ETF-News – extraETF – Alles über ETFs https://extraetf.com Geldanlage mit ETFs Sat, 18 May 2024 06:00:00 +0200 de-DE hourly 1 GN Publisher v1.0.8 https://wordpress.org/plugins/gn-publisher/ https://extraetf.com/assets/icons/icon-512x512.png ETF-News – extraETF – Alles über ETFs https://extraetf.com 32 32 Das macht die Kreislaufwirtschaft zu einem Anlagethema der Zukunft https://extraetf.com/news/etf-news/das-macht-die-kreislaufwirtschaft-zu-einem-anlagethema-der-zukunft/ Fri, 17 May 2024 06:00:00 +0000 https://extraetf.com/?p=125432 Besonders nachhaltiges Wirtschaften ist dann gegeben, wenn der gesamte Wertschöpfungs- und Verbrauchsprozess in Kreisläufen stattfindet. Die Kreislaufwirtschaft ist der Hebel für eine nachhaltigere Welt und damit ein aussichtsreiches Anlagefeld.

In Politik, Gesellschaft und gerade auch in der Wirtschaft wird der Ruf nach Nachhaltigkeit immer deutlicher hörbar. Anlegerinnen und Anleger, die auf diesen Trend setzen möchten, sollten die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) im Blick haben. Doch was ist darunter zu verstehen und weshalb ist das Thema für Investoren interessant?

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft

Wer kennt sie nicht, die Bilder, auf denen sich Müll türmt, Plastiktüten am Strand angespült werden oder Ölspuren in Gewässern zu finden sind? Neben der Umweltverschmutzung tun sich zwei weitere Aspekte auf: Die natürlichen Ressourcen schwinden, die Weltbevölkerung steigt jedoch stetig an. Angesichts dessen setzen immer mehr Unternehmen auf ein neues Wirtschaftsmodell, das eine nachhaltige Produktion von Gütern und Dienstleistungen zum Ziel hat – die Rede ist von der Kreislaufwirtschaft.

Beim Wirtschaften in Kreisläufen soll die Nutzung natürlicher Ressourcen optimiert werden. Dazu überdenken die verantwortlichen Parteien einerseits die Auswahl und die Verwendungen von Materialien. Andererseits gilt es gleichzeitig, den Verbrauch und die Verschwendung von Ressourcen sowie die Abfallproduktion zu begrenzen. Mit der Kreislaufwirtschaft erhalten Unternehmen zudem die Gelegenheit, ihre Kosten zu senken, da beim Schutz der natürlichen Ressourcen unseres Planeten schonendere neue Produktionsmodelle entstehen.

Anders ausgedrückt: Das Konzept der Kreislaufwirtschaft entspricht einem neuen Produktions- und Konsummodell. In diesem Zusammenhang geht es etwa darum, Sharing-Modelle zu etablieren, die Wiederverwendung zu fördern oder etwa Güter zu reparieren, anstatt diese voreilig zu entsorgen. Außerdem geht es um die Wiederaufbereitung und das Recycling von Materialien und Produkten. Auf diese Weise lassen sich Lebenszyklen von Produkten verlängern.

Weniger Müll produzieren

Viel Müll, der heute anfällt, würde sich bei einem verantwortungsvolleren Umgang vermeiden lassen. Genau das ist das Ziel der Kreislaufwirtschaft im vorderen Teil der Produktionskette. Im Anschluss können Produkte, die am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sind, wiederverwendet werden, sodass ein zusätzlicher Nutzen entsteht („Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln“). Das bedeutet: Die Kreislaufwirtschaft erfordert einen Umbruch im Verhältnis zum traditionellen linearen Wirtschaftsmodell, das nach dem Schema „Produzieren – Verwenden – Wegwerfen“ funktioniert.

So können Anleger mitwirken und verdienen

Die Kreislaufwirtschaft ist bei Weitem noch nicht Standard. Im Rahmen des Transformationsprozesses können jedoch Finanzinstitute und Vermögensverwalter eine wertvolle Rolle einnehmen. BNP Paribas Asset Management setzt auf das Anlagethema und nutzt Investmentchancen in folgenden Bereichen: 

  • Kreislaufwirtschaft: Unternehmen in den Bereichen erneuerbare Energien, Biokraftstoffe und Brennstoffzellen, die Energie aus regenerativen Quellen, biobasierte oder vollständig recycelbare Einsatzstoffe anbieten, um Materialien mit nur einem Lebenszyklus zu ersetzen 
  • Ressourcenrückgewinnung: Unternehmen in Sektoren wie Abfallwirtschaft und Umweltservices, welche Ressourcen oder Energie aus entsorgten Produkten oder Nebenprodukten zurückgewinnen 
  • Verlängerung der Produktlebensdauer: Unternehmen in den Sektoren Bekleidung und Textilien, Autos, Chemikalien und Baumaterialien, die den Lebenszyklus von Produkten und Komponenten verlängern
  • Sharing-Plattformen: Unternehmen in Bereichen wie Technologie, Ride- und House-Sharing, welche die Nutzungsrate von Produkten durch gemeinsame Verwendung erhöhen 
  • Produkt als Dienstleistung: Unternehmen im Bereich Cloud-Computing und Leasing-Anbieter, welche Zugang zu einem Produkt bieten und das Eigentum daran behalten 

Gründe für ein Investment in die Kreislaufwirtschaft

Entwicklungen zu mehr Nachhaltigkeit benötigen Investoren. Somit können Anleger ihren Beitrag leisten. Selbstverständlich soll es bei Investitionen nicht in erster Linie darum gehen, das eigene Gewissen zu beruhigen. Im Gegenteil: Schon in absehbarere Zukunft könnten Unternehmen, entweder durch die Politik oder durch die zunehmend sensibilisierten Konsumenten abgestraft werden, sollten diese am linearen Wirtschaften festhalten.

Betrachten wir nun die Umsetzung. Mit dem ECPI Circular Economy Leaders Equity Index hat der Indexanbieter ECPI einen Index zur Kreislaufwirtschaft entwickelt. Ausgewählt werden weltweit tätige börsennotierte Unternehmen, die einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Der Index stellt eine endgültige Liste von 50 ausgewählten Unternehmen mit der größten Börsenkapitalisierung und breiter Streuung in den Sektoren auf, die von den ECPI-Analysten als geeignet angesehen werden. In diesem Index werden insbesondere Tätigkeiten ausgeschlossen, die mit Waffen und Tabak in Verbindung stehen. Alle Aktien werden im Index gleichgewichtet. Als global ausgerichteter Aktienindex lässt sich seine historische Wertentwicklung beispielsweise am MSCI World Index messen.

Ein ETF zur Kreislaufwirtschaft

Wer sich also nun für ein Investment in die Kreislaufwirtschaft interessiert, muss nicht selbst entsprechende Unternehmen herausfiltern, zumal ETFs ohnehin eine breitere Streuung ermöglichen. Eine Möglichkeit bietet etwa der BNP Paribas Easy ECPI Circular Economy Leaders UCITS ETF (WKN: A2PHCA). Dieser Indexfonds bildet den zuvor beschriebenen ECPI Circular Economy Leaders Equity Index nach. Der ETF gibt Anlegern somit die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von 50 internationalen Aktien mit großer Börsenkapitalisierung zu partizipieren, die wegen ihres aktiven Beitrags zu einem auf Kreisläufen von Gütern, Materialien und Rohstoffen basierenden Wirtschaftsmodells ausgewählt wurden.

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Deutsche Börse: Heimlicher Profiteur vom ETF-Boom https://extraetf.com/news/etf-news/deutsche-boerse-heimlicher-profiteur-vom-etf-boom/ Thu, 16 May 2024 06:00:00 +0000 https://extraetf.com/?p=125157 Wenn es um die Gewinner des ETF-Booms geht, fällt die Deutsche Börse aufgrund des Neobroker-Hypes nicht sofort ins Auge. Dabei profitiert der Börsenbetreiber in vielerlei Hinsicht vom anhaltenden Siegeszug der ETFs und könnte durch regulatorische Änderungen sogar noch stärker profitieren.

Das Handelsvolumen an der Deutschen Börse korreliert in der Regel mit der Volatilität am Aktienmarkt. Je höher die Volatilität, desto höher der Handelsumsatz. In Zeiten erhöhter Marktvolatilität, die häufig mit einem verstärkten Interesse an ETFs einhergeht, profitiert die Deutsche Börse von höheren Handelsvolumina und den damit verbundenen Erträgen. Diese zyklischen Umsätze könnten bei der Deutschen Börse in Zukunft noch weiter zunehmen.

Ein wichtiger Faktor ist dabei das von der EU geplante Verbot von Payment for Orderflow (PFOF) ab 2026. Bisher werden ETFs beispielsweise bei Trade Republic außerbörslich über Lang & Schwarz gehandelt. Dieses Gesetz wird die Attraktivität außerbörslicher Handelsplätze stark reduzieren und den Handel an regulierten Börsen wie der Deutschen Börse begünstigen. Der Marktanteil des Xetra-Handels am börslich gehandelten ETF-Volumen in Europa lag 2023 bereits bei über 30 Prozent. Mit dem PFOF-Verbot dürfte dieses Volumen weiter steigen.

Auf welche Arten die Deutsche Börse von ETFs profitiert

Darüber hinaus profitiert die Deutsche Börse auch auf andere Weise von der wachsenden Beliebtheit der ETFs. Die Erlöse sind zum Teil deutlich stabiler als die schwankenden Handelsumsätze.

Für das Listing an der Deutschen Börse müssen die Emittenten eine Gebühr entrichten. Die Zahl der gelisteten ETFs steigt kontinuierlich, was der Deutschen Börse zusätzliche Einnahmen beschert. Im Jahr 2023 standen den Anlegern auf Xetra 2.125 ETFs zur Verfügung, 123 mehr als im Vorjahr.

