29. September 2020

Das waren die Lieblings-ETFs von Börsen-Oma Beate Sander (†)

Beate Sander ist nach schwerer Krankheit verstorben. Die Börsen-Oma war eine Inspiration für viele Anleger – auch für ETF-Investoren. Hier eine Auswahl von Sanders Lieblings-ETFs!

Beate Sander hat der Börsenkultur in Deutschland einen gewaltigen Schub verpasst. Tausende von Nachwuchsbörsianern hat die Börsen-Oma mit ihren zahlreichen Büchern, Kolumnen, Video-Interviews und Webinaren mit ihrer Begeisterung für die Kapitalmärkte angesteckt. Es gibt einige Anleger, die ihre erste Aktie nur wegen Beate Sander gekauft haben. 

Bekannt geworden ist Sander, die am 28. September im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit in Ulm verstorben ist, vor allem für ihre Hoch-Tief-Mut-Strategie. Sprüche wie „breit gestreut, nie bereut“ oder „ein Crash ist gut für Leute mit Mut“ machten sie zur Börsenikone. Dass sie selbst nicht nur über Geldanlage an der Börse theoretisierte, sondern selbst auch „Skin in the Game“ hatte, bewies sie damit, dass sie regelmäßig Einblicke in ihr millionenschweres Depot gab. Darin befanden sich unter anderem ihre heiß geliebten Einhörner (Aktien, die sich im Wert verzehnfacht haben) wie Nemetschek, Sartorius oder Eurofins. 

Beate Sander empfahl jedoch nicht nur Einzelaktien, sondern setzte auch auf ETFs. Noch im Jahr 2019 erschien die zweite überarbeitete Ausgabe ihres Buchklassikers „Wie finde ich die besten ETFs und Investmentfonds?“ (FBV). ETFs waren für die Grande Dame der Geldanlage ein perfektes Instrument für die langfristige Geldanlage. „ETFs kauft man ja nicht, um sie nach einigen Wochen, wieder zu verkaufen“, sagte Sander kürzlich in einem Interview. „ETFs kauft man für 10 Jahre, für 20 Jahre, möglicherweise auch zum Vererben für die Kinder.“ 

Tipp: Hier finden Sie die kostengünstigsten Anbieter für ETF-Sparpläne.

Auf diese ETFs setzte die Börsen-Oma

Favorit Nummer eins von Beate Sander war natürlich – wie könnte es anders sein – der MSCI World. Dies ist insofern kaum verwunderlich, als dass für Sander Diversifikation eines der wesentlichen Erfolgsrezepte ihrer Anlagestrategie war. Da sich der MSCI World aus mehr als 1.600 Indexmitgliedern zusammensetzt und rund 85 Prozent der Marktkapitalisierung der Industrieländer abdeckt, war der Index natürlich auch für Beate Sander gesetzt.

Tech ins Portfolio mit diesem ETF!

Neben der Diversifikation hatte Sander eine zweite große Vorliebe – Technologie! „Ich investiere sehr gern in Technologieaktien. Also dort, wo die Zukunftsmusik spielt. Dort fühle ich mich richtig zu Hause, auch wenn ich schon 81 bin“, sagte die Börsen-Oma im Jahr 2019. Egal ob Apple, Alphabet, Adobe, Amazon, Microsoft, Salesforce, Nvidia, Netflix oder Alibaba: Sander war in allen wichtigen Tech-Titeln investiert. „Ich beschäftige mich intensiv mit den neuen Technologietrends. Künstliche Intelligenz, Robotik, Industrie 4.0 – all das finde ich spannend, und da verwende ich auch viel Zeit und Energie, um mich mit diesen neuen Entwicklungen zu befassen.“ 

Als Index-Lösung empfahl Sander den Nasdaq 100. Der Index bildet die Wertentwicklung der größten Unternehmen ab, die an der Börse Nasdaq notiert sind. Der Index setzt sich aus 100 Indexmitgliedern zusammen und spiegelt die Entwicklung von Unternehmen aus wichtigen Branchen wie Hard- und Software, Telekommunikation, Einzelhandel und Biotechnologie wider. 

So investierte die Börsen-Oma in Nachhaltigkeit

Am 13. September dieses Jahres – nur zwei Wochen vor ihrem Tod – erschien Sanders Buch „Gutes Gewissen und dennoch erfolgreich“. Das Buch beinhaltet einen ausführlichen Überblick über nachhaltig wirtschaftende Unternehmen wie auch diverse Fonds und ETFs. Insbesondere das Thema Wasser lag der Börsen-Oma am Herzen. Zugleich hielt sie es für lukrativ genug, um Anlegern eine ETF-Anlage zu empfehlen. Es handelt sich um den Lyxor World Water UCITS ETF (WKN: LYX0CA). Der ETF bietet Zugang zu den weltweit größten Unternehmen, die in der Wasserversorgung sowie in der Wasseraufbereitung tätig sind.

 

Deutsche Indizes – für die Börsen-Oma ein Muss! 

Beate Sander hatte ein Faible für kleine und mittelgroße börsennotierte Unternehmen aus Deutschland, insbesondere wenn sie familiengeführt waren. Rational, Nemetschek, Ströer und Sixt gehörten zum Standard-Repertoire im Depot der Börsen-Oma. Als Alternative zu den Einzelwerten sprach sie sich für Investitionen in den MDax und den SDax aus. Denn: „Im MDax, SDax und TecDax sind die wahren Wachstumsperlen zu finden“, sagte die Börsenexpertin. 

Der MDax bildet mittelgroße Industrieunternehmen ab, die so genannten Midcaps. Er enthält 50 Aktien die im Prime Segment der Deutschen Börse gelistet sind und im Rang nach den DAX 30 Unternehmen folgen.

Auch der SDax war für Sander attraktiv. Der SDax ist der Auswahlindex für 50 sogenannte Small Caps. Enthalten sind die klassischen Industriebranchen, darunter Medien, Chemie, Transport, Industrie und Finanzdienstleistungen. „Kleinere Unternehmen können Ideen schneller und flexibler umsetzen. Oft herrscht dort auch eine dynamischere Unternehmenskultur, weil die Firmen noch keine allzu lange Historie mit sich herumschleppen“, sagte Sander. 

 

Tipp: Jetzt kostenlos Depot bei Trade Republic * oder Scalable Capital * eröffnen.