18. August 2023
BRICS-Gipfeltreffen mit Spannung erwartet – diese ETFs könnten profitieren

BRICS-Gipfeltreffen mit Spannung erwartet – diese ETFs könnten profitieren

Vom 22. bis 24. August findet im südafrikanischen Johannesburg ein wichtiges Gipfeltreffen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) statt, bei dem eventuell wichtige Entscheidungen verkündet werden.

Die Staatengruppe gilt aufgrund ihrer hohen Gesamtbevölkerungszahl, ihres Rohstoffreichtums und ihres überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums als wichtiger Player an den Weltmärkten. Zahlreiche Länder des globalen Südens haben sich im Vorfeld der Veranstaltung für eine Mitgliedschaft interessiert, von denen insgesamt 22 Länder dieses Interesse formal zum Ausdruck gebracht haben. BRICS hat sich zum Ziel gesetzt, die Dominanz westlicher Industrienationen zu brechen und die Abhängigkeit von den globalen Reservewährungen – allen voran dem US-Dollar – zu reduzieren. Autokratische Staaten wie Russland und China treiben dieses Vorhaben besonders stark voran, weil sie im Falle völkerrechtswidriger Invasionen (Krim, Ukraine, Taiwan) mit massiven Sanktionen westlicher Staaten bereits belegt wurden (Russland) bzw. befürchten (China).

BRICS versus G7

Sollte in Johannesburg tatsächlich eine Vergrößerung des derzeitigen Zusammenschlusses von fünf Ländern verkündet werden, darf man gespannt sein, mit welcher Einigkeit sie der gegenwärtigen Dominanz der G7-Staaten entgegentreten werden. Das Beispiel Eurozone zeigt, wie schwer eine gemeinsame Linie angesichts unterschiedlicher Interessen fällt. Und eines sollte dabei auf keinen Fall außer Acht bleiben: Bereits heute kann man zwischen einigen BRICS-Ländern ein angespanntes Verhältnis ausmachen. Sollten Staaten wie Argentinien, Indonesien, Iran, Nigeria, Mexiko, Saudi-Arabien oder die Türkei dem Bündnis beitreten, dürfte dies etwaige Entscheidungen aller Voraussicht nach deutlich erschweren. Einige dieser Länder sind nämlich vor allem für ihre Kompromisslosigkeit und ihren wenig kooperativen Verhandlungsstil bekannt und zeichnen sich vor allem durch das Verfolgen nationaler Interessen aus.

Bei ETFs die „Spreu vom Weizen trennen“

Das Beispiel russischer Aktien hat gezeigt, dass Unternehmen trotz niedriger Kurs/Gewinn-Verhältnisse bzw. hoher Dividendenrenditen nicht zwangsläufig als kaufenswert anzusehen sind. Vor der Krim-Annexion und dem Überfall auf die Ukraine wiesen russische Aktien durchaus attraktive fundamentale Kennzahlen aus. Heute sind die Papiere für ausländische Investoren vor allem eines: extrem riskant und verlustreich. Dasselbe Schicksal könnte im Falle einer Invasion chinesischer Truppen auf der Insel Taiwan börsennotierten Aktien aus China blühen. Aber auch ohne dieses Worst-Case-Szenario sollten sich Investoren sich nicht zu sehr von den vermeintlichen Chancen chinesischer Unternehmen blenden lassen. Das autoritäre Regime und die mangelnde Rechtssicherheit sprechen dafür, verstärkt in andere Regionen des globalen Südens zu investieren oder ein Investment in China-Aktien allenfalls in homöopathischer Dosis zu wagen.

Tipp: Die BRICS-Staaten sind in hohem Maß in Schwellenländer-ETFs enthalten. Hier erfährst du alles, was du wissen musst über das Investieren in Emerging Markets.

Investments in den indischen oder brasilianischen Aktienmarkt bzw. in Schwellenländer-ETFs (ohne China und Russland) scheinen in der gegenwärtigen Marktphase eine attraktivere Investmentchance darzustellen. Problem dabei: ETFs mit dem Label Emerging Markets weisen in der Regel ein extrem hohes Gewicht chinesischer und taiwanesischer Aktien auf und enthalten somit ein erhebliches Klumpenrisiko dar.

Fazit: Um dieses auszuschließen, könnte man ein geplantes Schwellenländer-Investment jeweils zur Hälfte auf den iShares MSCI Brazil UCITS ETF (WKN: A0Q4R8) und den iShares MSCI India UCITS ETF (WKN: A2AFCY) verteilen. In den vergangenen drei Jahren erzielten diese beiden Wertpapiere eine annualisierte Rendite von 11,1 Prozent bzw. 17,6 Prozent und wiesen dabei Volatilitäten in Höhe von 30,2 bzw. 16,4 Prozent aus. Frei von Risiken wäre allerdings auch eine solche Strategie selbstverständlich nicht.