11. September 2020

Christian Bimüller über die neuen günstigen Blackrock-Portfolio-ETFs

Bei Blackrock gibt es günstige weltweit investierende Portfolio-ETFs. Wir haben bei Christian Bimüller nachgefragt, der dort Co-Leiter Digital Distribution in der Region Europa, Naher Osten und Afrika ist.

Blackrock bietet nun neben Einzel-ETFs auch fertige ETF-Portfolios an und konkurriert so mit Robo-Advisors. Was ist der Vorteil dieser Lösung, und wie genau werden die Kundengelder angelegt?

Wir verstehen unsere neuen BlackRock ESG Multi-Asset ETFs nicht als Konkurrenz zu Robo-Advisors, denn sie unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt: Unsere ETFs sind Produkte für Selbstentscheider – keine Vermögensverwaltungsmandate, bei denen Investmentmanager Anlageentscheidungen für  Kundenvermögen auf Basis der Geeignetheitsprüfung mit entsprechender Risikoeinstufung treffen. Somit sind die BlackRock ESG Multi-Asset ETFs ein einfacher Weg, um über iShares-ETFs eigenständig in breit diversifizierte Portfolios aus Aktien und Anleihen zu investieren. Es gibt drei verschiedene Risikoprofile, die sich durch ihre Aktien- und Anleihenquoten unterscheiden: konservativ (Conservative), ausgewogen (Moderate) und wachstumsorientiert (Growth).

Sie bieten diese Dienstleistung auf der Basis nachhaltiger Produkte an. Wieso ist das so?

Weil die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagelösungen steigt – nicht nur bei institutionellen Investoren, sondern inzwischen besonders auch im Privatkundengeschäft. Das gilt auch für die Selbstentscheider hierzulande. So lag die Nachfrage nach nachhaltigen ETFs in diesem Kundensegment im ersten Halbjahr 2020 bei etwa zehn Prozent des ETF-Gesamtvolumens. Wir gehen davon aus, dass das Interesse an nachhaltigen Anlagestrategien weiterhin deutlich steigen wird – gerade auch bei ETFs. Blackrock erwartet, dass das in nachhaltigen Indexfonds und ETFs verwaltete Vermögen bis 2030 um eine Billion Dollar auf 1,2 Billionen Dollar anwächst.

Für diesen langfristigen Trend gibt es vor allem drei Gründe: Erstens setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Nachhaltigkeit Risiko und Rendite bestimmt. So zeigen Studien des Blackrock Portfolio Analysis & Solutions Teams (BPAS), dass Portfolios mit überdurchschnittlichen Werten in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (auf Englisch: Environmental, Social und Governance – kurz ESG) historisch betrachtet geringere Risiken aufweisen als traditionelle. Dies hat sich gerade auch in der Coronakrise bestätigt. Zweitens ermöglichen bessere Daten immer hochwertigere nachhaltige Kapitalmarktindizes. Drittens erlauben indexbasierte Investments wie ETFs Zugang zu nachhaltigen Anlagelösungen zu einem Bruchteil der früher üblichen Kosten. Und viertens ermöglichen ETFs Anlegern eine größere Auswahl, um ihre Gesamtportfolios mit nachhaltigen Fonds zu bestücken.

Sind auch konventionelle Lösungen geplant? 

Wir sehen das nicht als „entweder – oder“. Vielmehr verstehen wir nachhaltiges Investieren als die Kombination traditioneller Investmentansätze mit Erkenntnissen zu Faktoren, die Umwelt, Soziales und Unternehmensführung betreffen. Denn wir sind davon überzeugt, dass der immer stärkere Fokus auf Nachhaltigkeit Unternehmen ins Rampenlicht rücken wird, die ESG-Faktoren bei ihren Entscheidungen zentrale Bedeutung beimessen.

Wie aktiv oder passiv geht Ihre neue Fertig-Lösung vor und wie teuer ist sie?

Die Frage ob aktiv gemanagt oder indexbasiert entspricht nicht der Realität im Asset Management. Denn sie legt nahe, dass es sich um ein “entweder – oder” handelt. In der Praxis hingegen ist jede Anlageentscheidung aktiv. Und wer verschiedene Ansätze und Stile miteinander kombiniert, erweitert sein Instrumentarium. Dies trägt dazu bei, das Chance-Risiko-Profil des Gesamtportfolios zu verbessern. Die neuen BlackRock ESG Multi-Asset ETFs setzen dieses zeitgemäße Verständnis von Asset Management um: Sie nutzen iShares ETFs, um im Rahmen einer aktiv gemanagten Multi-Asset-Strategie effizienten Zugang zu Aktien und Anleihen zu erhalten, anhand klar definierter Volatilitätsbänder. Die erwartete Gesamtkostenquote liegt bei 0,25 Prozent im Jahr. Zu Beginn sind folgende Gewichtungen von Aktien und Anleihen geplant:

Fonds-NameAktienquoteAusschüttungGebühren
BlackRock ESG Multi-Asset Conservative Portfolio UCITS ETF20 %Nein0,25 %
BlackRock ESG Multi-Asset Moderate Portfolio UCITS ETF51 %Nein0,25 %
BlackRock ESG Multi-Asset Growth Portfolio UCITS ETF75 %Nein0,25 %
Quelle: BlackRock, Stand: Juni 2020

Sie decken drei verschiedene Anlegerprofile ab. Das heißt, die Portfolios haben Aktienquoten von 20, 51 und 75 Prozent. Wieso eigentlich 51 und nicht 50 Prozent?

Die Aktien- und Anleihenquoten in den BlackRock ESG Multi-Asset ETFs sind nicht statisch, sondern werden anhand der Volatilität gemanagt. Daher kann sich die Gewichtung laufend verändern. Die Tabelle oben zeigt die jeweiligen Volatilitätsbänder.

Wie kann man die neuen ETF-Portfolios von Blackrock erwerben?

Die BlackRock ESG Multi-Asset ETFs sind auf Xetra gelistet und in Euro handelbar. Wichtig für uns ist, dass Anleger möglichst einfach und kostengünstig in diese ETF-Portfolios investieren können: Sie erhalten mit nur einer Transaktionen Zugang zu einem breit gestreuten Portfolien mit über 7.500 Einzeltiteln. Daher sind die BlackRock ESG Multi-Asset ETFs gerade auch im Hinblick auf den langfristigen Vermögensaufbau interessant, etwa im Rahmen von Sparplänen.

Aktuell sind die Produkte bereits im ETF-Sparplan-Angebot von Scalable Capitals Online-Broker verfügbar und können dort kostenlos bespart werden.