Relative Stärke plus Kursfantasie gleich ein sicheres Investment? Ganz so weit sollten TecDax-Anleger nicht denken. Dennoch ist ein ETF auf den Index aktuell interessant.
Deutsche Standardwerte haben sich zuletzt wieder erholt. Viele Anleger liebäugeln damit, die Aktienquote wieder etwas anzuheben. In diesem Zusammenhang kann es sich lohnen, den Blick in die zweite Reihe zu richten. Für Nermin Aliti, Leiter Fonds Advisory der Laureus AG Privat Finanz, könnte der TecDax vor allem langfristig interessant werden. Der Anlage-Experte verweist darauf, dass sich ausgerechnet die als schwankungsanfällig geltenden Tech-Titel während des turbulenten Jahresausklangs dies- und jenseits des Atlantiks vergleichsweise stabil gehalten hätten. Besonders deutlich sei dies in Frankfurt geworden: „Dort verlor der TecDax von Januar bis Dezember mit gerade einmal drei Prozent nur ein Sechstel dessen, was der Dax zu verdauen hatte. Damit übertrumpft der seit jeher stiefmütterlich behandelte Auswahlindex der dreißig wichtigsten deutschen Technologiefirmen seinen großen Bruder nun sowohl kurz- als auch mittel- und langfristig“, so Aliti.
Zeiten des Neuen Marktes sind vorbei
Neben der großen relativen Stärke würden weitere Faktoren für Titel aus dem Tech-Bereich sprechen. „Autonomes Fahren, künstliche Intelligenz, Internet of Things, E-Mobilität – das sind nicht nur Schlagworte der vielfach beschworenen Digitalisierung. Es sind die Motoren einer ganz neuen wirtschaftlichen Dynamik. In den nächsten Jahren werden Anwendungen aus diesen Bereichen wohl nach und nach den Massenmarkt erreichen. Möglich machen das in erster Linie Technologieunternehmen – und zwar auch solche, die im TecDax notiert sind“, fasst Aliti zusammen und wähnt die Zeiten des Neuen Marktes endgültig vorbei. Dennoch würden Tech-Titel auch trotz einiger prominenter Index-Neuzugänge, wie SAP oder Infineon, auch in Zukunft volatiler bleiben als der Dax. „Um dieses Risiko zu reduzieren, sollten Investments im Technologiesektor als weitere Beimischung in einem breit diversifizierten Portfolio dienen“, rät der Investment-Profi.
TecDax-ETF optimal zur Beimischung
Um das eigene Depot um TecDAX-Titel zu ergänzen, bietet sich beispielsweise der ComStage 1 TecDAX® UCITS ETF (WKN: ETF908) an. Der ETF ist mit einer Gesamtkostenquote von 0,4 Prozent für diesen Index vergleichsweise günstig. Mit dabei sind alle Titel des TecDax. Der ETF schüttet aus und repliziert den TecDax vollständig physisch. Aktuell sind 74,5 Millionen Euro investiert. Im laufenden Jahr kletterte der ETF bereits um 2,1 Prozent nach oben.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unseren ETF-Anlageleitfäden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs).
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Der Dax ist der Liebling vieler Anleger. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank ist zuversichtlich, dass es für den deutschen Leitindex nach oben gehen könnte.