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Viele ETFs bilden auch Indizes ab, die von STOXX berechnet und verwaltet werden. Seit 2015 ist die Deutsche Börse alleiniger Gesellschafter von STOXX. Mit der steigenden Nachfrage nach ETFs steigt auch die Nachfrage nach diesen Indizes, was der Deutschen Börse zusätzliche Umsätze beschert. Der Indexbereich des Unternehmens profitiert somit direkt vom ETF-Boom, auch wenn die Deutsche Börse hier noch deutlich hinter den großen drei Anbietern MSCI, S&P und LSE (FTSE) zurückliegt.

Clearstream, ebenfalls eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Börse, verwahrt und wickelt Transaktionen für eine Vielzahl von ETFs ab. Mit der wachsenden Beliebtheit von ETFs steigen auch das von Clearstream verwaltete Vermögen und das Transaktionsvolumen, was zu höheren Erträgen führt. So profitiert die Deutsche Börse schon heute indirekt vom Erfolg der Neobroker, die den ETF-Handel für Privatanleger attraktiv machen. Das Unternehmen verfügt in Deutschland über eine Quasi-Monopolstellung.

Schadet das PFOF-Verbot letztendlich der Deutschen Börse?

Die Deutsche Börse ist einer der heimlichen Profiteure des ETF-Booms. Mit steigenden Handelsumsätzen, einer wachsenden Zahl gelisteter ETFs, der Indexsparte STOXX und der Verwahrung und Abwicklung von ETF-Transaktionen durch Clearstream partizipiert das Unternehmen auf vielfältige Weise am Erfolg der passiven Anlageprodukte. Mit dem geplanten Verbot von Payment for Orderflow dürfte die Bedeutung der Deutschen Börse für den ETF-Handel weiter zunehmen.

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Viele Experten vermuten hinter dem PFOF-Verbot die Lobbyarbeit der großen europäischen Börsen. Wenn das stimmt, hat sich die Deutsche Börse wohl keinen Gefallen getan. Viele junge Menschen haben erst durch die niedrigen Gebühren und die attraktiven Apps der Neobroker in den letzten Jahren den Weg an die Börse gefunden. Laut einer Anlagestudie von Commerzbank und Ipsos nutzen nur 19 Prozent der Deutschen Wertpapiere als regelmäßige Sparform. Diese Quote zu steigern, wäre wohl der größte Hebel für ein nachhaltiges Wachstum der Deutschen Börse.

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Kosten bei der Geldanlage: Warum billig nicht immer besser sein muss https://extraetf.com/news/etf-news/kosten-bei-der-geldanlage-warum-billig-nicht-immer-besser-sein-muss/ Tue, 14 May 2024 06:00:00 +0000 https://extraetf.com/?p=125690 Die Rendite ist wichtig. Doch darüber werden die Kosten bei der Geldanlage vergessen. Warum sie wichtig, aber nicht entscheidend sind.

Anlegerinnen und Anleger werden derzeit Zeuge einer wegweisenden Entwicklung. Seit dem Jahreswechsel von 2023 auf 2024 hat das Volumen passiver Strategien jenes von aktiven überschritten. Passive Produkte (Indexfonds und ETFs) wiesen per Ende Dezember in den USA ein Vermögen in Höhe von 13,3 Billionen US-Dollar auf. Aktive Publikumsfonds und aktive ETFs kamen in Summe auf 13,2 Billionen Dollar. In Deutschland ist das Verhältnis noch nicht so dicht beieinander. Doch lässt sich der große Trend an den Märkten zweifellos erkennen. Dieser heißt: Geld sparen mit ETFs. 

ETFs – insbesondere passive Varianten – versprechen nicht nur die Marktrendite des zugrundeliegenden Index, was für hohe Planungssicherheit sorgt; sie sind auch noch besonders günstig. Je nach Anlageklasse, Ausgestaltungsform und Größe belaufen sich die Gebühren auf 0,04 Prozent bis etwa 0,95 Prozent pro Jahr. Das ist im Vergleich zu anderen Anlageprodukten sehr günstig. Und ist ein Investment günstig, ist der negative Einfluss auf die Rendite gering. Mit diesem Text wollen wir einen Blick auf einen häufig zu kurz kommenden Aspekt der Geldanlage werfen – nämlich die Kosten. Es geht nicht darum, das billigste Produkt herauszusuchen, sondern herauszufinden, was für dich das passende Investment ist. Das muss nicht notwendigerweise das günstigste sein. Dazu gleich mehr.

Preisvergleich macht mehrere tausend Euro Renditeunterschied aus

Machen wir also gleich die Probe aufs Exempel: Wir schauen uns an, wie sich Gebühren bei einem passiven ETF und bei einem konventionellen aktiven Investmentfonds auswirken. Gehen wir von einer Einmalanlage von 10.000 Euro und einer Anlagedauer von zehn Jahren aus. Mit Blick auf die Rendite rechnen wir mit sieben Prozent. Das ist in etwa der Wert, den Anlegerinnen und Anleger mit einem Investment in den MSCI World seit 1970 im Durchschnitt pro Jahr rechnen konnten. Bei den Ordergebühren setzen wir 0,2 Prozent an und die Verwaltungsgebühren sollen sich in unserem Beispiel auf 0,3 Prozent belaufen. Der aktive Fonds weist einen Ausgabeaufschlag von fünf Prozent auf und die Verwaltungsgebühren veranschlagen wir mit einem Prozent. 

Wie hätten sich beide Investments nach zehn Jahren entwickelt? Vor Kosten beläuft sich der Endbetrag auf 19.672 Euro. Beim ETF müssten Anlegerinnen und Anleger mit 582,88 Euro an Gebühren rechnen. Das Fondsinvestment ist dagegen weitaus teurer. Hier schlagen 2.658 Euro zu Buche. Unter dem Strich spart das ETF-Investment 2.076 Euro gegenüber dem Fondsinvestment ein. Oder anders ausgedrückt: Der ETF weist allein aufgrund der Kostenstruktur eine zusätzliche Rendite von 1,18 Prozentpunkten auf. Das ist beträchtlich.

Wichtige Kennziffern: TER, TD und TCO

Investments in ETFs sind einfach und bequem. Mit nur einem Produkt kannst du umgehend in einen Großteil der Weltwirtschaft investieren. Mit Blick auf die Kosten gibt es ein paar Kennziffern zu beachten. Hierzu gehören die Gesamtkostenquote (TER), die Tracking Difference (TD) und die Total Cost of Ownership (TCO). 

Für eine erste Einschätzung genügt meist die TER. Mit ihrer Hilfe lassen sich die laufenden Kosten eines ETFs mit denen anderer vergleichen. Sie allein ist allerdings nicht aussagekräftig genug. Die Tracking Difference (TD) sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Sie gibt Aufschluss darüber, wie genau der ETF es schafft, den zugrundeliegenden Index abzubilden. Dabei kann die Abweichung positiv und negativ sein und sich somit vorteilhaft (da günstiger) oder nachteilig auswirken. Die TCO als letzte Kennziffer stellt die Gesamtkosten für den Kauf und den Besitz von ETF‑Anteilen dar. Sie kann neben der TER z.B. auch Ordergebühren oder Kosten für die Neugewichtung innerhalb des Index enthalten.

Tipp: In unserem Wissensbereich kannst du bei diesen drei Kennziffern (TER, TD und TCO) und den anfallenden ETF-Kosten noch einmal tiefer eintauchen.

Kosten allein allerdings nicht entscheidend – das Restaurantmodell

Wer das selbstgesteckte Anlageziel effizient erreichen will, sollte die Kosten auf jeden Fall im Blick behalten. Doch sie sind nicht allein ausschlaggebend. Du solltest dich mit deiner Anlagestrategie und deinem Investment wohlfühlen. Was heißt das? Zunächst einmal kannst du sehr viel Geld sparen, indem du wirklich alles selbst übernimmst. Das ist ähnlich wie beim Kochen. Du besorgst dir Zutaten, schnippelst sie und bereitest dir dein leckeres Mahl zu. Das spart natürlich erst einmal viel Geld. Bezogen auf die Geldanlage entspricht dem Selberkochen das Selberanlegen. Du suchst dir einen Broker aus und entscheidest selbst über deine Investments. Bei vielen Online-Brokern kannst du kostengünstig Geld anlegen bzw. handeln – beispielsweise bei ETF-Sparplänen. Unser ETF-Sparplanvergleich gibt dir einen detaillierten Überblick.

Tipp: Hier findest du unseren umfassenden ETF-Sparplanvergleich und Depotvergleich.

Wie günstig ETFs als Anlageprodukt im Vergleich zu herkömmlichen aktiven Investmentfonds sind, hast du weiter oben bereits erfahren. So gesehen kannst du mit einem günstigen ETF-Depot bei einem Online-Broker viel Geld sparen. Diese Variante entspricht dem Selberkochen. Zutaten günstig besorgen, selbst zubereiten und fertig ist das wohlschmeckende und im besten Falls noch gesunde Mahl. Doch nicht alle möchten selbst den Kochlöffel schwingen. Manche gehen gern in ein Restaurant oder lassen sich das Essen liefern. Warum auch nicht? Das kostet zwar etwas mehr, spart auf der anderen Seite aber viel Zeit. 

Robo-Advisors bringen Zeitersparnis aber auch höhere Kosten mit sich

Bezogen auf unseren Investmentansatz und Kostenmodell ist der Restaurantbesuch mit der Nutzung eines Robo-Advisors zu vergleichen. Ein Robo-Advisor ist eine vollautomatisierte, digitale Vermögensverwaltung – wie der Name schon vermuten lässt. Wer keine Zeit hat, das eigene Depot zusammenzustellen und zu pflegen, kann diese Aufgaben in die Hände des digitalen Beraters abgeben. Das einzige, was du selbst übernehmen musst, ist die Auswahl des richtigen Angebots. Bei den digitalen Vermögensverwaltern lässt sich aus mehreren Strategien wählen. Ganz nach der eigenen Risikoneigung und den persönlichen Zielen. Bei den Kosten musst du – je nach Anlagebetrag – mit bis zu einem Prozent pro Jahr rechnen.

