2. Februar 2015
Ivan DURDEVIC klein

"Position als fünftgrößter ETF-Anbieter in Europa stärken"

Amundi legte vor einigen Tagen zwei Renten-ETFs auf. Das EXtra-Magazin befragte dazu Ivan Durdevic, Senior Client Relationship Manager bei Amundi.

Amundi listete an deutschen Börsen zwei weitere Renten-ETFs mit kurzer Laufzeit, die bereits seit vergangenem Jahr auch für deutsche Anleger an der Euronext handelbar waren. Was bewog Sie dazu, die beiden ETFs nun auch zusätzlich an deutschen Börsen zu listen?

Ivan Durdevic: Das große Interesse deutscher Anleger hat uns veranlasst, diese ETFs auch in Deutschland zu listen. Die Produkte nach Deutschland zu bringen, ist im Übrigen eher die Norm als die Ausnahme: Nachdem der erste Amundi ETF vor fünf Jahren in Deutschland notiert wurde, bieten wir heute 75 ETFs auf Xetra handelbare Produkte an. Die lokalen Listings sind Ausdruck unseres Anspruchs nach Kundennähe und lokalem Service.

Mit dem Amundi ETF Floating Rate Euro Corporate 1-3 UCITS ETF können Anleger nun auf kurzlaufende Investment-Grade-Euro-Unternehmensanleihen mit variabler Verzinsung (Floater) setzen. Was macht aus Ihrer Sicht den ETF so interessant für den Anleger?

Ivan Durdevic: Mit dem ETF auf den Markit iBoxx EUR FRN IG 1-3 Index hat Amundi den ersten Floating-Rate-Note-ETF in Europa an den Markt gebracht. Im Index sind in Euro denominierte Unternehmensanleihen enthalten, die über ein Investment-Grade-Rating verfügen und eine Fälligkeit von zwölf Monaten bis drei Jahren aufweisen. In einem Marktumfeld mit historisch tiefen Zinsen kann der ETF zur Absicherung von Zins *änderungsrisiken bzw. zur Immunisierung von Portfolios gegenüber steigenden Zinsen genutzt werden. Floating Rate Notes haben variable Zinskupons und weisen eine geringere Preissensitivität gegenüber Zinsänderungen auf. Das heißt, die Renditen werden im Vergleich zu Anleihen mit fixen Zinssätzen weniger stark durch Zinssteigerungen beeinträchtigt.

Wie liquide ist der Floater-Markt aktuell?

Ivan Durdevic: Floater leiden derzeit unter geringer Liquidität. Daher hat Amundi den Markit iBoxx EUR FRN IG 1-3 Index gewählt, der einige der liquidesten Papiere enthält. Daher ist die Geld-Brief-Spanne dieses ETFs immer noch sehr interessant.

Wie ist der ETF derzeitig zusammengesetzt und welche Rendite erzielen derzeitig solche Floater?

Markit iBoxx 1-3Ivan Durdevic: Die variabel verzinslichen Unternehmensanleihen des Markit iBoxx EUR FRN IG 1-3 Index sind Euro-denominiert und verfügen über eine Fälligkeitsstruktur von zwölf Monaten bis zu drei Jahren. Zum 31.12.2014 umfasste der Index 49 Anleihen. Bei den Emittenten dominieren Banken und Finanzdienstleister sowie Automobilbauer, die im Durchschnitt ein A-Rating haben. Zum Jahresende wies der Index eine 1-Jahresrendite von 0,363 % und eine modified Duration von 1,564 Jahren auf.

Als weiteren ETF listeten sie den Amundi Govt. Bond Lowest Rated EuroMTS Investment Grade 1-3 UCITS ETF auf, der auf Investment-Grad-Anleihen mit Bonität unterhalb von AAA setzt. Profitieren solche Anleihen aktuell an dem angekündigten EZB-Aufkaufprogramm von europäischen Anleihen??

Ivan Durdevic: Dieser Amundi ETF bildet den EuroMTS Lowest-Rated Investment Grade Government Capped 1-3 Index möglichst exakt ab. Er erlaubt es Investoren, sich in festverzinslichen Euro-Staatsanleihen mit kurzen Restlaufzeiten und bestimmten Rating-Anforderungen zu positionieren. So müssen mindestens zwei Ratings unter AAA (oder vergleichbare Bewertungen) von S&P, Moody’s und Fitch vorliegen.

Die Ankündigung des EZB-Anleihekaufprogramms im Umfang von 60 Milliarden Euro pro Monat über 18 Monate unterstützt die Erwartungen von Investoren im Euro-Raum. Wir gehen – soweit dies absehbar ist – davon aus, dass die im Index enthaltenen Anleihen aus der Euro-Peripherie wie Belgien, Spanien, Italien und Irland von dieser Maßnahme profitieren sollten.

Wie ist der ETF derzeitig zusammengesetzt und welche Rendite erzielen derzeitig solche Staatsanleihen?

EuroMTSIvan Durdevic: Der EuroMTS Lowest-Rated Investment Grade Government 1-3 Index besteht aus Anleihen von Staaten der Euro-Zone mit einer Fälligkeit von zwölf Monaten bis drei Jahren. Zum 31.12.2014 waren im Index 27 Anleihen aus Belgien, Spanien, Italien und Irland enthalten. Interessant ist zudem, dass das Indexkonzept eine Begrenzung von maximal 30 Prozent je Emittent vorsieht, wodurch eine gute Länder-Diversifikation erzielt wird. Gleichzeitig wies der Index dann eine 1-Jahresrendite von 0,382 % und eine modified Duration von 1,95 Jahren auf.

An welche Zielgruppe richten sich die beiden ETFs?

Ivan Durdevic: Die neuen Produkte vervollständigen unser großes Anleihe-ETF-Angebot und sind grundsätzlich für alle Investoren interessant. Sie richten sich an Anleger, die im aktuellen Niedrigzinsumfeld nach Rendite suchen und das Zinsänderungsrisiko mit einer niedrigen modified Duration begrenzen wollen. Unser Hauptziel für das neue Jahr ist, die Position als fünftgrößter ETF-Anbieter in Europa zu stärken und unsere Erfolgsfaktoren – Kosteneffizienz, Innovationen und Replikationsqualität – weiter auszubauen.

Bitte lesen Sie dazu auch hier den Artikel zu den neu aufgelegten ETFs.