Pacer ETF: Was gibt es zu dem geplanten Markteintritt in Europa zu wissen?
Pacer ETF, ein aufstrebender US-amerikanischer Anbieter von aktiv gemanagten ETFs, plant den Eintritt in den europäischen Markt. Was ist davon zu halten.
Pacer konzentriert sich auf thematische und faktorbasierte Strategien und plant, seine in den USA sehr erfolgreiche „Cash * Cows“-Produktreihe in Kürze auch in Europa einzuführen. Pacer hat sich mit seinen ETFs in den USA einen Namen gemacht, insbesondere durch die gute Performance seines größten ETFs, des US Cash Cows 100 ETF. Das Unternehmen verwendet eine Methodik, die das Konzept des freien Cashflows im Verhältnis zum Unternehmenswert als grundlegendes Kriterium für die Aktienauswahl heranzieht. Der US Cash Cows 100 ETF wählt aus dem Russell 1000 Index die hundert Aktien mit der höchsten Free Cash Flow Rendite aus. Die Gewichtung der Unternehmen erfolgt anschließend nicht nach der Marktkapitalisierung, sondern nach der Höhe des Free Cash Flow.
Das quantitative Auswahlverfahren basiert auf der Theorie, dass Unternehmen, die einen hohen Free Cash Flow erwirtschaften, besser für langfristiges Wachstum und die Bewältigung wirtschaftlicher Turbulenzen gerüstet sind. Die Free Cash Flow Rendite gilt als aussagekräftigere Kennzahl als traditionelle Bewertungsmethoden wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), da sie ein reales Maß für die Finanzkraft und Liquidität eines Unternehmens darstellt. Auch die Verschuldung des Unternehmens fließt mit in die Bewertung ein.
Pacer Cash Cow-ETF im Fokus
Die Bewertungsmethode auf Basis der Free Cash Flow Rendite bietet Investoren mehrere Vorteile: Zum einen konzentriert sie sich auf Unternehmen, die empirisch gesehen mehr Wert für ihre Eigentümer schaffen können. Zum anderen hilft die Selektion nach dem Free Cashflow, Unternehmen zu identifizieren, die in der Lage sind, Dividenden auszuschütten oder Aktien zurückzukaufen. Beide Maßnahmen haben ein zusätzliches Potenzial, den Shareholder Value zu steigern.
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Die Zusammensetzung des ETF wird vierteljährlich angepasst, um sicherzustellen, dass tatsächlich die Unternehmen mit der höchsten freien Cashflow-Rendite im ETF enthalten sind. Auf diese Weise kann der ETF flexibel auf Veränderungen in der Ertragskraft der Unternehmen reagieren. Dies ist aufgrund der rein vergangenheitsorientierten Betrachtung im Screening-Prozess auch notwendig.
Einzelne Positionen werden beim Rebalancing auf zwei Prozent begrenzt, so dass die Top 10 den ETF nicht dominieren. Der ETF investiert in eine breite Palette von Sektoren, wobei der Schwerpunkt mit einer Gewichtung von rund 63 Prozent auf den Sektoren Energie, Konsumgüter und Gesundheit liegt. Damit unterscheidet sich die Charakteristik des ETF-Portfolios deutlich von bekannteren Indizes wie dem S&P 500 oder dem Nasdaq 100, die einen deutlich stärkeren Fokus auf den Technologiesektor aufweisen.
Bedeutung für europäische Anleger
Das Konzept der Free Cash Flow Rendite hat einen klaren Vorteil gegenüber traditionellen Bewertungsmethoden und könnte insbesondere für langfristig orientierte Investoren attraktiv sein. Durch die Fokussierung auf die finanzielle Stabilität und Widerstandsfähigkeit der Unternehmen dürfte dieser Ansatz gerade in unsicheren Marktphasen seine Stärken ausspielen. Europäische Investoren erhalten mit den Pacer-Produkten, die sich auf dem US-Markt bereits bewährt haben, neue Anlagemöglichkeiten zur weiteren Diversifizierung ihres Portfolios.
Diese Expansion könnte nicht nur die Produktvielfalt und Auswahlmöglichkeiten für Anleger erhöhen, sondern auch einen Wettbewerbsdruck auf etablierte europäische ETF-Anbieter und traditionelle Fondshäuser ausüben, noch innovativere und anlegerfreundlichere Produkte zu entwickeln. In diesem Zusammenhang ist der geplante Markteintritt einer wachsenden Zahl kleinerer US-Anbieter in Europa positiv zu bewerten.