzer als auch für den Markt.

Im Oldtimer-Index DOX beispielsweise sind 88 historische Fahrzeuge gelistet. Der DOX hat kontinuierlich beachtliche Steigerungen hingelegt, nämlich im Schnitt elf Prozent jährlich. So kann sich beispielsweise der Kauf eines limitierten Sportwagens deutscher Provenienz innerhalb weniger Jahre zu einem echten Vermögens-Turbo entwickeln. Ein Weg zum passenden Auto: in die eigene Vergangenheit schauen. Wer ein gut erhaltenes, seltenes Fahrzeug kauft, das er beispielsweise aus seiner Jugend kennt, kann ein sehr gutes Hobby-Investment im Sinne einer Freude bringenden Geldanlage tätigen.

Bei Experten gelten Old- und Youngtimer als „Notfallpaket“. Sie lassen sich gut in ein Portfolio einbinden, um starke Schwankungen oder auch ein länger andauerndes Tief an den Aktien- und Anleihemärkten ausgleichen zu können – das Auto als Wertstabilisator sozusagen. Aufgrund des globalen Marktes für begehrte historische Automobile lassen sich Gewinne auch dann realisieren, wenn beispielsweise in europäischen Indizes aufgrund einer einbrechenden Konjunktur Turbulenzen toben oder sich fragwürdige finanzpolitische Entscheidungen negativ auf Rentenpapiere auswirken.

Doch für wen eignet sich ein solches Asset eigentlich? Natürlich muss eine gewisse Auto- Affinität vorhanden sein, sollten Emotionen eine Rolle spielen. Aber auf der anderen Seite muss ein Old- oder Youngtimer-Investment immer ins Portfolio passen. Für diese alternative Anlage sollten nicht mehr als zehn Prozent des liquiden Vermögens verwendet werden, um die strategische Diversifikation nicht zu gefährden. Sinn kann es zum Beispiel ergeben, die Gewinne aus der laufenden Geldanlage in diese etwas andere Anlageklasse zu investieren.

Die gleichen Prinzipien gelten übrigens auch für den Kauf von Kunstwerken. Diese sollten dem Investor zwar auch persönlich gefallen, aber umso wichtiger ist es natürlich, gemeinsam mit einem versierten Experten wirklich werthaltige Gemälde, Grafiken, Zeichnungen etc. zu finden. Nur auf diese Weise lohnt sich das Investment und wird zu einem Anker im Portfolio – und im Wohnzimmer.