27. November 2014
Anleihen klein

Covered Bonds – hohe Sicherheit mit potenziellem Mehrertrag

Die erneute Staatspleite Argentiniens sowie die Rettung der portugiesischen Banco Espirito Santo in letzter Minute mit Geldern aus dem EU-Rettungsfonds machten die Risiken am Finanzmarkt wieder deutlich.

Das sorgte auch für leichte Verunsicherung am Anleihemarkt. Doch sichere Staatspapiere aus Ländern mit Top-Rating sind aus Renditeaspekten alles andere als attraktiv – unterm Strich erleiden Anleger nach Abzug der Inflationsrate teils sogar Verluste. So sank Mitte August die Rendite für deutsche Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit auf ein Rekordtief von nur noch 0,91 Prozent, kürzer laufende Papiere rentieren noch deutlich niedriger. Und ein Ende des Zinstiefs ist derzeit nicht in Sicht.

Ein Modell, das Weltkarriere machte

Eine Alternative dazu können sogenannte „Covered Bonds“ sein, die ihren Ursprung in den deutschen Pfandbriefen haben. Die aktuelle gesetzliche Grundlage regelt hierzulande das Pfandbriefgesetz aus dem Jahr 2005. Danach liegt die maximale Beleihungsgrenze bei 60 Prozent des von Sachverständigen festgelegten Beleihungswertes der beliehenen Immobilien, Schiffe oder Flugzeuge beziehungsweise der öffentlichen Darlehen. Das sorgt für maximale Sicherheit. Im Falle einer Insolvenz werden die Pfandbriefgläubiger anders als bei anderen Anleihen bevorzugt bedient.

Das Pfandbrief-Modell diente als Vorbild für zahlreiche „Gedeckte Schuldverschreibungen“ (englisch: Covered Bonds) in anderen Ländern, zum Beispiel spanische „Cedulas“ oder französische „Obligations Financières“. Aber nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika und dem Asien-Pazifikraum werden inzwischen Covered Bonds gehandelt. Der Gesamtwert an ausstehenden Benchmark-fähigen Covered Bonds beläuft sich mittlerweile laut Barclays auf knapp 1,1 Billionen Euro und verteilt sich auf etwa 150 verschiedene Emittenten. Allerdings sind im internationalen Kontext die rechtlichen Grundlagen und Sicherheiten für den Anleger abhängig vom jeweiligen Emissionsstandort, nicht alle von ihnen weisen dieselbe Sicherheit wie deutsche Pfandbriefe auf. Ein entsprechendes Know-how und die sehr genaue Kenntnis der Märkte sind daher ein absolutes Muss, um keine Überraschungen zu erleben. Es lohnt sich also, hierbei auf erfahrene Covered-Bond-Spezialisten zurückzugreifen.

Covered-Bonds-Know-how

Ein solcher Profi ist PIMCO als weltgrößter Anleiheinvestor. Die Fondsgesellschaft verfügt über 14 Jahre Erfahrung im Management von Covered Bonds und verwaltet in solchen Anleihen aktuell ein Anlagevermögen von 129 Milliarden Euro. Dabei kann PIMCO auf das Wissen von fünf Covered- Bond-Portfoliomanagern und 14 Research-Analysten zurückgreifen. Beurteilt werden so unter anderem das Kreditrisiko eines jeden Emittenten, die regulatorischen Bedingungen und Rechtsrahmen, die Qualität der Covered Bonds sowie die makroökonomischen Prognosen für einzelne Länder, Regionen oder Branchen.

Breit diversifiziert in Covered Bonds

Anfang 2014 legte Source den PIMCO Covered Bond Source UCITS ETF (WKN: A1W6DJ) auf. Dies ist ein aktiver ETF, der von der Fondsgesellschaft PIMCO verwaltet wird. Mit 425 Millionen

Fragen an Ryen Blute, Produktexperte bei PIMCO

1. Warum sollten Anleger in den PIMCO Covered Bond Source UCITS ETF investieren?

Blute: Der PIMCO Covered Bond Source UCITS ETF bietet ETF-Anlegern erstmals Zugang zu einem aktiv gemanagten, globalen Portfolio von Covered Bonds. Dies ist eine attraktive, konservative Anlageklasse, die einen hohen Grad an Sicherheit mit potenziellem Mehrertrag verbindet. Wir haben uns einem aktiven Ansatz verschrieben und sehen uns durch die bisherige Performance darin bestärkt. Alpha, also der Beitrag des aktiven Ansatzes, hat rund ein Viertel zu der starken Wertentwicklung seit Auflage beigetragen. Diese beiden Faktoren – also einerseits attraktive und sicherheitsorientierte Anlage und andererseits der Beitrag unseres aktiven Managements – sprechen unserer Meinung nach für dieses Produkt.