Tipp: Du bist auf der Suche nach einem passenden Robo-Advisor? Auf unserer Robo-Advisors-Vergleichsseite wirst du sicher fündig.

Auf unserer Robo-Advisors-Vergleichsseite erhältst du alle wichtigen Informationen auf einen Blick: zu den Kosten, der Anzahl der Strategien und welche Mindestanlagesummen zu berücksichtigen sind. Zudem weißt Du umgehend, ob du bei dem jeweiligen Anbieter einen Sparplan abschließen kannst.

Fazit: Kosten sind wichtig, aber nicht alles entscheidend

Wie du siehst, sind Kosten ein wichtiger Einflussfaktor auf die Rendite. Daher ist es wichtig, diese zu kennen, um zu wissen, wie hoch die Rendite der Anlage ausfallen muss. Letztlich muss die Anlage die Kosten wieder reinholen, sonst macht es keinen Sinn. Dennoch solltest du nicht vergessen, dass Kosten eine individuelle Sache sind. Wer nicht viel Zeit übrig hat, fährt eventuell mit einer Robo-Advisor-Strategie besser. Der Zeitgewinn kostet allerdings Gebühren – ein fairer Deal. 

 

 

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So funktioniert strategischer Vermögensaufbau – ein Starter Kit https://extraetf.com/news/etf-news/so-funktioniert-strategischer-vermoegensaufbau-ein-starter-kit/ Tue, 07 May 2024 06:00:02 +0000 https://extraetf.com/?p=125599 Ist deine finanzielle Situation unübersichtlich und dir fehlt die Strategie für den Vermögensaufbau? Wir unterstützen dich.

„Kannst du mir einen Screenshot von deinem Depot schicken?“, fragte mich ein guter Freund. „Dann kaufe ich dieselben Sachen einfach nach.“ Natürlich, das ist überhaupt kein Problem, so in etwa fiel meine Antwort aus. Und damit begannen eigentlich erst die Probleme. Ich bin kein fehlerfreier Investor, aber überzeugt von meinen Entscheidungen. Ich hatte keine Bedenken, meine Strategie zu verraten. Das war es nicht. Vielmehr lag es an der Tatsache, dass mein Kumpel seine Entscheidung einfach aus dem Bauch heraus traf. Das war für mich erschreckend. Normalerweise verwendet er leidenschaftlich viel Zeit auf die Recherche des richtigen E-Bikes, der passenden Ernährung oder einem überwältigenden Heimkino-Setup. Und jetzt einfach ein Screenshot, um die eigene Geldanlage am Anlegergeschick des Kumpels auszurichten? Schwierig. 

Warum schwierig? Ganz einfach, weil es nicht die eine Lösung für alle Menschen gibt. Wir sind alle verschieden, befinden uns an unterschiedlichen Punkten in unserem Leben und so unterscheiden sich auch die Anforderungen an den Vermögensaufbau. Mit dem folgenden Text wollen wir dir ein Starter-Kit für die ersten selbstbestimmten Schritte am Kapitalmarkt geben. Es geht darum, dass du deine Geldanlage systematisch angehst und in die eigenen Hände nimmst. Am Ende dieses Artikels wirst du folgende Dinge gelernt haben bzw. wirst folgende Schritte selbsttätig übernehmen können:

  1. Du bekommst einen dezidierten Überblick über deine momentane finanzielle Situation.
  2. Du bekommst konkrete Spartipps bzw. Sparpotenziale aufgezeigt und weißt, welchen Anteil deines Gehalts du sparen kannst.
  3.  Du lernst Online Broker und Direktbanken kennen, um die künftige Heimat deines Wertpapierdepots wählen zu können.
  4. Du wirst in der Lage sein, einen ersten (Welt-)ETF als Startpunkt deines Wertpapierdepots zu kaufen.
  5. Du bekommst Anknüpfungspunkte für den Depotausbau im Rahmen einfach zu erlernender Strategien. 
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1. Vermögensaufbau durch Sparen: Mehr als nur Konsumverzicht

Viele Menschen haben einen falschen Eindruck vom Sparen. Das kontinuierliche Geld zur Seite legen ist in den Augen Vieler eine Qual. Sparen ist das Gegenteil von Geld ausgeben – also konsumieren – und damit freudlos. Falsch. Denn Sparerinnen und Sparer bekommen auch etwas für ihre Mühen: die Rendite für ihr Investment. Wer Geld zur Seite legt, wird belohnt. Die Rendite ist der Lohn für den Konsumverzicht – so lange das Geld angelegt wird, klar. Wie und worin, dazu kommen wir später. Jetzt wollen wir einen Blick auf deine finanzielle Situation werfen. Kennst du sie? Weißt du genau, wie viel Geld du für wiederkehrende Kosten ausgibst, was übrig bleibt und wo du eventuell noch etwas optimieren kannst? Sollte die Antwort nein lauten, kommen hier die passenden Tipps. 

Fange an, ein Haushaltsbuch zu führen, um zu wissen, worin deine Einnahmequellen bestehen und wofür du dein Geld ausgibst. Stift und Papier reichen, für technikaffine Menschen gibt es auch kostenlose Apps. Im ersten Schritt schreibst du alle Ausgaben auf, die im Monat anfallen: Miete, Internet, Mobilfunk, Vereinsbeiträge und so weiter. Vergiss dabei nicht, Zahlungen, die viertel-, halb, oder jährlich anfallen zu berücksichtigen. Beispielsweise Versicherungsprämien, GEZ-Gebühren oder Abo-Rechnungen. Rechne hierfür den monatlichen Betrag aus und liste ihn auf. Sei präzise. Wenn du ein Auto besitzt, musst du neben Versicherungsprämien, Steuern und Spritkosten auch in Erwägung ziehen, dass der Wagen in die Werkstatt muss. Zudem geht´s alle zwei Jahre zum Tüv – sofern es sich nicht um ein eben erst neuzugelassenes Fahrzeug handelt. Wenn du ein Haustier hast, braucht es Futter und muss bestimmt von Zeit zu Zeit zum Tierarzt. Bedenke, dass du Geld für Lebensmittel und ab und an einen Kinobesuch brauchst. Das Statistische Bundesamt rechnet hier mit 417 Euro (Singlehaushalt). Hast Du alle Ausgaben zusammengebracht, ziehe sie von der Summe der Einnahmen ab. Bleibt etwas übrig? Gut! Falls nicht oder falls der Betrag sehr gering ist, hier ein paar Spartipps.

2. Real Talk: Wie oft gehst du ins Fitnessstudio? Praktische Spartipps

Hier kommen die guten Nachrichten: Es gibt ausreichend Potenzial, um deine finanzielle Situation zu verbessern. Deswegen gibt´s hier gleich fünf praktische Spartipps:

  1. Baue Schulden ab. Die Zinsen, die du für Schulden in Form von Krediten bezahlen musst, liegen über denen für Guthaben. So lange du also Kredite bedienen musst, machen Investments wenig Sinn.
  2. Kündige tote Abos. Wie oft gehst du ins Fitnessstudio? Bist du eventuell nur eine Karteileiche? Sei ehrlich zu dir selbst und kündige das Abo. Das Geld kannst du an anderer Stelle besser einsetzen. Zudem: Brauchst du wirklich fünf Streamingdienste?
  3. Mieten statt kaufen. Viele Dinge sind teuer in der Anschaffung, werden dann allerdings selten gebraucht. Beispiel: Auto. Zu 95 Prozent der Zeit steht es in der Garage. Brauchst du wirklich eins? Ist vielleicht Car Sharing eine bessere Alternative?
  4. Energie sparen. Viele Haushaltsgeräte sind wahre Energiefresser. Es kann sich lohnen, alte Helferlein durch neue energieeffiziente Pendants zu ersetzen. Auch ein Stromanbieterwechsel spart schnell viel Geld.
  5. Anbieter vergleichen. Was beim Strom funktioniert, funktioniert auch in anderen Bereichen: Preisvergleiche. Sei es der Internetprovider, Mobilfunkanbieter oder die Versicherung. Vergleichsportale machen die Preis- und Leistungsvergleiche einfach.
Tipp: Du möchtest mehr Spartipps? Kein Problem! Im Wissensbereich kannst du dir noch mehr Infos abholen, wie du effizient sparen kannst.

Nun weiß du, wie es um deine finanzielle Situation bestellt ist. Vielleicht hattest du bereits Gelegenheit, ein paar Dinge zu optimieren. Zumindest sollte klar sein, wie viel Geld du monatlich problemlos zur Seite legen kannst. Zur Budgetierung deine Finanzen gibt es übrigens eine Faustformel: die sogenannte 50-30-20-Regel. Demnach sollte die Hälfte deines Einkommens für Grundbedürfnisse (Miete, Energie, Wärme, Lebensmittel) eingeplant werden. 30 Prozent sind für deine persönlichen Bedürfnisse wie zum Beispiel Hobbies reserviert. Die übrig bleibenden 20 Prozent wandern in den strategischen Vermögensaufbau. 

3. Suche den passenden Partner: Direktbank oder Neobroker?

Bevor es ans Investieren geht, brauchst du einen passenden Partner. Genauer gesagt: Du brauchst ein Depot bei einer Bank, Direktbank oder einem Neobroker. Zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit hast du bereits ein Girokonto. Vielleicht bei einer großen Bank oder einer Sparkasse. Sogenannte Filialbanken mit Geschäftsstellen vor Ort bieten ebenso Depots an wie Direktbanken und Neobroker. Direktbanken zeichnen sich dadurch aus, dass sie alle Services einer Filialbank online anbieten. Das macht es sehr günstig für Kundinnen und Kunden. Zu den großen Direktbanken gehören die ING, die Consorsbank und die DKB. Noch günstiger ist es bei Neobrokern wie Trade Republic oder Scalable Capital. Wer sehr kostenbewusst unterwegs ist, bekommt hier alles gratis. Vom Depot bis zur Sparplanausführung. Doch es gibt keinen Vorteil ohne Nachrteil: Neobroker bieten nicht alle Bankdienstleistungen an. Bisher sucht man Girokonten bei ihnen noch vergeblich.

