17. Oktober 2014
dax etf indexfonds

Neues Hoch beim DAX ist erst einmal unwahrscheinlich

Anfang August war von Kursverlusten geprägt, gepaart mit deutlich ansteigender Unsicherheit und Volatilität an den Aktienmärkten.

In der Korrektur entwickelten europäische Aktienindizes und der DAX eine relative Schwäche zum amerikanischen Aktienmarkt. Teilweise durchbrachen die europäischen Indizes sogar ihren mittelfristigen Aufwärtstrend. Der „Taktgeber“ S&P 500 bestätigte diese Schwäche jedoch nicht und drehte an wichtigen Unterstützungsniveaus wieder nach oben.

alexandersedlacek  

Alexander Sedlacek
Technischer Analyst
und Portfoliomanager
bei NOVETHOS

 

Seitdem läuft an allen Aktienmärkten eine Erholung. Wie die Erholungen der letzten zwei Jahre erfolgt diese innerhalb relativ kurzer Zeit. Der S&P 500 konnte bereits wieder neue Allzeithochs ausbilden. EuroStoxx 50 und DAX konnten ihre relative Schwäche bisher noch nicht kompensieren und liegen noch unter ihren Höchstständen.

Weiterhin erwarten wir das Potenzial nach oben niedriger als nach unten. Die Sentiments sind auf hohem Niveau, die Erholung zeigt erste Erschöpfungstendenzen und die seit Monaten negativ divergierende Marktbreite verschlechtert sich weiter. Solange jedoch der mittelfristige Aufwärtstrend im S&P 500 intakt ist, ist mit einer Seitwärtsentwicklung zu rechnen.

Insbesondere beim DAX zeichnet sich weiter relative Schwäche ab. Der mittelfristige Aufwärtstrend vom September 2011 ist durchbrochen. Dies muss nicht den Anfang eines neuen Abwärtstrends bedeuten, jedoch wird der übergeordnete Aufwärtstrend flacher und eine weitere Konsolidierung wahrscheinlich. Für die mittelfristige Entwicklung werden zwei Entscheidungsmarken maßgeblich sein. Zum einen die 10.000 Marke – wird diese überwunden, ist mit einer weiteren positiven Entwicklung zu rechnen. Zum anderen die 8.900 Marke – sollte diese unterschritten werden, gibt es weiteres Korrekturpotenzial von mindestens zehn Prozent. Kurzfristig sollte sich der DAX die nächsten Tage innerhalb dieser Range bewegen. Das favorisierte Szenario geht vorerst von einer negativen Entwicklung in Richtung der 9.000 Punkte aus: Die aktuelle Erholung wird von weniger Volumen getragen, die US-Aktienindizes (Sektoren) und die Marktbreite weisen negative Divergenzen auf, der September gehört saisonal zu den schlechten Monaten und der Optimismus ist besonders im amerikanischen Markt bereits wieder sehr hoch.