19. Dezember 2016
Vermögensverwaltung für Siemens-Mitarbeiter Scalable Capital Erik Podzuweit

Scalable Capital: Vermögensverwaltung ist eine Frage des Vertrauens

Erst kürzlich hat die digitale Vermögensverwaltung Scalable Capital * aus München die Schwelle von 100 Mio. Euro an verwalteten Kundengeldern überschritten. Wir sprachen dazu mit dem Gründer und Geschäftsführer Erik Podzuweit.

Ihre Vermögensverwaltung hat nach nur elf Monaten die Marke von 100-Millionen Euro überschritten. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Wir treffen mit einem ehrlichen und innovativen Produkt auf den richtigen Zeitgeist. Während das generelle Verständnis für die Kosten- und Qualitätsvorteile von Technologie und für die Pluspunkte passiver Indexfonds steigt, sinkt das Vertrauen in die klassische Bankberatung. Wir bieten eine professionelle Vermögensverwaltung mit einer innovativen Risikomanagement-Technologie, transparenten Verlustrisiken und geringen Kosten. Außerdem haben wir von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, dass wir nach den gleichen Spielregeln spielen wie etablierte Banken – etwa durch die Regulierung über die BaFin und Sicherheitsstandards in der IT – und auch entsprechend auftreten. Damit haben wir das Vertrauen vieler Anleger gewonnen.

Ein Großteil Ihrer Kunden besitzen einen Hochabschluss, sind Wirtschaftswissenschaftler oder Ingenieure und gehören zum Klientel der Besserverdienenden. Sind das nicht Kunden die sonst eher einen klassischen Vermögensverwalter aufsuchen?

Auf einige Kunden trifft das sicher zu. Wir überzeugen aber auch viele andere Anleger, junge Softwareingenieure beispielsweise, die ihre ersten 10.000 Euro anlegen. Darüber freuen wir uns mindestens genauso. Auch sie hätten andere Alternativen und entscheiden sich bewusst für uns. Alle Kunden haben eine Gemeinsamkeit: Sie verstehen, dass Technologie ihr Vermögen günstiger und besser verwalten kann. Zudem schätzen sie die Bequemlichkeit eines personalisierten Rundum-Services.

Wie möchten Sie künftig weniger technik- und wirtschaftsaffine Anlegerschichten erreichen und für Ihre Angebot begeistern?

Wir hatten von Anfang an den Anspruch, sehr verständlich zu kommunizieren und möglichst viele Privatanleger von unserem Angebot zu überzeugen. Aber natürlich ist es nicht ganz trivial, die komplexen Sachverhalte an den Kapitalmärkten zu erklären, zumal wir mit einem durchaus anspruchsvollen Anlagemodell an den Start gegangen sind. Wir sind aber fest davon überzeugt, dass man fortgeschrittene quantitative Methoden einsetzen muss, um das Beste für seine Kunden herauszuholen. Deshalb bieten wir auf unserer Website sehr viele Informationen rund um das Thema Geldanlage im Allgemeinen und unser Anlagemodell im Speziellen an. Außerdem veranstalten wir Webinare und Informationsabende in ganz Deutschland, die auch von weniger finanzaffinen Menschen besucht werden. Dennoch hat jedes junge Unternehmen sogenannte „Early Adopter“. In unserem Falls sind das „Smart Professionals“, die schon Erfahrung mit dem Thema Geldanlage gesammelt haben. Durch deren Weiterempfehlungen entsteht schnell eine Sogwirkung auf andere Zielgruppen.

Für Ihre Kunden wird die Wertentwicklung des Portfolios am Ende entscheidend sein. Können Sie hier Zahlen nennen? Welche Rendite hat ein Anleger mit Ihnen im Jahr 2016 verdient?

Wir beabsichtigen eine Verbesserung der risikoadjustierten Rendite. Ausgedrückt in Sharpe-Ratio bedeutet das 0,4-0,6. Klassische Buy & Hold-Portfolios liegen eher bei 0,2-0,3. Damit schonen wir die Nerven unserer Kunden und begeistern sie wieder verstärkt für den Kapitalmarkt.

Scalable Capital ist seit kurzem auch in Großbritannien aktiv. Wie läuft das Geschäft dort?

Die Briten sind ja grundsätzlich etwas kapitalmarktaffiner. Deshalb läuft das Geschäft in Großbritannien erwartungsgemäß gut. Unterschiede lassen sich aber durchaus feststellen: In Deutschland bekommen wir auf unseren Infoabenden detailliertere, technischere Fragen als in Großbritannien gestellt. Da merkt man die Liebe der Deutschen zur Genauigkeit.

Das Jahr geht zu Ende. Was sind Ihre Ziele für 2017, wann fällt die 500 Mio. Euro Marke und welche Trends sehen Sie im Robo-Advisor-Geschäft?

Vermögensverwaltung ist und bleibt eine Frage des Vertrauens. Deshalb werden wir weiterhin um Vertrauen werben. Nur so werden wir unseren Wachstumskurs fortsetzen. Da sich Vertrauen schwer in Zahlen packen lässt, ist eine genaue Prognose aber schwierig. Wir planen weitere Kooperationen im B2B-Segment, die uns sicherlich helfen werden, das von uns verwaltete Vermögen weiter auszubauen. Parallel dazu werden wir natürlich unser Angebot erweitern, beispielsweise haben wir kürzlich erst Mehrfachkonten eingeführt. Damit werden wir unsere Marktführerschaft hoffentlich weiter ausbauen.

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