Dafür gibt es das größte ETF-Angebot überhaupt. Scalable Capital hat mehr als 2.000 ETFs im Angebot. Bei Trade Republic sind es mehr als 1.700 und bei Flatex sowie Finanzen.Net Zero sind es um die 1.500. Neobroker setzen die beliebten passiven Produkte als strategisches Angebot ein. Durch die geringen Kosten und die große Auswahl erfuhren sie bisher großen Kunden-Zuspruch. Neue Produkte (Zinsstrategien) und Tagesgeld- oder Verrechnungskonten mit attraktiven Zinsen runden das Angebot ab.

Tipp: Das perfekte Zuhause für dein Erspartes: Unser ETF-Sparplan Vergleich zeigt dir übersichtlich, welche Broker mit ihrem Angebot überzeugen.

4. Vermögensaufbau mit ETFs: Startpunkt Welt-ETF

Ein großes Angebot ist gut und schön. Allerdings geht es nicht allein darum, die meisten ETFs anzubieten, sondern vielmehr die richtigen. Welche das sind, darüber besteht nicht immer Einigkeit. Klar ist, eine Palette an Welt-ETFs sollte es auf jeden Fall sein. Denn Welt-ETFs sind der Startpunkt eines jeden Depots. Warum? Weil Anlegerinnen und Anleger mit nur einem einzigen Produkt den überwiegenden Teil der Weltwirtschaft abbilden und die Renditechancen des Kapitalmarktes nutzen können. Wer beispielsweise zum Vanguard FTSE All World (WKN: A2PKXG) greift, partizipiert an der Wertentwicklung von 3.900 globalen Unternehmen aus 25 Industrie- und 24 Schwellenländern. Beim MSCI World – beispielsweise der Xtrackers MSCI World (WKN: A1XB5U) – sind es 1.500 große und mittelgroße Unternehmen aus 23 Industriestaaten. Schwellenländer fehlen hier. Deswegen bei Welt-ETFs genau hinschauen, um welchen es sich handelt und welcher zur eigenen Strategie passt. Du kannst in unserem Wissensbereich tiefer in die Welt-ETF Thematik einsteigen.

Beide oben genannte ETFs haben dieselbe Anlageklasse: weltweite Aktien. Aktien sind im Vermögensaufbau ein wichtiger Bestandteil. Sie sorgen für die Rendite – und das vergleichsweise zuverlässig. So lieferte der MSCI World Index seit 1972 eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,2 Prozent (inkl. Dividenden). Selbst zu Zeiten hoher Zinsen – wie es momentan der Fall ist – können Tagesgeldkonten renditeseitig nicht mithalten. In der Spitze gibt es derzeit etwa vier Prozent, wie unser Tagesgeld-Vergleich zeigt. Einen Anhaltspunkt dafür, wie viel Rendite es braucht, liefert die sogenannte 72er-Regel. Mit ihrer Hilfe lässt sich unter Berücksichtigung des Zinseszinseffekts berechnen, wie lange es dauert, bis sich das Kapital verdoppelt hat. Hierfür dividierst du 72 durch den Zinssatz. Im Falle des MSCI World würde sich dein Kapital voraussichtlich nach zehn Jahren verdoppeln. Natürlich funktioniert die Formel auch in die andere Richtung. Wenn du also wissen willst, wieviel Rendite du benötigst, damit sich beispielsweise dein Investment nach acht Jahren verdoppelt, dividierst du 72 durch die Anzahl der Jahre. Bei einer Verdopplung binnen acht Jahren muss deine Anlage eine Rendite von neun Prozent jährlich erzielen. Prüfe bei der Aufstellung deines Depots, wieviel Risiko du vertragen kannst. Je mehr Aktien, desto risiko- aber auch chancenreicher ist dein Investment. Zur Berechnung der eigenen Risikotragfähigkeit kannst du unseren Risikokapazitäts-Rechner auf unserer Website nutzen.

5. Einfache Strategien für den Vermögensaufbau

Du hast deinen ersten Welt-ETF gekauft? Gut! Dann geht es nun darum, dein Portfolio weiter auszubauen. Ausgangspunkt hierfür ist die von dir ermittelte Risikotragfähigkeit bzw. die hieraus resultierende Aktienquote. Wenn du beispielsweise eine Aktienquote von 60 Prozent anstrebst, ist es an der Zeit das Depot mit weiteren Anlageklassen wie Anleihen zu diversifizieren. Das bedeutet, das Risiko auf mehrere Anlagen zu verteilen. Ein Klassiker des Vermögensaufbaus ist das extraETF Weltportfolio 60. Es besteht, wie der Name bereits vermuten lässt, aus einem Aktienanteil von 60 Prozent und zu 40 Prozent aus Anleihen. Zwei ETFs sind enthalten, um sowohl weltweite Aktien als auch Anleihen abzubilden. Konkret würdest Du bei dieser Aufstellung von einem potenziellen Investment von 10.000 Euro 6.000 Euro im Aktien-ETF und 4.000 Euro im Anleihen-ETF anlegen. Der Gedanke ist, dass sich beide Anlageklassen ergänzen und sich in unterschiedlichen Marktphasen gegensätzlich zueinander verhalten. Das hat bei Aktien und Anleihen in der Vergangenheit zu einem großen Teil gut funktioniert. Seit der Auflage im Jahr 2004 kommt das extraETF Weltportfolio 60 auf eine jährliche Durchschnittsrendite von 5,7 Prozent.

Inspiration: Wir haben zahlreiche Musterportfolios für jeden strategischen Ansatz und Risikoappetit zusammengestellt. Schau doch mal rein und hole dir Ideen. 

Eine weitere Strategie ist der Core-Satellite-Ansatz. Das Depot sollte demnach über einen festen Kern verfügen – vorzugsweise über einen Welt-ETF. Um ihn herum schweben die Satelliten. Anlegerinnen und Anleger können hier kreativer und aktiver agieren. So eignen sich als Satelliten Branchen- und/oder Themen-ETFs, aber auch favorisierte Einzeltitel. Einige Regeln gibt es zu beachten. Mit Blick auf die Gewichtung sollte der Kern 80 Prozent des Vermögens ausmachen; die Satelliten kommen auf 20 Prozent. Dabei sollte jeder einzelne Satellite nicht weniger als fünf Prozent ausmachen, da andernfalls der Einfluss auf die Gesamtentwicklung zu gering ist. Der Vorteil der Strategie ist, dass du mithilfe der Satelliten auf Marktveränderungen schnell und flexibel reagieren kannst. Zudem kannst du mit ihnen eine Überrendite erzielen. Nicht zuletzt macht die Strategie Spaß, da Anlegerinnen und Anleger aktiver eingreifen und bevorzugte Themen spielen können. Für Anfänger ist sie nur bedingt geeignet. Womöglich verlierst du schnell den Überblick. 

Fazit: Vermögensaufbau ist einfach und macht Spaß

Die wichtigste Erkenntnis ist: Trau dich an den Vermögensaufbau. Es ist weniger kompliziert als du denkst. Du muss nicht ein ausgewiesener Experte für dein erstes Investment sein. Nach und nach gewinnst du an Erfahrung und optimierst dein Portfolio individuell. Hierbei wollen und werden wir dich unterstützen. Mit Tipps, Tools und maßgeschneiderten Wissenstexten. 

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Investment-Tipp: Das ist der ETF des Monats im Mai 2024 https://extraetf.com/news/etf-news/investment-tipp-das-ist-der-etf-des-monats-im-mai-2024/ Thu, 02 May 2024 06:00:00 +0000 https://extraetf.com/?p=125478 Die Börse Düsseldorf, die ICF Bank und extraETF vergeben einmal im Monat den Titel „ETF des Monats“. Hier erfährst du, welcher ETF sich den prestigeträchtigen Titel für Mai 2024 ans Revers heften kann. Plus: alle Infos zu einer tollen Aktion der Börse Düsseldorf!

Small Caps, also Nebenwerte, haben in den vergangenen Jahren hinterhergehinkt. Da jedoch laut Studien kleinere Unternehmen in ihrer Gesamtheit langfristig eine höhere Renditechance versprechen, könnte sich genau in diesem Segment eine Einstiegsgelegenheit ergeben. Dieses höhere Renditepotenzial wird als Risikoprämie angesehen. Ein entsprechender ETF auf den US-amerikanischen Aktienmarkt stammt von State Street Global Advisors (SPDR).

Der ETF des Monats im Mai 2024

Da wir diesmal unseren Fokus auf US-Nebenwerte richten, sehen wir im Mai 2024 den SPDR Russell 2000 US Small Cap UCITS ETF (WKN: A1XFN1) als „ETF des Monats“. Mit diesem markbreiten ETF können Anlegerinnen und Anleger in ein Portfolio aus US-amerikanischen Nebenwerten investieren. Im ETF befinden sich derzeit knapp 1.800 Titel. Der zugrundeliegende Index umfasst rund acht Prozent des gesamten US-amerikanischen Aktienmarktes.

Das Label „ETF des Monats“ wird von der Börse Düsseldorf, der ICF Bank und extraETF einmal im Monat vergeben – und wird nur ausgewählten Produkten zuteil, die sowohl die Experten der Börse Düsseldorf, der ICF Bank als auch unser Redaktionsteam überzeugen. Verbunden ist dies mit einer tollen Aktion der Börse Düsseldorf und der ICF Bank, die den „ETF des Monats“ für einen Monat zu vergünstigten Handelskosten anbieten. Du kannst den SPDR Russell 2000 US Small Cap UCITS ETF über die Börse Düsseldorf im Mai 2024 also mit einem vergünstigten Spread handeln.

