11. April 2017
Ein ETF mit Emerging Markets-Bonds ist lukrativ

Ein ETF mit Emerging Markets-Bonds ist lukrativ

Bonds aus Schwellenländern erwiesen sich zuletzt robust – trotz steigender US-Zinsen. Ein ETF auf die Anlageklasse bietet sich zur Depotbeimischung an.

Die US-Notenbank ist auf Straffungskurs. Eine schnelle Normalisierung der Geldpolitik ist das Ziel. Die Zinsen werden erhöht, die aufgeblähte Bilanzsumme soll verringert werden. Unter Marktexperten gilt es als ausgemacht, dass sich Leitzinserhöhungen der US-Notenbank unter anderem auch negativ auf die Schwellenländer auswirken können. Man erinnere sich nur an das Tapering-Trauma des Jahres 2013, als die erwartete Rückführung von Anleihenkäufen seitens der US-Notenbank zu einem Crash an vielen Schwellenländer-Börsen führte. Doch ist es dieses Mal nicht anders? Selbst im Vorfeld der jüngsten Fed-Sitzung, als es bereits als ausgemachte Sache galt, dass die Notenbank die Zinsen erhöht, entwickelten sich Anleihen aus den Schwellenländern erstaunlich gut. „Schwellenländeranleihen sind zuletzt bemerkenswert robust gewesen, im Vergleich zu den vergangenen Jahren, als der Markt erheblich durch die Fed beeinflusst wurde“, sagt Andrew Keirle, Portfoliomanager vom Fondshaus T. Rowe Price.

Schwellenländer-Bonds erweisen sich als robust

Was sind die Gründe, dass die höheren US-Zinsen den Emerging Markets-Anleihen nichts mehr anhaben kann? Einerseits war die Kommunikation der Fed vorbereitender als in den vergangenen Jahren. Die Fed handelte nicht über Nacht und auch nicht überraschend. Dies gab den Schwellenländern Zeit, sich vorzubereiten. „Die Schwellenländer hatten mit der Leitzinserhöhung gerechnet und zum Teil ihre Emissionen vorgezogen, um von attraktiveren Finanzierungslevels zu profitieren. Dies bietet etwas Schutz vor potenziell höheren Leitzinsen“, sagt Keirle. Andererseits stehen viele Emerging Markets heute auf breiteren wirtschaftlichen Beinen als noch vor einigen Jahren. Diese haben bei der Bewältigung der konjunkturellen Herausforderungen inzwischen beträchtliche Fortschritte gemacht. Sogar die unter politischen Eskapaden leidende Türkei ist im vergangenen Jahr um knapp drei Prozent gewachsen. „Während die Fed im Zuge des Wirtschaftswachstums und der steigenden Inflation die Leitzinsen anzieht, befinden sich etliche Schwellenländer mit attraktiven realen Renditen wie Brasilien, Kolumbien und Russland in einem disinflationären Stadium ihres Wirtschaftszyklus. Dies macht ihre lokalen Anleihemärkte attraktiv – selbst wenn die US-Notenbank ihre Geldpolitik straffen sollte“, resümiert Andrew Keirle.

Verbesserte wirtschaftliche Bedingungen

Anleger, die aus taktischer Perspektive etwas vorsichtiger gestimmt sind, können den iShares – $ EM Corp Bond UCITS ETF (WKN: A1JWS3) zur Depotbeimischung einsetzen. Der ETF bietet ein diversifiziertes Engagement in auf US-Dollar lautenden Anleihen aus Schwellenländern, einschließlich festverzinslicher und variabel verzinslicher Instrumente. Dabei kommen ausschließlich Bonds mit Investment-Grade-Rating und Hochzinsanleihen zum Einsatz. Unter den Top-Ländern befinden sich Mexiko, Indonesien und Russland. Die Gewichtung der einzelnen Länder im Index erfolgt einer strengen Methodik: Länder mit höherer Schuldenlast werden weniger stark gewichtet und der Überschuss auf Länder mit niedrigerer Schuldenlast umverteilt. Der ETF ist vergleichsweise schwankungsarm und rentierte in diesem Jahr mit bisher 2,51 Prozent. Der Gewinn auf Sicht eines Jahres liegt bei 16,59 Prozent. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,50 Prozent, mögliche Währungsverluste sind mit zu berücksichtigen.

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