12. März 2020
Thomas Wiedenmann, Leiter der Abteilung für Privatkunden und Vermögensmanagement ETF, Indexing and Smart Beta für Deutschland, Österreich und Osteuropa.

Thomas Wiedenmann (Amundi): "Die Prime ETFs sind die europaweit günstigste ETF-Palette für Standardinvestments"

Mit der günstigen Prime-ETF-Serie hat Amundi für Schlagzeilen gesorgt. Wir haben dazu bei Thomas Wiedenmann, Leiter der Abteilung für Privatkunden und Vermögensmanagement ETF, Indexing and Smart Beta für Deutschland, Österreich und Osteuropa, nachgefragt.

Die Amundi-Prime-Serie gibt es nun seit mehr als einem Jahr. Wie kommen die ETFs bei Privatanlegern an?

Sehr gut – bereits wenige Monate nach der Auflegung haben die Prime ETFs die Schwelle von einer Milliarde Euro beim verwalteten Vermögen überschritten. Ein wesentliches Argument ist, dass die Prime ETFs die europaweit günstigste[1] ETF-Palette für Standardinvestments mit laufenden Kosten von nur 0,05 Prozent im Jahr sind. Rückenwind bekommen wir auch von der europäischen Finanzregulation Mifid 2, die einen stärkeren Fokus auf Transparenz und Kosteneffizienz legt, sowie von innovativen und digitalen Vertriebsmodellen. Immer mehr werden günstige und transparente ETFs auch im Privatkundengeschäft als Bausteine für Anlageprodukte eingesetzt – beispielsweise in Dachfonds, bei der diskretionären Vermögensverwaltung oder im Rahmen von Advisory-Mandaten.

 Was macht die Serie so beliebt?

Alle zehn Prime ETFs – fünf Aktien- und fünf Renten-ETFs – werden zu sehr günstigen laufenden Kosten von 0,05 Prozent pro Jahr angeboten. Außerdem bieten die Prime-ETFs Anlegern einen einfachen Zugang zu den wichtigsten Anlageklassen eines diversifizierten Portfolios und ein hohes Maß an Transparenz. Interessant ist zudem, dass es für alle Prime-ETFs sowohl ausschüttende als auch thesaurierende Anteilsklassen gibt.

 Weshalb können Sie Ihre ETFs derart günstig anbieten?

Als größter europäischer Vermögensverwalter haben wir eine starke Verhandlungsmacht und können äußerst kosteneffizient arbeiten. Die Prime-ETFs sind dafür ein weiterer Beweis. Außerdem kann unser Indexmanagement-Team auf die umfangreichen Ressourcen von Amundi zugreifen. Grundsätzlich gilt für uns, dass wir besonderes Augenmerk auf Risiken, Liquidität, Transparenz und Kostenoptimierung legen.

Der am breitesten streuende ETF der Prime-Serie dürfte der Amundi Prime Global ETF sein. Müssen Anleger mit Abstrichen leben oder ist der ETF nahezu identisch zu ETFs auf die bekannten Indizes MSCI World oder FTSE Developed World?

Anleger, die bei der Wahl ihrer Indizes frei sind, können mit den Prime-ETFs auf äußerst günstige Aktien- und Rentenbausteine zugreifen. Konkret bilden die Prime-ETFs-Indizes des deutschen Anbieters Solactive ab. Diese sind für die jeweiligen Märkte gut repräsentativ, basieren auf einer robusten und transparenten Methodik und sind sehr günstig. Wie viele andere marktkapitalisierungsbasierte Indizes weisen die den Prime ETFs zugrundeliegenden Solactive-Indizes eine ähnliche Performance und eine hohe Korrelation zu vergleichbaren Indizes der genannten Anbieter auf.

Planen Sie einen noch breiteren Prime-ETF aufzulegen, der neben globale Industrieländer auch Schwellenmärkte miteinschließt bzw. zeichnen sich generell interessante Produkterweiterungen ab?

Ende 2019 haben wir einen Prime ETF auf US-Unternehmensanleihen an den Markt gebracht und Anfang 2020 thesaurierende Anteilsklassen für alle zehn Prime ETFs. Da das Interesse an ETFs bei Privatanlegern, Vertriebspartnern und Online-Plattformen weiter zunimmt, werden wir unser Angebot auch künftig weiterentwickeln.

 

[1] Quelle Amundi: Vergleich basierend auf den laufenden Gebühren (OGC) der in Europa verfügbaren äquivalenten Standard-ETF-Sortimente. Daten von Bloomberg zum 31.01.2020. Wichtig: Einige einzelne Fonds sind möglicherweise nicht günstiger als ihre europäischen Pendants oder haben kein Äquivalent zum Vergleich und umgekehrt. Analyse ohne Berücksichtigung von Provisionen/Kosten Dritter, die Anlegern beim Handel direkt entstehen.