Aktion der Börse Düsseldorf: Im Aktionsmonat wird der ETF des Monats an der Börse Düsseldorf vom Skontroführer ICF BANK zu nochmals engeren Geld- und Brief-Kursen gehandelt. Ziel ist es, den niedrigsten Spread unter den deutschen Handelsplätzen bieten zu können. Die Courtage für ETF-Geschäfte an der Börse Düsseldorf beträgt 0,08%; in Verbindung mit einem niedrigen Spread und anhängig von der Ordergröße kann dies für das einzelne Geschäft zu einem günstigeren Kauf- oder Verkaufspreis führen, als an einem Handelsplatz ohne explizite Nebenkosten. Vergleichen lohnt sich! (Ausschlaggebend für die Gebühren ist das Preisverzeichnis der depotführenden Banken bzw. Broker)

Der ETF bildet den Index physisch ab. Die Erträge werden thesauriert, die Gesamtkostenquote liegt bei 0,30 Prozent pro Jahr. Mehr zur Geschichte der ETFs erfährst du hier.

Das ist der ETF des Monats im Mai 2024
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Börsenweisheiten: Was dran ist und wie sich falsche Annahmen erkennen lassen https://extraetf.com/news/etf-news/boersenweisheiten-was-dran-ist-und-wie-sich-falsche-annahmen-erkennen-lassen/ Tue, 30 Apr 2024 06:00:02 +0000 https://extraetf.com/?p=125527 „Sell in May and go away“, „The trend is your friend“ – diese Börsenweisheiten sind wohlbekannt. Doch sind sie auch hilfreich?

Ratschläge sind wie alte Kleider: Sie passen zwar, aber tragen mag man sie nicht. Nicht anders verhält es sich mit Börsenweisheiten. Über die Jahre und Dekaden haben sich so einige Bonmots herausgebildet. Wer kennt nicht „Sell in May and go away, but remember to come back in September“ und „The trend is your friend“. Was hat es damit auf sich? Wohnt dem ganzen Geraune vermeintlicher Börsenexperten eine tiefere Wahrheit inne oder ist das alles Quatsch? Wir begeben uns einmal auf Spurensuche.

Der Mai hat begonnen und alle sind ganz aufgeregt: Sollte man nun alles verkaufen und dem Markt fernbleiben? Oder ist ein Buy-and-Hold-Ansatz die bessere Alternative, um der Saisonalität zu begegnen? Fakt ist: Hierzu gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die vergleichsweise klar in eine Richtung zeigen. In unserem Wissensbereich haben wir uns speziell der Sell-in-May-Thematik gewidmet und recherchiert, wo die Börsenweisheit ihren Ursprung nahm.

Tipp: In unserem Wissensbereich haben findest du unseren ausführlichen Text zum Sell-in-May-Phänomen.

Was bringen die Börsenweisheiten? Röhl rechnet!

Einen Spoiler wollen wir hier schon einmal geben. Nämlich den nach der Rendite. Schauen wir also einmal, was im Monat Mai und den folgenden Sommermonaten renditeseitig in der Vergangenheit möglich war. Dabei aber bitte nicht vergessen, dass ein Blick in die Historie kein zuverlässiger Indikator für Entwicklungen in der Zukunft ist. Dennoch können Anlegerinnen und Anleger aus der Vergangenheit lernen. Vor allem, wenn sie lange Zeitreihen betrachten. Für das konkrete Beispiel hat Investor und Anlegerschützer Christian W. Röhl den weltweit anlegenden MSCI World Index unter die Lupe genommen.

Tipp: Hier erfährst du, wieviel Rendite ETFs bringen und ob sich Sicherheit und Rendite gegenseitig ausschließen.

Seit 1970 bis ins Jahr 2023 hat er für jeden Monat die höchste und niedrigste Rendite herausgesucht und die durchschnittliche Median-Rendite ermittelt. Dabei zeigt sich, dass der Mai mit 1,2 Prozent im direkten Vergleich gar nicht so übel abschneidet. Die Monate Februar, März, Juni, Juli, August und Oktober fallen mit Blick auf die Rendite enttäuschender aus. Unter dem Strich waren Renditen von Null bis ein Prozent möglich. So gesehen hätten Anlegerinnen und Anleger zumindest kein Geld verloren. Besonders interessant: Der Monat September – also der Monat, in dem alle wieder an die Börse zurückkomen sollten – weist in dem von Röhl betrachteten 53-Jahres-Zeitraum im MSCI World eine negative Rendite von -1,2 Prozent auf. In unserem Wissensartikel haben wir den US-amerikanischen Leitindex S&P 500 untersucht.

Wieder eine Börsenweisheit: Ist der Trend wirklich dein Freund?

Häufig heißt es „The trend is your friend“. Wieder eine dieser Börsenweisheiten. Demnach sollten Anlegerinnen und Anleger dem folgen, was an der Börse gespielt wird. Steigen die Kurse, heißt es: Rein in die Märkte. Fallen die Notizen, soll verkauft werden. Doch wie lässt sich eine Trendfolge-Strategie effizient und kostengünstig umsetzen? Schwierig! Um sich der Thematik anzunähern, nutzen einige Anlegerinnen und Anleger die 200-Tage-Linie. Hierbei handelt es sich um einen gleitenden Durchschnitt, der extreme Ausschläge im Chart glättet. Wer beispielsweise den Dax-Chart anschaut und die 200-Tage-Linie darüber legt, kann theoretisch Ein- und Ausstiegssignale festmachen. Schneidet nämlich der Dax-Chart die 200-Tage-Linie von unten nach oben, ist tendenziell mit steigenden Kursen zu rechnen. Schneidet er die Trendlinie von oben und sinkt, sollten die Kurse fallen. Häufig rechnen Trendfolge-Fans eine Toleranz von bis fünf Prozent ein und handeln dann, um Fehlsignale möglichst zu vermeiden.

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Das System hat allerdings entscheidende Schwächen. Und zwar dann, wenn der Chart rapide Ausschläge nimmt. Wie im Dax am 26. Oktober 2020 geschehen. An dem Tag durchstößt der Chart die 200-Tage-Linie bei einem Stand von 12.210 Punkten von oben. Wer einen Dax-ETF besaß und die Strategie umsetzen wollte, wird am 28.10. bei einem Stand von 11.500 Punkten (fünf Prozent Toleranz) verkauft haben. Das wäre allerdings sehr, sehr unglücklich gewesen. Denn von diesem Zeitpunkt an, steigt das deutsche Leitbarometer wieder und kreuzt die 200-Tage-Linie nur fünf Tage später wieder von unten. Bedeutet: Der Verlust im Dax wurde durch die Strategie gar nicht minimiert. Im Gegenteil. Bei der folgenden Aufwärtsbewegung waren Anlegerinnen und Anleger nicht voll dabei. Zudem mussten binnen etwa einer Woche zwei Mal Handelsgebühren für einen Trade bezahlt werden, der unter dem Strich ausschließlich Verlust gebracht hat. Die 200-Tage-Linien-Strategie ist demnach nichts für Anfänger, verursacht durch zahlreiche Trades hohe Kosten und ist extrem zeitaufwändig. Dann kann man auch gleich zu einem Dax-ETF greifen und einen Buy-and-Hold-Ansatz verfolgen.

Warum Plausibilität nichts mit Wirklichkeit zu tun hat

Fakt ist: Börsenweisheiten sind ein interessantes Thema. In einer Welt, die zu einem großen Teil auf Zahlen, Daten und wissenschaftlichen Betrachtungen fußt, scheinen sie einen interessante Ergänzung zu sein. Menschen neigen zu einfachen Lösungen. Und Börsenweisheiten machen genau das. Sie verkürzen eine große Fragestellung auf eine einfache Formel – unglücklicherweise häufig auch mit wissenschaftlichem Anstrich. Wie können sich Anlegerinnen und Anleger schützen? Dazu zwei Gedanken. Der erste zeigt den Zusammenhang bzw. Gegensatz von Wahrnehmung und Wirklichkeit. Der zweite hat mit deinem Depot zu tun. 

Wahrnehmung und Wirklichkeit? Das klingt pathetischer und mehr nach Matrix reloaded als es tatsächlich der Fall ist. In unserem Interview mit Verhaltensökonom und Entscheidungsexperte Dr. Hartmut Walz gibt es dazu praktische Beispiele und eine Handreichung, wie wir zumindest versuchen können, nicht auf Täuschung hereinzufallen. 

Beispiel: Häufig werden „Statistiken“ zitiert, in denen es heißt, dass Verheiratete eine längere Lebenserwartung haben. Wer verheiratet ist, hat eine Partnerin oder einen Partner, man ergänzt sich und  kann den Herausforderungen des Lebens als Team begegnen. Klingt plausibel, ist aber nicht wahr. Denn tatsächlich verhält es sich so, dass in der Gesamtheit der betrachteten Verheirateten Personen per se zu einem Großteil vergleichsweise gesunde Menschen vertreten sind. Menschen mit Erkrankungen oder Drogensüchtigen wird es sehr wahrscheinlich viel schwerer fallen einen Partner zu finden. Daher sind sie in der Gruppe der Verheirateten unterrepräsentiert. 

Was haben Unverheiratete mit der Dividendensaison zu tun?

Was können wir von dieser Fehlannahme lernen? Vor allem, das es wichtig ist, Narrative zu hinterfragen. Dann lassen sich Trugschlüsse wie die der Verheirateten Menschen mit der langen Lebenserwartung entlarven und umgehen. Nicht anders funktioniert es mit Börsenweisheiten. Gibt es einen Grund, in den Sommermonaten den Markt zu verlassen? Ist er plausibel? Ist er wahr? Und vor allem: War er jemals wahr? Wenn es also heißt, dass Anleger in den Sommermonaten den Markt verließen, weil die Dividendensaison vorbei war und alle Gewinne mitnahmen, um sich im anstehenden Urlaub nicht mehr mit den Auf und Abs der Börse beschäftigen zu müssen, kann man das zumindest einmal hinterfragen. 

