3. April 2024
Darauf hat die Welt gewartet – günstiger ETF auf MSCI World ex USA

Darauf hat die Welt gewartet – günstiger ETF auf MSCI World ex USA

Viele Anleger bemängelt an Welt-ETFs den hohen Anteil Nordamerikas. Eine günstige Alternative ist ein Produkt auf den MSCI World ex USA.

Der MSCI World wird in der Finanzpresse zwar regelmäßig als hochrentables Kerninvestment empfohlen, einige Kapitalmarktexperten bemängeln allerdings, dass dessen Indexstruktur nicht frei von Klumpenrisiken ist.

MSCI World ex USA: US-Firmen zu stark gewichtet?

Erwarten Sie bei einem diversifizierten Index auf globale Unternehmen, dass ein Land – nämlich die USA – ein Indexgewicht von über 70 Prozent einnimmt? Ende Februar war genau dies beim MSCI World der Fall und bei den am stärksten gewichteten Einzelaktien kamen die Technologietitel von Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon.com, Meta Platforms und Alphabet insgesamt sogar auf ein relativ hohes Gewicht von 18,9 Prozent. Wenn der Indexanbieter damit wirbt, dass im MSCI World 1.479 Aktien aus 23 entwickelten Ländern enthalten sind und dadurch eine Marktabdeckung von 85 Prozent der jeweiligen Länder erreicht wird, sollten sich Investoren zumindest darüber bewusst sein, dass die zweifellos starke Performance in den vergangenen Jahren vor allem einigen wenigen Titeln zu verdanken war.

Investoren, die im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen und angesichts der enormen US-Staatsverschuldung die langfristigen Perspektiven von US-Aktien zunehmend skeptisch betrachten, dürften die Übergewichtung der USA weniger als Vorteil, sondern eher als Problem einstufen. Mit dem MSCI World ex USA, der bereits seit Mai 1986 berechnet wird, kann man dieses galant umgehen. Wichtig zu wissen: Der „abgespeckte“ Index enthält 870 Mitglieder aus 22 entwickelten Ländern (ohne USA), wobei lediglich zwei Aktiengesellschaften (Novo Nordisk, ASML Holding) auf ein Gewicht von mehr als zwei Prozent kommen. Hinsichtlich der Ländergewichtung weisen lediglich die folgenden Staaten ein Gewicht von über zehn Prozent aus: Japan (21,2 Prozent), Großbritannien (12,9 Prozent), Frankreich (10,8 Prozent) und Kanada (10,4 Prozent).

Tipp: Hier findest du unsere ETF-Empfehlungen für den globalen Aktienmarkt.

Vergleicht man die fundamentalen Kennzahlen des MSCI World mit denen des MSCI World ex USA fällt auf, dass die „Light-Version“ mit 3,0 Prozent (versus 1,9 Prozent) über eine höhere Dividendenrendite verfügt. Außerdem kann man dem MSCI World ex USA signifikant niedrigere (und damit attraktivere) Kurs/Gewinn-Verhältnisse und ein besseres Kurs/Buchwert-Verhältnis attestieren.

Wichtig zu wissen: In einem Punkt kann das „Leichtgewicht“ derzeit aber auf keinen Fall mit dem „Platzhirsch“ mithalten – nämlich mit der Performance. Auf Sicht von drei, fünf und zehn Jahren übertrifft der MSCI World die annualisierten Renditen der nicht-amerikanischen Alternative zwischen 3,96 und 4,79 Prozentpunkte. Bei einem langfristigen Investment würde sich dies sehr stark auf das Ausmaß der Vermögensbildung auswirken. Außerdem gehen höhere Renditechancen Normalerweise mit einer erhöhten Kursschwankungsintensität (höheres Risiko) einher. Bei den beiden MSCI-Indizes ist dies nicht der Fall, da sich deren Volatilitäten in einer ähnlichen Größenordnung bewegen.

Günstiger ETF auf den MSCI World ex USA verfügbar

Derzeit stehen den Anlegern zwei ETFs auf den MSCI World ex USA zur Auswahl: der im Januar 2023 lancierte UBS MSCI World ex USA Index Fund (WKN: A3DJ31) sowie der in jüngst aufgelegte Xtrackers MSCI World ex USA UCITS ETF (WKN: DBX0VH). Der Newcomer zeichnet sich vor allem durch seine niedrigeren Gebühren aus. Während nämlich beim Papier der UBS jährliche Kosten (TER) in Höhe von 0,26 Prozent verlangt werden, fallen diese beim Xtracker mit 0,09 Prozent p.a. deutlich niedriger aus. Wer vom Index überzeugt ist und daran glaubt, dass für den neuen ETF Kaufinteresse aufkommen wird, sollte ungeachtet des derzeit geringen Volumens von weniger als vier Millionen Euro die preisgünstigere Variante favorisieren.

Fazit: Ein Investment in den MSCI World ex USA macht vor allem für Anleger Sinn, die Klumpenrisiken vermeiden möchten. Ob der generelle Verzicht auf US-Aktien Sinn macht, steht auf einem völlig anderen Blatt. Grundsätzlich besteht bei ETFs ohnehin die Möglichkeit, das Kerninvestment eines Portfolios aus mehreren Index-ETFs aufzubauen und durch das Beimischen von Papieren auf amerikanische, europäische oder deutsche Aktienindizes die Länderdiversifikation individuell zu justieren.