29. Juni 2020
Nick King, Leiter ETFs Fidelity International.

"Unsere Kunden können Teil des Klimawandels sein"

Fidelity bietet aktive Nachhaltigkeits-ETFs an. Nick King, Leiter ETFs Fidelity International, spricht über diese neuen ESG-Produkte.

Sie bieten aktive Nachhaltigkeits-ETFs an. Nun sind ETFs als passive Anlageinstrumente bekannt. Was genau sind aktive ETFs und wie funktionieren diese?


ETFs werden oft automatisch mit passivem Investieren gleichgesetzt. Was stimmt: die Mehrheit der ETFs bilden ihren Index ab. Aber das ist kein definierendes Merkmal. Ein ETF ist die Hülle eines Investmentvehikel, das den gleichen regulatorischen Anforderungen wie ein aktiver Investmentfonds entspricht. Im ETF erhalten Investoren mit einer einzigen Transaktion Zugang zu einem großen Wertpapierkorb. Die Transparenz rund um die Bestände von ETFs und die Möglichkeit, sie während des Handelstages sofort handeln zu können, sind die entscheidenden zwei Schlüsselmerkmale von ETFs. Diese zwei Aspekte, neben geringen Kosten, sind es auch, was ETFs für Anleger attraktiv macht. Unsere Serie der „Sustainable Research Enhanced ETFs“ sind genau das: transparent, jederzeit handelbar und kostengünstig. Wir bezeichnen sie als aktiv, weil sie keinen Index abbilden. Ihre Strategien beruhen auf einem regelbasierten Ansatz, bei dem das Ziel darin besteht, den Index zu übertreffen, und eben nicht darin, den Index passiv abzubilden.

Was ist der Vorteil dieser Herangehensweise im Vergleich zu rein passiven ETFs?

Unser aktiv gemanagter Ansatz hat zwei Vorteile: Erstens können wir mit allen Unternehmen, unabhängig davon, ob sie in einem Index enthalten sind, zu ESG-Fragen zusammenarbeiten. Wir engagieren uns dort, treten mit ihnen in den Dialog und anspornen sie an, im diesen drei Bereichen E/S/G Fortschritte zu erzielen. Dadurch können Investoren Teil des Wandels sein, z.B. hin zu mehr Klimaschutz oder guter Unternehmensführung. Zweitens haben wir uns eine Outperformance von einem Prozent gegenüber dem breiten Markt als Ziel gesetzt. Das macht die aktive ETF-Reihe auch in dieser Hinsicht für Anleger attraktiv.

Weshalb haben Sie sich für nachhaltige Anlageprodukte entschieden?

Im Einklang mit unserer treuhänderischen Pflicht und als Antwort auf die Anforderungen unserer Kunden haben wir in den letzten Jahren unseren Fokus auf nachhaltige Anlagen erheblich verstärkt. Wir haben beispielsweise ein eigenes Nachhaltigkeitsrating für unser gesamtes Investmentuniversum aufgelegt. Diese Expertise findet nun auch in der neuen ETF-Produktreihe Anwendung. Anleger suchen doch genau das: sie wollen kostengünstig und zugleich nachhaltig investieren. Aus Risikogründen suchen sie breit diversifiziertes Aktienmarktengagement – und bei uns profitieren sie zusätzlich davon, dass sie mit dem Investment auf die Expertise eines weltweit besten Research-Häuser im Asset Management vertrauen können.  

Was haben Privatanleger davon?

Kurzgefasst: Ein Qualitätsprodukt in der Hülle eines ETFs zu niedrigen Kosten, kombiniert mit einer angestrebten Mehrrendite zum Index. Neben den erwähnten Performance- und Kostenaspekten, sprich einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis, stützen sich die Strategien auf das Fidelity-Research. Das schließt die Einschätzungen von mehr als 160 Experten und das Fachwissen unseres ESG-Teams mit ein. Das ist eines der größten internen Analystennetzwerke weltweit. Wir führen z.B. jedes Jahr mehr als 15.000 Unternehmensmeetings durch. Davon können Anleger durch die Produktreihe profitieren.

Inwiefern weichen die drei neuen aktiven, nachhaltigen ETFs in ihrer Zusammensatzung von konventionellen ETFs ab?

Im Gegensatz zu den meisten anderen ESG-ETFs auf dem Markt ist der Ausgangspunkt von Fidelity aktiv. Die Fidelity-Analysten erstellen fundamentale und nachhaltige Ratings zu den Firmen und das Portfoliomanagement gewichtet dann entsprechend die Wertpapiere innerhalb der ETFs. Der Preis und die regelbasierte Umsetzung dieser Strategien machen sie zu einer vergleichsweise attraktiven Alternative zu indexnahen ESG-Strategien.