„Wenn einem die Launen der daheim gebliebenen Börsianer wirklich die Sommerfrische vermiesen, sollte man mal ganz grundsätzlich checken, ob die Aktienquote zur persönlichen Risikopräferenz passt“, schreibt treffenderweise Christian W. Röhl. Hier lohnt ein Besuch des Risiko-Kapazitätsrechners auf extraETF.com. Anschließen können Anlegerinnen und Anleger systhematisch ihr persönlich passendes Portfolio aufbauen.

Tipp: Du möchtest die perfekte Aktienquote für dein Portfolio herausfinden? Mit dem Risikokapazitätsrechner ist das in wenigen Klicks erledigt.

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Diversifikation: Welche Rolle Einzelaktien in deinem Depot spielen sollten https://extraetf.com/news/etf-news/diversifikation-deshalb-gehoeren-einzelaktien-nicht-in-dein-depot/ Mon, 29 Apr 2024 06:00:06 +0000 https://extraetf.com/?p=125346 Die bekannten US-Konzerne und ein paar deutsche Klassiker – das war´s. So sehen hierzulande viele Depots aus. Einzelaktien werden häufig falsch eingesetzt.

Als ich zur Jahrtausendwende in die Börsenwelt einstieg, habe ich so gut wie alle Fehler gemacht. Zunächst habe ich nur deutsche Einzelaktien gekauft, man kennt sie ja schließlich oder glaubt es zumindest. Danach habe ich mich von der Euphorie des Neuen Marktes anstecken lassen und blind eine Neuemission nach der anderen gezeichnet. Und im Anschluss habe ich mich nahezu wahllos auf vermeintlich verheißungsvolle US-Titel konzentriert. Das kann aufgehen, mit einem planvollen Vermögensaufbau hat das jedoch reichlich wenig zu tun. Stichwort: Diversifikation, also Streuung. Doch allzu viele deutsche Depots sind immer noch so aufgebaut.  

Auf diese Einzelaktien setzen die Deutschen

12,3 Millionen Bundesbürger setzen auf Aktien, wie aus Zahlen des Deutschen Aktieninstituts (DAI) hervorgeht. Das ist zunächst eine erfreuliche Nachricht. Doch viele dieser Privatanleger setzen vermehrt auf heimische Unternehmen, man spricht vom sogenannten Home-Bias. Die Consorsbank hat hierzu interessante Einblicke in die von ihr betreuten Depots gegeben. Demnach entfielen 58,3 Prozent des Kaufvolumens im ersten Halbjahr 2023 auf deutsche Aktien. In den ersten sechs Monaten 2018 traf das mit 67,6 Prozent noch auf mehr als zwei Drittel des gesamten Kaufvolumens zu. Betrachtet man indes die Kauftransaktionen, entfiel davon im ersten Halbjahr 2023 tatsächlich „nur“ etwas weniger als die Hälfte auf deutsche Aktien. Dass der Anteil des Kaufvolumens deutlich höher ausfiel, liegt schlicht an der investierten Summe je Transaktion. So legten die Consorsbank-Kunden im ersten Halbjahr 2023 im Durchschnitt 6.232 Euro je Kauf in deutschen Aktien an. In US-Aktien und sonstige europäische Werte flossen indes lediglich 4.684 bzw. 3.811 Euro im Mittel.

Top-10-Aktien nach Depotvolumen (Consorsbank-Kunden)

ETF-NameWKN
Apple865985
Allianz840400
Microsoft870747
Siemens723610
BASFBASF11
SAP716460
Mercedes-Benz710000
Amazon906866
Deutsche Telekom555750
Münchner Rück843002
Quelle: Consorsbank (Stand: 30.11.2023)

In der Rangliste der 40-Top-Aktien nach ihrem Anlagevolumen zum Stichtag 30. Juni hat sich 2023 die Anzahl der US-Titel in der vorderen Hälfte mehr als verdoppelt gegenüber 2018. So standen die US-Tech-Riesen Apple und Microsoft auf Platz eins und drei. Die deutschen Klassiker Allianz, Siemens, BASF, SAP und Mercedes-Benz landen ebenfalls ganz vorne. Deutsche Depots sind also nach der Devise gestrickt: Heimische Klassiker plus ein paar US-Tech-Giganten. In der Rückschau lief ein solches Depot sicher nicht schlecht, doch aus Chance-Risiko-Erwägungen ist davon abzuraten. Wir dröseln die einzelnen Aspekte auf und beginnen zunächst mit der Streuung.

Reichen 20 Einzelaktien?

Neulich war in einer großen deutschen Tageszeitung ein Bericht mit einer steilen These zu lesen: 20 einzelne Aktien genügen für Einsteiger, um breit gestreut und damit mit einem optimierten Chance-Risiko-Verhältnis zu investieren. Diese Behauptung ist aus meiner Sicht auf sämtlichen Ebenen falsch und sogar gefährlich. Mit 20 Titeln streust du nur breit genug, wenn du die Aktien zufällig auswählst. Und selbst dafür bräuchte es wohl noch deutlich mehr Unternehmen. Sobald du bewusste Entscheidungen triffst, werden sich gewisse Schwerpunkt ergeben – etwa auf deutsche Unternehmen oder US-Tech-Konzerne.

Tipp: Erfahre gleich, was eine Aktien ist und was der Unterschied zwischen ETFs und Aktien ist.

Zwar sind die „Magnificent 7“, also die sieben großen amerikanischen Tech-Unternehmen (Apple, Nvidia, Alphabet [Google], Meta [Facebook], Amazon, Tesla und Microsoft), der Garant für den starken US-Aktienmarkt gewesen, doch das birgt gefahren. Denn dein Investment hängt dann vom Erfolg weniger Unternehmen ab, die möglicherweise ohnehin bereits teuer bewertet sind und sich obendrein ähnlich entwickeln. „Die „Magnificent 7“ stehen vor spezifischen Risiken, die ihre dominante Stellung im Markt und zukünftige Performance beeinflussen könnten“, gibt Konrad Kleinfeld, Leiter des Bereichs Fixed Income Sales EMEA für SPDR, zu bedenken. Du gehst ein wesentlich geringeres Risiko ein, wenn du weltweit anlegst – und die Renditeaussichten können sich dennoch sehen lassen. „Auf lange Sicht erwirtschaftet eine breit gestreute Aktienanlage durchschnittlich sechs bis neun Prozent Rendite pro Jahr“, sagt Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts (DAI).

Zum anderen weiß niemand, ob sich der Siegeszug der Magnificent 7 so fortsetzen wird, keiner kennt die Gewinner von morgen. Langfristiger Vermögensaufbau beruht auf breite Streuung und nicht auf Wetten auf Branchen oder Länder. Wenn du denkst, die soliden deutschen Großkonzerne sind nicht so eine Wette, dann irrst du dich. Du setzt damit zwar nicht übermäßig auf die Tech-Sparte, wohl aber übermäßig auf den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Schwierige Informationsbeschaffung

Nun kommst du vielleicht auf die Idee: Dann erstelle ich mir einfach ein auseklügeltes Portfolio, das nach Branchen und Ländern ausgewogen ist. Das ist sicher möglich, aber sehr zeitintensiv. Du müsstest dir dann die entsprechenden Informationen selbst beschaffen, möglicherweise in einer anderen Sprache. Diese Infos müsstest du noch auswerten. Bewertungszahlen müssen her und diese ins Verhältnis gesetzt werden. Das werden wohl lange Excel-Listen.

Der Aufwand ist damit aber noch nicht zu Ende. Denn ein weiterer Aspekt, der gerade gegen ausländische Einzelwerte spricht, ist die Steuer auf Dividenden. Hier kommt die sogenannte Quellensteuer ins Spiel. Das ist eine Steuer auf Kapitalerträge (Dividenden und Zinsen), die ausländische Investoren an das Quellenland (also an das Land, in dem die Erträge angefallen sind) entrichten müssen. Diese Steuern sind somit auch von Deutschen zu zahlen, die im Ausland Kapitalerträge erwirtschaften. Diese Steuer kann entfallen, wenn es zwischen Deutschland und dem jeweils anderen Staat ein Doppelbesteuerungsabkommen gibt. Das ist jedoch nicht für alles Staaten der Fall. Grundsätzlich gilt in den meisten Doppelbesteuerungsabkommen, dass eine Quellensteuer auf Dividenden bei höchstens 15 Prozent liegt. Wurde dir der Steuerbetrag bereits an der Quelle abgezogen, reduziert das die Ertragssteuern in Deutschland.

Einzelaktien treiben die Kosten

Neben all dem Aufwand und der Gefahr, sich bei einem solch umfangreichen Einzelwerte-Depot zu verzetteln, spricht ein ganz banaler Grund dagegen: die ausufernden Kosten. Die gekauften Aktien werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Jahr ganz andere Gewichte im Depot einnehmen. Um das Chance-Risiko-Verhältnis zu bewahren, müsstest du also von Zeit zu Zeit Anpassungen vornehmen (Rebalancing). Das wiederum kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Einzige Ausnahme: Du bist Kunde eines günstigen Neobrokers.

Am besten gleich ETFs kaufen

Wer sich besonders viel Mühe gibt, erhält ein besseres Ergebnis. Diese Losung gilt zwar im Leben sehr oft, leider platzt diese Hoffnung an der Börse jedoch zu häufig. So gelingt es nicht einmal Profis, langfristig höhere Renditen als der Gesamtmarkt zu erwirtschaften. Das zeigen Studien immer wieder sehr deutlich. Einzelaktien sind deswegen sehr oft vergebene Liebesmühe. Das bedeutet allerdings nicht, dass Einzelwerte zu verteufeln sind. Sie können als Depotergänzung dienen. Dazu solltest du allerdings bereits ein ausdifferenziertes Portolio aufgestellt haben – wenn es um den langfristigen strategischen Vermögensaufbau geht. Unternehmen, die du als chancenreich erachtest – oder die dir einfach am Herzen liegen – kannst du dann ergänzen.

