20. März 2017
REITs: Betongold für kluge Investoren

REITs: Betongold für kluge Investoren

REITs sind eine sehr attraktive Alternative zum Direkterwerb von Betongold. Anleger können sich mit wenig Geld ein globales Immobilienportfolio aufbauen.

Als Kapitalanlage sind Immobilien selten eine gute Idee. Das Risiko im Portfolio konzentriert sich damit allein aufs Betongold. Ob Privatanleger, Stiftung oder Pensionskasse – wer auf ordentliche Erträge angewiesen ist, sollte einen Blick auf REITs werfen. Aus unserer Sicht sind bis zu 20 Prozent im Depot vertretbar, sofern ein Anleger auf Erträge angewiesen ist.

Wer seine Anlagestrategie auf Sachwerte orientieren will, der kommt ebenfalls kaum an REITs vorbei. REITs übernehmen in diesen zinsarmen Zeiten die Rolle einer Sachwert-Anleihe. Möglich wird dies durch die hohen Dividendenausschüttungen dieser Immobilienunternehmen. In vielen Ländern sind die Gesellschaften verpflichtet, 90 Prozent der Erträge an die Anleger auszuschütten. Ist dies der Fall, wird der Gewinn auf Seite des Unternehmens in der Regel nicht besteuert – anders als bei Firmen anderer Sektoren, die auf ihre Gewinne Körperschaftssteuer zahlen. Bei REITs aber fließt der gesamte Gewinn den Anlegern zu, die ihn als Kapitalertrag versteuern müssen. Damit ist die Steuerlast relativ gering.

Da REITs an der Börse gehandelt werden, sind auch die Anschaffungskosten niedrig. Zudem ist die Anlage schnell zu veräußern. Beides sind klare Vorteile der REITs im Vergleich zur eigenen Immobilie.

Langfristig orientierten Investoren, die auf Erträge achten (müssen), stehen im REIT-Segment viele Werte zur Verfügung, die nicht in den großen Aktienindizes wiederzufinden sind. Dadurch stellen diese Cash *-Flow-Maschinen eine Möglichkeit dar, ein Portfolio stärker zu diversifizieren, denn oft sind die Korrelationen zum Gesamtmarkt gering. Besonders stark können diese Effekte im Small- und Mid Cap-Segment dieser Anlageklasse sein. Wir gehen davon aus, dass das zunehmende Interesse an REITs im Umfeld niedriger Zinsen zu recht stabilen Aktienkursen im Segment führen wird.

Auf zwei Dinge ist jedoch zu achten: REITs können zum einen empfindlich auf Zinsanstiege reagieren, was von August bis November zu Kursabschlägen führte. Zum anderen sollten Anleger die Strategie des Managements der Gesellschaft genau beobachten. Da die Verschuldung in Deutschland auf maximal 55 Prozent des Gesellschaftsvermögens beschränkt ist, sind REITs, die wachsen wollen, auf Kapitalerhöhungen angewiesen. Wir beobachten daher genau, ob Kapitalerhöhungen über oder unter dem Nettoinventarwert (NAV) der Gesellschaft durchgeführt werden. Denn bei Preisen unter dem NAV werden die stillen Reserven der Altaktionäre verwässert. Mit Anlagen in solche Gesellschaften halten wir uns zurück.

Zum Autor: Markus Steinbeis

REITs: Betongold für kluge Investoren Markus Steinbeis ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der steinbeis & häcker vermögensverwaltung gmbh. Zuvor war er knapp fünf Jahre lang Leiter des Portfoliomanagements bei der Huber, Reuss und Kollegen Vermögensverwaltung beschäftigt. Dort war er zuständig für volkswirtschaftliche Analyse und die Anlagestrategie des Hauses sowie das Management großer Mandate und Investmentfonds.

 

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