5. Februar 2019
Der Finanzwesir im Interview mit dem Extra-Magazin.

Finanzwesir: „Börse bedeutet gepflegte Langeweile, auch als Buy and Hold bekannt"

Auf dem Kapital-Gipfel in München präsentieren sich am 22. März 2019 ab 9:00 Uhr Top-Referenten und informieren über den Weg zur perfekten Geldanlage. Wir haben im Vorfeld mit Albert Warnecke, dem Finanzwesir gesprochen, der auch als Referent am Kapital-Gipfel * teilnehmen wird.

Herr Warnecke, viele Verbraucher schrecken vor der Börse zurück. Wieso ist das so?

Weil das Thema tabu ist. Es wird in der Schule nicht gelehrt, von den Eltern nicht vorgelebt und in jedem Tatort ist der Böse ein schmieriger Kapitalist. Oder ein manischer Zocker. Diese Zerrbilder schrecken ab. Was wir brauchen, sind andere Bilder. Geschichten über Menschen, die nicht reich, sondern wohlhabend sind. Menschen, die dank ihrer Börseninvestments gelassen Dostojewski leben: „Geld ist geprägte Freiheit.“ Börse bedeutet gepflegte Langeweile, auch als Buy and Hold bekannt. Aber finstere Gestalten, die mit Pennystocks zocken, sind eben telegener.

Wer diese Scheu überwunden hat, hadert möglicherweise erneut – nämlich dann, wenn es um die konkrete Wahl eines Finanzprodukts geht. Was raten Sie diesen Personen?

Mach es einfach! 97,5 Prozent aller Indizes braucht kein Mensch. Für den Anfang genügt ein ETF. Entweder auf den MSCI ACWI oder den FTSE All-World. Damit sind Sie wie folgt investiert:
1. Mehr als 2.400 Firmen,
2. in 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern,
3. mit mehr als 40 Millionen Beschäftigten (in Deutschland arbeiten 44 Millionen Menschen).
Das alles für lächerliche 0,6 Prozent oder weniger. Starten Sie noch heute mit einem Sparplan bei einem deutschen Online-Broker. Mehr müssen Sie nicht tun, um profitabler als 90 Prozent aller Deutschen anzulegen.

Der Bankberater wird möglicherweise etwas anderes empfehlen. Sind aktive Fonds für Privatanleger tabu?

Ich sehe den Mehrwert nicht. Mehr als 80 Prozent der aktiven Fonds schlagen den Markt nach Kosten nicht. Warum B-Ware kaufen, wenn es kostengünstige Alternativen gibt? Morningstar weist nicht umsonst darauf hin, dass die Fonds-Kosten der einzige valide Hinweis auf den Fonds-Erfolg ist. Je geringer die Kosten, umso höher die Chance, dass für uns Anleger auch Rendite übrig bleibt. Wenn schon aktiv, dann bitte mit Einzelaktien. Es mag sein, dass ein aktiver Fonds auf burmesische Wasserbüffelaktien besser abschneidet oder sogar die einzige Möglichkeit bietet, in diese Nische zu investieren. Die meisten Leute haben aber schlicht zu wenig Kapital für solche Nischeninvestments. Siehe oben: „Der eine Index, die Gebühren zu minimieren, sie alle zu ersetzen, passiv zu investieren und ewig vom Wachstum zu profitieren.“

Auf dem Kapital-Gipfel 2019 werden Sie zum Thema „Das große Egal“ referieren. Was ist denn nun so egal?

Eigentlich alles. Es ist erstaunlich, wie viele Freiheitsgrade man beim Investieren hat, wenn man kostengünstig, breit diversifiziert und geduldig unterwegs ist.

So können Sie am Kapital-Gipfel teilnehmen!

Tickets gibt es für 149 Euro (Einzelticket) bzw. 269 Euro (Partnerticket). Im Ticketpreis enthalten ist die Tagesverpflegung und der Eintritt. Schnell sein lohnt sich: Sparen Sie mit dem Werbecode „extra-magazin“ bares Geld. Sichern Sie sich bis zum 10. März 2019 Tickets mit einem Rabatt in Höhe von 20 Prozent.

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Übrigens: Auch andere Referenten des Kapitalgipfel hat das Extra-Magazin bereits im Vorfeld interviewt. So beispielsweise Stefan Obersteller, dem Betreiber von Geldbildung.de und weitere.