Tipp: Hier findest du unsere ETF-Empfehlungen für den globalen Aktienmarkt.

Besonders effizient gehst du vor, wenn du dir Chancen der Weltwirtschaft in dein Depot holst. Dazu genügt bereits ein Welt-ETF. Solltest du es etwas feiner haben wollen, dann sehe dir gleich unsere ETF-Musterportfolios an und ermittle mit dem Risikokapazitätsrechner deinen idealen Depot-Mix. Bevor du loslegst, solltest du einen günstigen ETF-Broker wählen.

Dir ist das zu viel Arbeit? Macht nichts, dann beauftrage einfachen digitalen Vermögensverwalter und nutze gleich unseren Robo-Advisors-Vergleich. Die Anbieter übernehmen dann die Verwaltung deiner globalen Geldanlage nach Lehrbuch – natürlich passend zu deiner Lebenssituation und Risikoneigung.

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Europäer wurden reicher: Das kannst du von der Rallye Ende 2023 lernen https://extraetf.com/news/etf-news/europaeer-wurden-reicher-das-kannst-du-von-der-rallye-ende-2023-lernen/ Sun, 28 Apr 2024 06:00:00 +0000 https://extraetf.com/?p=125306 Der Jahresendspurt machte europäische Anleger um eine Billion Euro reicher. Sei auch du bei der nächsten Rallye an der Börse dabei.

Wenn die Aktien deutlich anziehen, sprechen wir von einer Rallye. Genau das geschah zum Jahresausklang 2023. Wer mit ETFs auf die weltweiten Märkte gesetzt hat, war im Prinzip automatisch dabei. So bescherte die Rallye an den Kapitalmärkten den privaten Anlegern im Euroraum im vierten Quartal 2023 Kursgewinne in Höhe von 854 Milliarden Euro, wie aus vorläufigen Zahlen der EZB hervorgeht. Zusammen mit neuen Ersparnissen (oder neuen Finanzanlagen) in Höhe von 189 Milliarden Euro erreichte das private Geldvermögen im Euroraum 29,8 Billionen Euro, was einem Anstieg von 3,6 Prozent oder 1,04 Billionen Euro gegenüber dem Vorquartal entspricht, wie das Analysehause Barkow Consulting vorrechnet. Dies sei nach dem Corona-Aufschwungquartal (zweites Quartal 2020) mit 1,13 Billionen Euro der zweithöchste Anstieg seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1999. Für das Gesamtjahr 2023 summiere sich der Vermögenszuwachs sogar auf 1,63 Billionen Euro oder 5,8 Prozent.

Diesen Schub konnten die Börsen 2024 bisher mitnehmen. So hat die jüngste Rallye an den Kapitalmärkten deutsche Privatanleger allein durch Kursgewinne im ersten Quartal 2024 um 91 Milliarden Euro  reicher gemacht.

Tipp: Mit dem extraETF Finanzmanager kannst du deine Investments analysieren und dein Vermögen an einem Ort überwachen – einfach, schnell und sicher.

Sei auch die bei der nächsten Rallye am Start

Die geschilderten Entwicklungen bringen dir herzlich wenig, wenn du nicht selbst in Aktien investierst. Doch Vorsicht: Nicht jeder Aktionär streicht ganz automatisch lukrative Wertzuwächse ein. Positive Markttendenzen streichst du dann ein, wenn du möglichst breit gestreut investierst. Das Zauberkürzel lautet: ETF.

Tipp: Hier findest du unsere ETF-Empfehlungen für den globalen Aktienmarkt.

Ausdauer ist gefragt

Hast du ein Welt-ETF-Depot zusammengestellt, ist die „halbe Miete schon gezahlt“. Doch davon hast du nur eingeschränkt etwas, wenn du bei jedem Rückschlag gleich alles verkaufst. Halte deiner Anlage die Treue, denn wenn du im Anschluss die besten Tage verpasst, macht die Rallye einen Bogen um dich. Genau deshalb ist es wichtig, ein passendes Portfolio zu haben. Nutze dazu den Risikokapazitätsrechner sowie die ETF-Empfehlungen

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Warum Cathie Wood jetzt als Investorin gebraucht wird https://extraetf.com/news/etf-news/warum-cathie-wood-jetzt-als-investorin-gebraucht-wird/ Fri, 26 Apr 2024 08:55:05 +0000 https://extraetf.com/?p=125487 Drei aktive Ark Invest ETFs sind am Start. Cathie Wood erklärt, die volatile Tech-Strategie und warum Elon Musk ein Mann der Renaissance ist.

Ein Blick auf die Apple Watch genügt: Die Bewegungsziel-Ringe sind nahezu vollkommen geschlossen – und das um die Mittagszeit. Kein Wunder, Star-Investorin Cathie Wood hat viel zu tun. Derzeit ist sie in Frankfurt unterwegs, um ihre Fonds zu bewerben. Gerade eben hat sie noch einen jungen institutionellen Investor getroffen. Der habe sich so gut mit der Investmentphilosophie von Ark Invest und seinen Fonds ausgekannt, dass er gar nicht mehr aufgehört habe, interessierte Fragen zu stellen. Folglich hat sich Cathie Wood zum Presse-Event verspätet. Kein Problem, alles verständlich – so heißt es unisono aus den Mündern der Pressevertreter. Beruhigend für den Autor: Scheinen die Deutschen also doch nicht mehr solche effizienten Pünktlichkeits-Pedanten zu sein. Im folgenden Austausch des Presse-Lunchs zeigt sich dann allerdings, wo die ideologische Grenze speziell in Sachen Investments verläuft – und warum Europa Cathie Wood braucht und Ark Invest-ETFs eine Bereicherung im Markt sein können.

Gleich wolle Wood mit ein paar Fehlannahmen aufräumen. Ark Invest verfolge genauso einen aktienbasierten Bottom-Up-Ansatz wie viele andere Fondsanbieter auch. Häufig würde ihr Haus als reiner Anbieter thematischer Investments wahrgenommen. In Europa geht Ark Invest, das jüngst den europäischen ETF-Anbieter Rize ETF übernommen hat, seit gut einer Woche mit drei aktiven ETFs an den Start. Hierzu gehören der Ark Innovation Fund (ISIN: IE000GA3D489), der Ark Genomic Revolution (ISIN: IE00005M6X01) und der Ark Artificial Intelligence & Robotics (ISIN: IE0003A512E4). Eine weitere Fehlannahme sei, dass Ark sich auf Small-Caps fokussiere. Nein, die Hälfte der gehaltenen Werte sind Large- und Mega-Caps. Und hierzu gehört ein Wert von besonderem Interesse: Tesla.

Warum Tesla, Cathie Wood?

Seit dem Jahreswechsel büßte die Aktie des US-Automobilherstellers mehr als 30 Prozent an Kurswert ein. Seit dem Allzeithoch Ende 2021 hat sich der Wert sogar mehr als halbiert. Wood hält an Tesla fest, ganz im Gegenteil zu Nvidia, deren Position sie geräumt hat. Teslas Anteil am Ark Innovation Fund macht etwa zehn Prozent aus. Freudig wird also die Frage einer Kollegin nach der Position mit „Yay“ im Plenum quittiert. Tesla gehe nach Meinung Woods durch verschiedene Phasen. Während bis etwa 2019 ein Start-Up-Mind- und Skill-Set gebraucht wurde, haben sich die Anforderungen nun geändert. Das lasse sich auch an der geänderten Produktionsweise erkennen. Tesla geht jüngst nach der Unboxed Manufacturing-Technik vor. Durch mehrere Unterbaugruppen lasse sich Platz in der Fabrik sparen und die Kosten reduzieren – nach Expertenmeinung sogar um bis zu 50 Prozent. Offenbar braucht es noch, bis das System im Zahlenwerk greift. 

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Für Wood ist Tesla offensichtlich ein Kerninvestment mit Zukunft. Das die Aktie nicht mehr unbedingt Teil der Magnificent 7 ist, begrüßt Wood. Der Markt sei derzeit zu Momentum getrieben. Für Tesla sieht sie dennoch optimistisch in die Zukunft. In fünf Jahren soll der Kurs nach ihren Berechnungen bei 2.000 Dollar stehen. Das entspräche bei der derzeitigen Notiz einer jährlichen Wachstumsrate von 65 Prozent. Treiber seien neben effizienterer Produktion vor allem die Nachfrage nach Elektroautos im Allgemeinen und Autonomem Fahren im Speziellen. Nach Woods Meinung werde sich der Anteil von Elektromobilen an Neuzulassungen von zehn Prozent auf 75 Prozent erhöhen. Gepaart mit effizienterer Produktion und neuen Modellen wären dann auch niedrigere Preise möglich. Wood ist nicht die einzige Unterstützerin, wenn sich die Diskussion um ein Tesla-Modell im Preisbereich von 25.000 Euro dreht. Auch autonom fahrende Robo-Taxis seien künftig denkbar. Mit ihrer Einführung könnten Nutzerinnen und Nutzer für etwa 0,25 Dollar je Meile unterwegs sein.

Megatrend Mobilität: So sieht es Cathie Wood

Das sei ja nun eine sehr amerikanische Sichtweise auf Mobilität, lautet die Replik. In den vergleichsweise dünn besiedelten Weiten der USA ist ein Robo-Taxi-Modell interessant. Deutschland verfüge demgegenüber über ein engmaschiges ÖPNV-Netz. Hier zeigt sich, warum die fraglos streitbare Investorin gebraucht wird. Denn offenbar ist es für viele Deutsche kaum vorstellbar, dass Mobilität anders gedacht werden kann bzw. dass ein Leben ohne eigenes Auto tatsächlich möglich ist; und überhaupt: Deutschland büßt als Automobilmarkt und -hersteller an Bedeutung ein. So rangiert die Heimat von Volkswagen, BMW und Mercedes hinter China, Japan, den USA und Indien in Sachen Zulassungen auf Platz Fünf (per 2021). Aber warum ist Wood so stark interessiert an Mobilität, will die Runde nun wissen? Warum nicht in die Umwelt investieren?

