16. August 2022
BlackRock kooperiert mit Coinbase: Gutes Signal für die Kryptobranche?

BlackRock kooperiert mit Coinbase: Gutes Signal für die Kryptobranche?

Vorerst nur für institutionelle Anleger will US-Vermögensverwalter BlackRock den Handel mit Bitcoin möglich machen. Warum die Zusammenarbeit mit Coinbase * viele überrascht hat.

Im Mai noch zeigte sich BlackRock-Gründer Larry Fink eher skeptisch gegenüber dem Erfolg einer solchen Idee. Er äußerte Zweifel daran, dass institutionelle Anleger im großen Stil in Kryptowährungen investieren würden. Für die eigenen Kunden sah Fink Themen wie klimaneutrale Portfolios und die Wirtschaftsentwicklung als wesentlich wichtiger an. Dass BlackRock sich am Kryptomarkt positionieren möchte, war jedoch auch zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt.

Bitcoin-Privatfonds

Anfang August hat der Konzern nun Plänen zugestimmt, seine Plattform Aladdin mit der Kyptobörse Coinbase zu verknüpfen. Künftig soll es außerdem einen Privatfonds für Bitcoin geben. Der Bitcoin Private Trust soll laut eines Blogeintrages zunächst jedoch lediglich institutionellen Investoren in den USA vorbehalten sein. 

„Unsere institutionellen Kunden sind zunehmend daran interessiert, sich an den Märkten für digitale Vermögenswerte zu engagieren“, so Joseph Chalom, Global Head of Strategic Ecosystem Partnerships bei Blackrock. „Die Konnektivität mit Aladdin wird es den Kunden ermöglichen, ihre Bitcoin-Engagements direkt in ihren bestehenden Portfoliomanagement- und Handelsabläufen zu verwalten.“

Kryptomarkt leidet

Der Zeitpunkt für diese Entscheidung mag überraschend sein, betrachtet man die Entwicklung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen während der letzten Wochen. Im November 2021 erreichte Bitcoin sein Allzeithoch, seitdem hat die Währung zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt. Betrachtet man die gesamte Marktkapitalisiserung von Kryptowährungen, so ist sie in diesem kurzen Zeitraum von 3,2 Billionen US-Dollar auf weniger als 1 Billion gefallen.

Auch Coinbase hat stark unter dem Abverkauf gelitten. Die Aktie ist 2022 bis zu 65 Prozent eingebrochen, das Unternehmen musste viele Mitarbeiter entlassen und die jüngst veröffentlichten Quartalszahlen versprachen weiterhin nichts Gutes. Der Verlust des Unternehmens lag bei über einer Milliarde US-Dollar. Und auch mit den Behörden gibt es Probleme. Die Securites and Exchange Comission (SEC) gab kürzlich bekannt, Coinbase wegen der Auflistung nicht registrierter Wertpapiere auf der Plattform zu untersuchen. BlackRock scheint dennoch an den Erfolg der Zusammenarbeit zu glauben.

Das Unternehmen äußerte sich dazu wie folgt: „Trotz des deutlichen Rückgangs auf dem Markt für digitale Vermögenswerte sind einige institutionelle Kunden nach wie vor sehr daran interessiert, mit Hilfe unserer Technologie und unserer Produkte effizient und kostengünstig auf diese Vermögenswerte zuzugreifen“.

Tipp: Hier findest du eine übersichtliche Liste aller 50 Kryptowährungen, über die du dich jetzt auf unseren Krypto-Profilseiten informieren kannst.

Positives Signal für die Branche

Einige Experten sehen in dieser Entwicklung ein positives Signal für die Kryptobranche. Anthony Scaramucci, Gründer von Skybridge Capital, sagte: „Endlich bemerkt BlackRock-CEO Larry Fink die institutionelle Nachfrage nach digitalen Assets, ansonsten würde er wohl kaum ein solches Investitionsprodukt einführen und mit Coinbase kooperieren. Ich erinnere daran, dass es insgesamt nur 21 Mio. Bitcoin (BTC) gibt, und dass es eine Verknappung geben wird, durch die nur noch sehr wenig Angebot übrig bleibt“.

Er empfiehlt Anlegerinnen und Anlegern deshalb auch, die schwächelnden Kurse zu ignorieren und darauf zu bauen, dass sie sich mittel- bis langfristig stark erholen werden.