29. Februar 2016
Uns stehen Möglichkeiten offen um zu reagieren

Uns stehen Möglichkeiten offen um zu reagieren

Die Unsicherheit an den Märkten ist groß. Im Gespräch mit Thomas Metzger, Bankhaus Bauer beleuchten wir aktuellen Möglichkeiten an den Finanzmärkten.

Herr Metzger, die Kapitalmärkte sind zu Jahresbeginn stark unter Druck gekommen. Sie managen unter anderem einen Multi-Asset-Fonds. Wie haben Sie darauf reagiert?

Uns stehen hier einige Möglichkeiten zur Verfügung, um auf schwierige Märkte zu reagieren. So können wir bspw. die Gewichtung der Asset Klassen im Fonds flexibel gestalten und unterschiedliche Strategien in jeder Anlagekategorie einsetzen, um weiter zu diversifizieren und somit die Schwankungsbreite des Portfolios zu reduzieren. Zuletzt haben wir allerdings stark mit Futures gearbeitet, um unsere Aktienposition aus einer taktischen Perspektive heraus abzusichern.

Worauf müssen sich Anleger in diesem Jahr einstellen? Bleibt der Markt so volatil?

Davon ist auszugehen. Wir haben nach wie vor einige Störfaktoren im Markt, welche die Investoren etwas nervös machen. Vor allem die Frage, in welcher Verfassung China ist bzw. welche Auswirkungen eine dort schwächelnde Wirtschaft auf andere Länder hat, ist ein Thema.

Welche Auswirkungen hat der beginnende Zinsanstieg auf die weltweiten Aktienmärkte?

Man darf das Thema sicherlich nicht unterschätzen. Die niedrigen Zinsen oder anders ausgedrückt, das „billige Geld“, waren in der Vergangenheit ein wichtiger Treiber für die Aktienmärkte weltweit. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Europäische Zentralbank im Gegensatz zur amerikanischen FED einen wahrscheinlich auch weiterhin sehr expansiven Kurs fährt. Und selbst wenn die US-Notenbank die Zinsen in 2016 nochmals erhöht, sind wir noch weit entfernt von einem „normalen“ Zinsniveau. Zudem haben die Marktakteure die Notenbanken sehr genau im Auge. Sollten also keine wirklichen überraschenden Schritte folgen, sehe ich gute Chancen, dass höhere Zinsen keine allzu große Gefahr für die Aktienmärkte darstellen.

Sind die Aktienmärkte nach der jüngsten Korrektur wieder günstig für einen Einstieg?

In der Tat wurde mit dem Kursrutsch ein deutlicher Einbruch der Unternehmensgewinne in 2016 vorweggenommen bzw. in die Kurse eingepreist. Wir glauben, dass dieses Szenario z.B. für den DAX doch übertrieben erscheint und gerade für einen langfristig orientierten Anleger sich derzeit die Chance ergibt, zu einem nicht unattraktiven Bewertungsniveau Positionen aufzubauen.

Welche Rolle spielen ETFs bei der Umsetzung Ihrer Anlagestrategie?

Wir setzen ETFs sowohl im taktischen als auch strategischen Bereich der Asset Allocation ein. Insbesondere im Aktienbereich arbeiten wir gerne mit passiven Produkten und schätzen die kostengünstige, einfache Produktstruktur. Gerade wenn für den zugrundeliegenden Index ein liquider, funktionierender Terminmarkt existiert, haben wir dann, wie bereits beschrieben, die Möglichkeit, die Position exakt taktisch abzusichern oder weitere Strategien aufzubauen.

Im vergangenen Jahr waren Smart-Beta-ETFs bei den ETF-Neuemissionen sehr beliebt. Setzten Sie diese ETFs ein, und wenn ja welche?

Die neuen Smart-Beta-Produkte haben wir bisher noch nicht eingesetzt. Es gibt hier sicher sehr interessante Strategien, allerdings sollte man diese Lösungen eher wie einen aktiv gemanagten Fonds analysieren, also die Strategie intensiv beleuchten und bewerten.

 

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