24. Dezember 2020
Gaming-ETF mit beeindruckender Performance: Auch jetzt an Weihnachten dürfte wieder viel gezockt werden.

Gaming-ETF performt stark: Darum ist die Zukunftsbranche weiter auf dem Vormarsch

Die Gaming-Industrie boomt, der entsprechende Gaming-ETF ist dick im Plus. Was alles dafür spricht, dass der Trend anhält. Plus: der ETF im Check!

Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Gaming, oder E-Sport Branche großes Zukunftspotenzial hat. Die Industrie hat sich weiterentwickelt. Der Trend hin zu E-Gaming hat sich in der Covid-19-Krise und im globalen Lockdown stark beschleunigt.

Laut einer Studie des GfK spielten 2020 ca. 34,3 Millionen Menschen in Deutschland Computer- und Videospiele. Global liegt der Wert bei ca. 2,6 Milliarden Personen – Tendenz steigend. Nicht nur anhand der Nutzerzahlen lässt sich das Wachstum der Branche ablesen, sondern auch anhand der Umsatzentwicklung. Betrug der Umsatz der gesamten Branche in 2003 noch ca. 20 Mrd. Dollar, so wird der weltweite Umsatz schätzungsweise auf 175 Milliarden US-Dollar in 2020 steigen.

Der Gaming-Markt boomt

Der Wachstumstrend bleibt auch 2020 intakt. Durch die sozialen Veränderungen im Rahmen der Covid-19-Pandamie kommen weitere Impulse hinzu, welche die Branche auch im kommenden Jahr mit steigenden Umsätzen bescheren werden. Allein in den vergangenen sechs Monaten ist die Nutzerzahl vieler Spiele drastisch gestiegen. Besonders E-Sports ist unter Gamern sehr beliebt.

Ein Blick auf die Kursentwicklung der größten E-Gaming Unternehmen wie Electronic Arts, Nintendo und Co. zeigt, dass sich viele Werte trotz Einbruch im Frühling auf neue Höchststände zulaufen. Die Aktie von EA ist seit März um über 45 Prozent gestiegen. Nintendo konnte seinen Kurs sogar um über 80 Prozent steigern und befindet sich auf einem Allzeithoch.

Zwar leidet auch die Gaming-Industrie unter der Absage von Spielemessen (z.B. Gamescon), die wichtige Events für die Branche sind, jedoch wird die Branche bis 2025 auf schätzungsweise über 300 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz anwachsen. Die Bereiche Mobile-Gaming, Cloud- und Streamingdienste gelten als maßgebliche Wachstumstreiber.

Gaming-ETF mit beeindruckender Performance

Privatanleger, die Interesse an der Gaming-Branche haben, werden nicht um den VanEck Vectors Video Gaming and eSports UCITS ETFs (WKN: A2PLDF) kommen. Er ist der einzige Gaming-ETF, der in Deutschland zugelassen ist. Im laufenden Jahr liegt seine Performance bei weit über 60 Prozent.

Seit seiner Auflage in 2019 ist das Fondsvolumen auf 653 Millionen Euro angestiegen. Die Performance liegt bei 98,73 Prozent. Dass er in so kurzer Zeit ein derart großes Volumen aufbauen könnte, ist zwar keine Indiz für die zukünftige Entwicklung aber es zeigt, dass viele Anleger der Gaming-Industrie ein großes Potenzial zutrauen.

Die fünf größten Positionen des ETFs sind:

  • Tencent Holdings: 7,71 Prozent
  • Sea Ltd.: 7,08 Prozent
  • NVIDIA: 7,00 Prozent
  • Bilibili Inc.: 6,96 Prozent
  • Advances Micro Devices (AMD): 6,87 Prozent

Europäische Unternehmen spielen in der Zusammensetzung mit ca. fünf Prozent eine untergeordnete Rolle. Dafür zeichnet sich der Fonds durch eine breite globale Diversifikation aus mit Schwerpunkt USA (32 Prozent) und Asien (ca. 59 Prozent).

Zwar ist der Anteil der größten zehn Position mit 62,79 Prozent sehr groß, das liegt jedoch in der Natur der Branche, in der große Player in den vergangenen Jahren viele kleinere Unternehmen eingekauft haben.

Die hohe Konzentration stellt aufgrund der aussichtsreichen Zukunft der Branche kein allzu großes Risiko für Anleger dar. Das Einzige, was ich an dem Fonds zu bemängeln habe, ist die hohe Bewertung der Hardwarehersteller NVIDIA und AMD, die ich mit Blick auf die Geschäftszahlen aktuell nicht gerechtfertigt finde. Ein reiner Fokus auf Softwareunternehmen wäre aus meiner Sicht attraktiver.

Tipp: Hier erfahren Sie alles zum Investieren in Branchen-ETFs.

Lohnt sich ein Investment jetzt noch?

Ein Investment in einen Gaming-ETF kann sich langfristig in jedem Fall lohnen. Die Branche ist sehr wachstumsstark und wird von zahlreichen Trends (z.B. Virtual Reality) zukünftig noch profitieren. Denken Sie daran, dass auch dieser Markt stark schwanken kann. Die historisch herausragende Performance wird aktuell von wenigen Unternehmen getragen, was die Abhängigkeit stark erhöht.

Nutzen Sie diesen ETF als Renditebaustein in Ihrem Portfolio und legen Sie (meine Empfehlung) eine maximale Gewichtung von fünf Prozent fest. Alternativ können Sie über Aktiensparpläne in die einzelnen Unternehmen der Gaming-Industrie investieren. Diese Option ist gerade für die Anleger optimal, die von der großen Abhängigkeit der zwei Hardwareunternehmen im ETF nicht überzeugt sind.

Fazit

Gezielte Investments in eine spezifische Branche sind immer riskanter, womit ich meine oben genannte (und vorsichtige) Anlageempfehlung begründe. Der Gaming-ETF von VanEck ist im Vergleich zu vielen anderen ETFs greifbarer, da er aus vergleichsweise wenigen Positionen besteht.

Was mich persönlich wundert ist, dass reine Softwarehersteller im Fonds schwach gewichtet sind. Diese Unternehmen werden aus anderen Teilen der Wirtschaft beeinflusst, auch wenn sie einen Großteil ihrer Umsätze mit dem Videospielsektor erzielen.