11. Dezember 2013
kai bald dbxtrackers

Für bestehende ETF-Anleger ändert sich nichts

Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) plant, das Angebot an physisch replizierenden db X-trackers ETFs deutlich auszuweiten. Dazu befragt die Redaktion des EXtra-Magazins Kai Bald, Kai Bald, Leiter öffentlicher Vertrieb für passive Anlageprodukte bei DeAWM.

 
Kai Bald, Leiter öffentlicher Vertrieb für passive Anlageprodukte bei DeAWM

Zuletzt verlor der synthetisch replizierende ETF von db x trackers auf den DAX deutlich an Fondsvolumen. War dies letztendlich der entscheidende Anstoß für die Umstellung zahlreicher Ihrer ETFs auf eine vollständige Replikation?

Nein. Das waren zwei Vorgänge, die sich völlig unabhängig voneinander abgespielt haben. Bei unserem DAX-ETF haben in den vergangenen Wochen verschiedene institutionelle Investoren, die mehrere Jahre engagiert waren, Gewinne realisiert. Dagegen ist die Umstellung von 18 db X-trackers Aktien-ETFs auf physische Replikation eine Reaktion auf einen grundlegenden Markttrend. Anleger haben in vergangenen Jahren immer deutlicher eine Präferenz für physische ETFs gezeigt, daher bauen wir unser Angebot dort aus. Wir planen außerdem, noch weitere ETFs auf direkte Indexabbildung umzustellen. Darüber hinaus haben wir unsere ersten direkt replizierten ETFs vor einem Jahr aufgelegt, die in der Gesamtstrategie eine entscheidende Rolle spielen.

Welche Auswirkungen hat die Umstellung für die Anleger in den umgestellten ETFs?

Die wichtigste Auswirkung ist, dass wir für Anleger, die physische ETFs bevorzugen, nun ein wesentlich größeres Angebot haben. Für die bestehenden Anleger ändert sich außer der Umstellung der Abbildungsmethode nichts. Der zugrunde liegende Index bleibt der gleiche, die ISIN und das Börsenlisting bleibt gleich. Auch die Gebühren bleiben gleich, damit zählen die physischen db X-trackers ETFs zu den günstigsten Angeboten in der Branche. Die einzige Ausnahme ist der db x-trackers EuroStoxx 50 UCITS ETF, dort steigt die jährliche Gebühr von 0,0 % auf 0,09 %. Aber auch damit ist dieser ETF der günstigste Eurostoxx ETF im Markt.

Müssen ETF-Anleger nun nach der Umstellung mit einem größeren Tracking-Error rechnen?

Wir haben stets ein sehr genaues Index-Trackings bei unseren ETFs gezeigt, das wurde uns immer wieder auch von unabhängiger Seite bestätigt. Unsere bereits bestehenden physischen ETFs erfüllen dieselben hohen Ansprüche an Transparenz und Effizienz bei der Indexabbildung, die Anleger von db X-trackers ETFs gewohnt sind. Diesen Anspruch haben wir natürlich auch für die Zeit nach der Umstellung auf die direkte Indexabbildung.

Haben synthetische ETFs weiterhin ihre Daseinsberechtigung in Ihrer ETF-Palette?

Indirekt replizierende ETFs werden in unserem Produktangebot weiterhin eine Rolle spielen. Bestimmte Märkte oder Anlageklassen können nur über die indirekte Replikation dargestellt werden, so beispielsweise Rohstoffe, Short-Produkte oder wenig liquide Schwellenländermärkte. Bei unseren Renten-ETFs kombinieren wir das Beste aus zwei Welten, da das Fondsportfolio bereits der Indexzusammensetzung des zugrundeliegenden Index sehr ähnelt. In unserem iBoxx Germany UCITS ETF, der die Wertentwicklung deutscher Staatsanleihen abbildet, liegen beispielsweise ausschließlich Bundesanleihen. Der Swap hat hier die Funktion, die optimale Indexperformance sicherzustellen.

Gibt es dabei vielleicht eine Regel, welche Indizes sie künftig eher physisch abbilden wollen und welche eher nicht. Zum Beispiel nach der Devise: liquide Indizes eher physisch, exotischere und illiquide Märkt synthetisch?

Da werden wir uns nicht festlegen, aber das kann als Orientierung dienen. Denn es verschieben sich die Grenzen mit der Zeit. Heute ist zum Beispiel die Liquidität in vielen Schwellenländer-Börsen wesentlich höher als vor einigen Jahren, so dass auch hier eine physische Abbildung nun eher möglich ist. Aber ein ETF auf kleine, wenig liquide Aktienmärkte wie Pakistan oder die Philippinen wird wohl auf absehbare Zeit nur über synthetische Replikation qualitativ hochwertig zu machen sein.

Lesen Sie dazu auch unsere weiterführende Meldung zur Umstellung der db X-trackers ETFs.