13. April 2015
goldbarren

Langfristig gute Erfolgsaussichten

Die Volatilität des Rohstoffes hat deutlich zugenommen, was es natürlich schwer macht, eine Prognose für die Zukunft zu stellen.

Dennoch stehen die Zeichen eher auf eine positive langfristige Entwicklung.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen pumpt die EZB weiterhin riesige Mengen an Kapital in die Wirtschaft. Aufgrund des zuletzt beschlossenen Anleihenkaufprogramms stehen den Banken und Staaten im Euroraum mehr liquide Reserven zur Verfügung und diese müssen auch angelegt werden. Das Edelmetall ist für fast jede Anlagestrategie nahezu unerlässlich und gehört in jedes Depot. Große Institutionen könnten also in naher Zukunft wieder vermehrt zuschlagen.

stephanwitt  

Stephan Witt

FiNum Private

Finance AG

 

Grund für einen Aufschwung ist aber auch der Kurs selber. Gold ist derzeit sehr günstig zu haben und auch Fremdkapital lässt sich zu äußerst niedrigen Konditionen beschaffen. Vor allem Länder haben damit die Möglichkeit, ihre Goldreserven aufzustocken, notfalls eben durch eine Kreditaufnahme. Ebenfalls gehen viele Experten davon aus, dass der Boden erreicht ist, also ein weiterer Absturz kaum möglich, da Gold dann schon fast Ramschniveau innehätte.

Der wichtigste Grund für eine Preisentwicklung nach oben ist aber eher im asiatischen Raum zu sehen. Die Nachfrage war zuletzt eher schwach, und da allein China und Indien fast die Hälfte der Weltnachfrage nach Gold ausmachen, wirkte sich dies natürlich dramatisch auf den Kurs aus. Zwar hat China im letzten Jahr das geringste Wirtschaftswachstum seit mehr als 20 Jahren, dennoch liegt es nur knapp unter der Zielvorgabe von 7,5 Prozent.

Somit wächst das viertgrößte Land der Welt weiterhin rasant und der steigende Wohlstand der Bevölkerung sowohl in China als auch im Rest von Asien wird zumindest auf längere Sicht den Goldpreis nach oben treiben. Die größte australische Geschäftsbank (Australien ist nach China der zweitgrößte Goldförderer), die ANZ, hat sogar Prognosen veröffentlicht, die einen Preis von bis zu 2400 Dollar je Feinunze vorhersagen; hauptsächlich aufgrund des asiatischen Wachstums im Bankensektor und der Mittelklasse.

Auf lange Sicht liegt man mit Gold also richtig, doch kurzfristig könnte es noch weiter nach unten gehen. Gold galt schon immer als Inflationsschutz, doch die ist aktuell kein Thema im Euroraum und auch der sehr starke Dollar macht dem Edelmetall zu schaffen. In Euro gerechnet ist ein kleiner Aufschwung möglich, sollte es mit dem Euro tatsächlich noch weiter nach unten gehen. Wunder sollten für 2015 aber keine erwartet werden. Anleger sind also gut beraten, vorerst vorsichtig mit Gold umzugehen.