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Nun ja, es ist ein großer Markt. Es tun sich einfach große Opportunitäten für Investorinnen und Investoren auf. Da kann man Wood kaum widersprechen. Zudem: Es dürfte Umweltschützerinnen und -schützer sicherlich freuen, wenn der CO2-Ausstoß von Verbrennern, deren Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß von 20 Prozent perspektivisch auf Null reduziert würde. In dieser Diskussion stellt sich Wood auch gegen den Primat der US-Republikaner nach billigem Öl. „Drill, Baby Drill“ ist nicht Woods Maxime. Sie ist Tech-Investorin durch und durch und orientiert sich an disruptiven Technologien. Hier sieht sie Tesla weit vorne. Warum? Weil Autonomes fahren und Elektromobilität die meisten wegweisenden Plattformtechnologien vereine. Hierzu gehören Robotik, Software und Energiespeicher. Tesla-CEO Elon Musk habe dies klar erkannt.

Elon Musk, ein Mann der Renaissance

Überhaupt ist Elon Musk eine besondere Person für Wood. Kein Wunder, lässt sich nun kritisch einwenden, denn schließlich hängt ein großer Teil des Innovation Funds auch an seiner Performance bzw. der seines Unternehmens. Gefragt nach einem hypothetischen Fondsberater würde Wood sich für Musk entscheiden. Unternehmen brauchen stets einen visionären Anführer. So einer sei Musk. Wood geht sogar noch weiter und vergleicht den CEO mit Nikolaus Kopernikus. Jenen Arzt, Mathematiker und Astronomen, auf den die Erkenntnis des heliozentrischen Weltbilds zurückgeht, wonach sich die Erde um die Sonne dreht. „Elon Musk ist ein Mann der Renaissance“, ist Wood überzeugt. 

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Das ist natürlich schwer verdaulich. Hier der von der Kirche verfolgte und ausgestoßene Astronom, dort der verhasst und vergötterte E-Mobilität-Vordenker. Ein schiefer Vergleich? Die Geschichte hat Kopernikus freigesprochen. Was lässt sich in ein paar Jahren oder Dekaden über Musk sagen? Oder über Cathie Wood? Genauso wie Musk stellt sie vieles in Frage. Einwände, dass ihre Strategie und Produkte nichts für Anlegerinnen und Anleger mit schwachen Nerven seien kontert sie mit originellen oder diskussionswürdigen Perspektiven. So sei Volatilität bis zum Platzen des neuen Marktes stets mit steigenden Kursen verbunden worden. Dieser Tage werde Volatilität als negativ empfunden. „True“, murmelt das Plenum, so kann man das auch sehen.

Fazit: Spannende Marktbelebung mit Personenkult

Cathie Wood ist streitbar, ihre Ansichten gefallen nicht allen. So ist es auch mit ihren Fonds. Dass diese nichts für Anlegerinnen und Anleger sind, die lieber auf eine hohe Schwankungsbreite verzichten, ist offensichtlich. Phasen hoher Gewinne folgten auch Rückgänge. Das darf in der Betrachtung nicht fehlen. Klar ist aber auch, dass die Produkte abseits von Rendite den Weg für aktive ETFs in Europa ebnen. „In den letzten zehn Jahren kam ein erheblicher Teil unseres Website-Traffics, unserer Abonnentenbasis, unserer eingehenden Anfragen und unseres Social-Media-Traffics aus Europa, was ein klares Signal für das starke Interesse und die Nachfrage nach den Anlagestrategien von ARK auf dem europäischen Markt ist“, sagt Wood. Während Social Media für viele Fondsanbieter und Finanzdienstleister immer noch Neuland zu sein scheinen, ist es für Wood ein wichtiges Tool. Beachtlich.

Cathie Wood leistet mit ihrem Team im Bereich der aktiven ETFs fraglos Pionierarbeit, sorgt für mehr Auswahl und finanzielle Bildung. Ihre Begeisterung für Tech und ihr Draht zur Community sind einzigartig. Vermutlich ist es dafür notwendig, diese Bewegung mit einer starken Persönlichkeit, mit einem Gesicht verbinden. Wir werden den Prozess auf jeden Fall begleiten. 

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MDax: Kommen deutsche Nebenwerte jetzt wieder zurück in die Erfolgsspur? https://extraetf.com/news/etf-news/mdax-kommen-deutsche-nebenwerte-jetzt-wieder-zurueck-in-die-erfolgsspur/ Fri, 26 Apr 2024 06:00:00 +0000 https://extraetf.com/?p=125134 Obwohl Nebenwerte grundsätzlich höhere Renditen versprechen, hängt der Dax den MDax schon seit Jahren ab. Doch Experten meinen, dass sich das bald ändern könnte. 

Der MDax ist der bessere Dax. Diese Überschrift konnte man vor gut zehn Jahren getrost so formulieren. In der jüngeren Vergangenheit hat sich das Blatt jedoch komplett gewendet. So kletterte der Dax in den vergangenen fünf Jahren um 50 Prozent. Der MDax konkurrierte dagegen mit dem Sparbuch. Hier steht ein Gesamtplus von drei Prozent – in fünf Jahren. „Dies ist erstaunlich“, stellt Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der Deka-Bank, fest. Die Dürrephase deutscher Nebenwerte lässt sich im Wesentlichen auf zwei Aspekte zurückführen: Die seit 2022 historisch gestiegenen Zinsniveaus sowie die Verunsicherung durch erhöhte geopolitische Risiken. Vor allem die bald sinkenden Leitzinsen könnten der Treibstoff für die Rückkehr des MDax sein.

Aufholjagd der Nebenwerte?

Alleine die beiden Renditezahlen lassen erahnen, dass hier ein gewisses Aufholpotenzial schlummert. Das sieht auch Kapitalmarktexperte Schallmayer so. Eine Trendwende sieht der Experte, wenn die erste Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) erfolgt. Diese wiederum erwarten Beobachter in den Sommermonaten. „Nebenwerte könnten in einem Umfeld fallender Zinsen und einem verbesserten wirtschaftlichen Umfeld wieder interessant werden“, bekräftigt auch Sophia Wurm, Vize-Präsidentin SPDR ETFs bei State Street Global Advisors.

Tipp: Lies dir auch unser Interview mit Sophia Wurm, Vize-Präsidentin SPDR ETFs bei State Street Global Advisors, zu den guten Aussichten von US-Nebenwerten durch.

Daneben stimmt das Zahlenwerk bei Nebenwerten. „Der Gewinnentwicklungstrend der MDax-Unternehmen ist intakt“, stellt der Deka-Experte heraus. Zudem seien die Unternehmen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15,6 relativ günstig bewertet. „Aktuell liegt das MDax-KGV zwar oberhalb der Dax-Unternehmen, jedoch deutlich unterhalb des historischen Durchschnittswerts von 17,3.“

Interessante Bewertung

Beachtenswert sei vor allem, dass die Bewegung bei den Bewertungen von Dax und MDax 2023 in unterschiedliche Richtungen ging. Während das Dax-KGV in den vergangenen zwölf Monaten von 11,4 auf aktuell 13 angestiegen ist, reduzierte sich die Bewertung im MDax um 0,3 Punkte. „Diese relative Bewegung sollte sich künftig umkehren und zu Gunsten des MDax auflösen“, sagt Schallmayer.

Deshalb sind die Zinsen wichtig

Die gestiegenen Zinsniveaus haben bei Unternehmen seit 2022 einerseits zu Bewertungsabschlägen geführt und andererseits die Kapitalkosten erhöht. „Die MDax-Unternehmen weisen gegenüber Dax-Gesellschaften zwar eine höhere Verschuldung auf, allerdings ist es den Mid-Caps gelungen, ihren Kapitalbedarf im Zaum zu halten und dennoch stärkeres Wachstum zu erwirtschaften“, so Schallmayer. Vor diesem Hintergrund rechnet der Kapitalmarktexperte damit, dass MDax-Unternehmen mit der ersten Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank überproportional von diesem Schritt profitieren werden.

Tipp: Schau dir gleich unseren Seite zu Small-Cap-Aktien an. Danach solltest du auch einen Blick auf die allgemeine Smart-Beta-ETF-Seite werfen.

Auch die Befürchtung einer rückläufigen weltweiten Konjunkturentwicklung sieht Schallmayer als unbegründet an, weil das weltwirtschaftliche Umfeld sich stabilisiert habe und die globale Wirtschaft 2024 real um drei Prozent zulegen werde. Hinzu komme, dass die Unternehmen in zurückliegenden Krisen gezeigt hätten, dass sie sich auf veränderte Marktbedingungen schnell und angemessen anpassen können.

„Insgesamt ist die Bilanz des MDax beeindruckend“, sagt Schallmayer und verweist auf die seit Auflegung des Index erwirtschaftete Performance. So lag der durchschnittliche jährliche Gesamtertrag seit Januar 1988 bei 9,6 Prozent. „Die Kursentwicklung der MDax-Unternehmen läuft hinter deren Gewinnentwicklung hinterher“, stellt Schallmayer fest. Die Aufholjagd des MDax kann also beginnen.

Fazit

Auf lange Sicht versprechen kleinere Unternehmen höhere Renditen. In den vergangenen Jahren hinkte der MDax jedoch deutlich hinterher. Das gibt Grund zur Hoffnung einer Umkehr. Rückenwind dürften Nebenwerte erfahren, sobald die Zentralbanken die Zinsen senken. Auch die Bewertungen stimmen zuversichtlich.

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