2. Welche Zielgruppe möchten Sie mit dem Produkt bevorzugt ansprechend und wie ist der Anlagehorizont?

Blute: Wir halten Covered Bonds für eine attraktive Anlageklasse für einen großen Kreis an Anlegern,

Ryen Blute  

Ryan Blute

Geschäftsführer

der PIMCO

Deutschland GmbH

 

die auf der Suche nach einer konservativen Anlage mit potenziellen Renditevorteilen gegenüber erstklassigen Staatsanleihen sind. Covered Bonds eignen sich aufgrund der geringen Schwankungen auch für Anleger mit mittlerem Anlagehorizont oder einer Präferenz für hohe Liquidität; aber wir halten dies vor allem für eine langfristig attraktive Anlageklasse. Die Zielgruppe sind insbesondere institutionelle Anleger und Dachfondsmanager mit einer Präferenz für qualitativ hochwertige Anlagen. Für viele institutionelle Anleger und Versicherungen sind Covered Bonds auch aus regulatorischer Sicht interessant. Allerdings steht der ETF natürlich auch allen Privatanlegern offen, die einen Teil ihres Portfolios in einer aktiv gemanagten, globalen Covered-Bond-Strategie investieren möchten.

3. Welche Punkte beachten Sie im Speziellen bei der Auswahl eines Covered Bonds?

Blute: Unser Ansatz baut auf drei Komponenten: Der Länderselektion, die sich mit Zinsszenarien und makroökonomischen Fundamentaldaten befasst, der Analyse des jeweiligen Emittenten sowie der eingehenden Analyse des Deckungsstocks und der rechtlichen Aspekte jedes einzelnen Titels.

US-Dollar verzeichnete der börsengehandelte Indexfonds die weltweit größten Zuflüsse aller Neuemissionen des ersten Halbjahres. Einer der Gründe für diesen Verkaufserfolg über die genannten Vorteile von Covered Bonds hinaus: Aufgrund des niedrigen Risikogewichts (RWA) gemäß der neuen Liquiditätsvorschriften von Basel III gelten Covered Bonds als „liquide Anlagen“. Auch für Versicherungsgesellschaften haben solche Anleihen regulatorische Vorteile. Zudem bieten sie aktuell trotz hoher Sicherheiten eine überdurchschnittliche Rendite.

Der von Kris Mierau gemanagte PIMCO-Fonds investiert in ein breit diversifiziertes Portfolio von Covered Bonds. Mindestens 80 Prozent des Anlagevolumens müssen dabei in Covered Bonds investiert sein. Derzeit sind es 98 Prozent. Allerdings darf der Fonds auch Positionen in Unternehmensanleihen mit einem Mindest-Rating von AA- enthalten. Fremdwährungen außerhalb des Euro-Raumes sind erlaubt.

Der Fonds umfasst aktuell 67 Anleihen. Ein starkes Übergewicht liegt derzeit auf Covered Bonds aus Spanien (42,6 Prozent), Frankreich (23,8 Prozent) und Italien (13,5 Prozent). 32 Prozent der Anleihen verfügen über ein Rating von AAA, 36 Prozent von BAA, 26 Prozent von A und sieben Prozent von AA. Die effektive Laufzeit beträgt 4,21 Jahre (Stand: Ende Juli). Und anders als bei niedrig verzinsten deutschen Staatsanleihen erzielten Anleger damit 6,25 Prozent (Stand: Ende Juli 2014), eine ansehnliche Rendite. Damit generierte das Fondsmanagement eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt (Barclays Euro Aggregate Covered Bonds 3% Capped) von 155 Basispunkten. Das entspricht immerhin einem Viertel der erzielten Rendite.

Pimco

Fazit

Anleger können mit dem PIMCO Covered Bond Source UCITS ETF erstmals an einem aktiv gemanagten, breit diversifizierten globalen Covered-Bond- Portfolio partizipieren. Das Investment eignet sich als Alternative zu niedrig verzinsten Anleihen mit guter Bonität. Denn Covered Bonds bieten bei hoher Sicherheit aktuell einen höheren Zinsertrag.