2. Dezember 2022
Lithium: Ist das Mineral wertvoller als alles Gold dieser Welt?

Lithium: Ist das Mineral wertvoller als alles Gold dieser Welt?

Lithium ist heiß begehrt – nicht nur in der Automobilbranche. Ohne das Element gibt es für E-Mobile keine Akkus. Für Anleger bieten sich hier große Chancen.

Es fängt im Kleinen an: Fast jeder von uns besitzt ein Smartphone, viele ein Tablet. Hier verbaut: Akkus aus Lithium. Doch auch aus der Mobilitätswende sind sie nicht wegzudenken, denn im Bau von Elektroautos spielen Lithium-Ionen-Batterien eine entscheidende Rolle. Und diese wiederum sind von großer Bedeutung beim Kampf gegen den Klimawandel.

Keine Alternative für Lithium

Das besondere: Im Gegensatz zu etwa Alkaline-Batterien, die wir insbesondere aus dem Haushalt kennen, und auch im Gegensatz zu Lithium-Metall-Batterien sind Lithium-Ionen-Batterien wieder aufladbar – es sind Akkumulatoren, kurz Akkus. Das macht sie so interessant und wertvoll für den Einsatz in Elektroautos und -geräten wie Smartphones, die wir häufig und intensiv nutzen.

Derzeit gibt es keine Alternative für Lithium als Ladungsträger – an die lange Lebensdauer und die vielen Ladezyklen kommt kein anderes Mineral heran. Zum Vergleich: Es gibt Magnesium-Akkus, die etwa 50 Lade- und Entladezyklen und wesentlich längere Ladegeschwindigkeiten als Lithium-Ionen-Akkus haben. Ihre Verwendung würde sich schlichtweg aus wirtschaftlicher Sicht nicht lohnen.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage nach E-Autos wächst. Bis 2030 wird der Anteil an E-Autos am Absatzmarkt voraussichtlich über 30 Prozent betragen. Und schon jetzt ist kein anderer Rohstoff gefragter als Lithium. Glaubt man den Prognosen einiger Experten, so wird könnten bis zum Jahr 2028 jährlich rund 1,6 Millionen Tonnen für Akkus gebraucht werden.

Die gestiegenen Rohstoffpreise sind auch am Lithiummarkt nicht spurlos vorbei gegangen. „Batterien sind eine Schlüsselkomponente für die Elektromobilität. Ihre Kosten hängen von der jeweiligen Zelltechnologie, dem Produktionsstandort und ganz entschieden von den Rohstoffpreisen ab. Gestiegene Rohstoffkosten haben bereits in den letzten Monaten E-Autobatterien massiv verteuert. Der Krieg in der Ukraine verschärft diese Dynamik noch zusätzlich. Das wird den Trend zu E-Fahrzeugen nicht aufhalten, kann ihn aber verlangsamen.“ so Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger auf elektroauto-news.net. Und bei all diesen Überlegungen sind die anderen Geräte, für die wir Lithium brauchen, noch gar nicht einbezogen. 

Recycling und Reshoring

Lösungen könnten etwa im Recycling von bereits vorhandenen Akkus liegen, aber auch Regionalisierung wird eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Die drei amerikanischen Autobauer Ford, General Motors und Stellanis etwa wollen laut Bloomberg gemeinsam mit dem südkoreanischen Unternehmen Posco Chemical künftig „Kapazitäten zur Herstellung von Batterien“ in den USA herstellen. Auch Tesla investiert in Lithium-Raffineriekapazitäten in Texas. Die Verlagerung der Produktion vom Ausland zurück ins Heimatland nennt man auch Reshoring.

Profitieren mit einem Batterie-ETF

Zu den Gründen gehört dabei aber auch die Tatsache, dass in den USA kürzlich der Inflation Reduction Act verabschiedet wurde. Dieser besagt, dass E-Autos und die dafür notwendigen Akkus in Nordamerika gebaut werden müssen, damit sich die Unternehmen für Steuergutschriften qualifizieren können. Nichtsdestotrotz – Lithium ist begehrt.

Wer in diesen Wachstumsmarkt investieren möchte, kann einen Blick auf den L&G Battery Value-Chain UCITS ETF (WKN: A2H5GK) werfen. Enthalten sind im ETF 29 Unternehmen, die Anbieter bestimmter elektrochemischer Energiespeichertechnologien (d.h. Batterietechnologie) sind, und von Minenunternehmen, die Metalle produzieren, die hauptsächlich zur Herstellung von Batterien verwendet werden.  

Selbst in diesem schwierigen Börsenjahr schlägt sich der ETF äußerst wacker und konnte 3,08 Prozent an Wert zulegen. Auf drei Jahre betrachtet sehen wir sogar ein sattes Plus von 118,47 Prozent.