31. März 2017
Die Strategie von Ginmon

Ginmon: Wir stärken damit unser Wachstum in Deutschland und dem Ausland

Erst kürzlich hat der Robo-Advisor Ginmon * eine größere Finanzierungsrunde angekündigt Der Anbieter zählt zu den Top-Robo-Advisor in Deutschland. Im Nachgang einer Podiumsdiskussion auf der FinTech-Branchenveranstaltung Between the Towers in Frankfurt sprachen wir mit Lars Reiner, Gründer und Geschäftsführer von Ginmon über den Markt der Robo-Advisor.

Welche Kernvorteile bietet ein Robo-Advisor aus Ihrer Sicht?

Durch Robo-Advisor ist es Privatanlegern möglich ihr Geld kostengünstig und professionell verwalten zu lassen. So können Methoden und Vorteile, die bisher ausschließlich institutionellen Anlegern vorbehalten waren, jedem zugänglich gemacht werden.

Bei Robo-Advisors wird immer ein geheimer Algorithmus vermutet. Wie sieht die Realität aus?

Das ist von der Art des Robo-Advisors abhängig. Einige Anbieter nutzen Modellportfolios oder die Technologie ihrer Partnerbank. Andere hingegen haben moderne proprietäre Portfoliotechnologie entwickelt und verwalten die Kundenvermögen auf Basis von Algorithmen. Bei Ginmon können wir so beispielsweise auf täglicher Basis ein sogenanntes Smart Rebalancing durchführen oder zum Jahresende Steuerfreibeträge automatisiert ausschöpfen, die andernfalls verfallen würden. Wir entwickeln unsere Algorithmen ständig weiter und sehen uns gleichermaßen als Technologieunternehmen wie als Finanzdienstleister. Nur so können wir unsere Technologieführerschaft in diesem Bereich auch weiterhin halten.

Wie zu lesen war stehen Sie vor einer großen Finanzierungsrunde. Glückwunsch. Was werden Sie mit den frischen Mitteln anstellen?

Mit dem neuen Kapital werden wir unser Wachstum in Deutschland und im Ausland verstärken sowie die Weiterentwicklung unserer Technologie fördern. Hierzu sind insbesondere größere Investitionen in unsere Softwareentwicklung und den Ausbau unseres Teams geplant.

Was sind die aus ihrer Sicht größten Herausforderungen vor denen Ginmon heute steht?

Wir konnten in der Vergangenheit zeigen, dass unser Angebot auf breite Zustimmung trifft und mit einer guten Performance überzeugt. In der Zukunft besteht die Herausforderung darin, noch mehr Anleger mit unserem Angebot vertraut zu machen. Denn vielen ist schlicht nicht bewusst, dass es echte Alternative zu den klassischen Anlagemöglichkeiten gibt. Auch wenn es komisch klingen mag: Hierbei hilft uns auch jeder einzelne Mitbewerber im Markt, der für zusätzliche Reichweite sorgt. Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren Job zukünftig weiterhin genauso gut machen werden und die Mehrheit der Interessierten dann auch für uns überzeugen können.

Welche Tipps können sie möglichen Neugründern aus dem Publikum geben. Welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden?

Ich empfehle Gründern das Produkt so früh wie möglich am Markt zu testen. Denn nur so kann man mit Sicherheit feststellen, welche Zielgruppe das Produkt anspricht und wo der Zuspruch und der Bedarf an Änderungen am größten ist.

Wie wichtig ist es das Angebot in verschiedenen Ländern anzubieten. Erreicht man dadurch leichter die Gewinnschwelle, oder steigen zugleich auch massiv die Aufwände (z.B. für Regulierung, Marketing, IT-Kosten, etc.)?

Das Produkt und die Technologie sind sehr skalierbar, weshalb sich auch relativ gut abschätzen lässt welche zusätzlichen Kosten durch eine Internationalisierung entstehen. Wir bekommen bereits heute eine unglaublich hohe Nachfrage nach unserer Dienstleistung aus aller Welt zu spüren. Wir müssen uns aber gleichzeitig auf einzelne Länder konzentrieren um jeden Kunden in einer hohen Qualität betreuen zu können. Grundsätzlich wird sich das Wealth Management aber zukünftig immer weiter globalisieren und wir sehen uns zweifelsohne als Vorreiter in dieser Entwicklung.

Lesen Sie dazu passend unsere Meldung über die Finanzierungsrunde von Ginmon.