12. September 2020
Anlagefehler

Diese 10 Anlagefehler verhageln Ihnen Ihre Rendite

Anleger aufgepasst: Diese 10 Anlagefehler dürfen Sie nicht machen, wenn Sie erfolgreich Ihr Geld anlegen möchten. Es gehen Ihnen tausende Euro verloren. 

Den einen Tag rauschten die Aktienkurse bis zu zehn Prozent in den Keller, am darauffolgenden Tag gingen sie wieder um zehn Prozent nach oben. Die Achterbahnfahrt der Börsenkurse strapazierte die Nerven von ETF- und Einzelaktienbesitzer vor allem mit Beginn des Lockdown arg. Da mag sich mancher eingefleischte Sparer, der sein Geld schon immer auf dem guten alten Sparbuch oder Tagesgeldkonto hat, bestätigt gefühlt haben und sich sagen: „Diese Anlagefehler habe ich nicht gemacht.“ 

Doch zum Händereiben besteht wenig Anlass. Denn bei der aktuellen Marktsituation wird auch der Sparer nicht ungeschoren davonkommen. Mit einer noch verschärften ultralockeren Geldpolitik mit gesunkenen Zinsen, auch außerhalb der Eurozone, sowie Anleihen kaufen in Billionenhöhe dürfte die Niedrigzinspolitik nun für lange Jahre festgezurrt sein. Sparer erleiden damit auf Jahre und vielleicht Jahrzehnte gesehen jährliche Realzinsverluste.

Doch auch die Börse ist keine Einbahnstraße – und oft genug stellt sich heraus: Der größte Feind von erfolgreichem Vermögensaufbau ist der Anleger selbst. Wir zeigen die 10 häufigsten Anlagefehler, die Sie vermeiden sollten, um langfristig finanziell erfolgreich zu sein.

Anlagefehler 1: Jedes Risiko meiden

Die meisten Menschen setzen sich ohne größere Bedenken in ein Auto, um möglichst schnell und bequem von A nach B zu kommen. Dabei beträgt die Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall verwickelt zu werden, in Deutschland rund 5,5 Prozent. Dass der Unfall tödlich ausgeht, hat eine Wahrscheinlichkeit von etwa 0,01 Prozent. Mehr als doppelt so gefährlich ist es, in den eigenen vier Wänden zu Tode zu kommen. Leben ist stets mit Unsicherheit verbunden. Das lässt sich auch in die Finanzwelt übertragen z. B. wenn man in Aktien investiert.

Wie die Coronakrise zeigte, können Aktien zwischenzeitlich deutlich verlieren. Wer aber langfristig fürs Alter vorsorgen oder sich ein kleines Vermögen ansparen möchte, muss ein solches zwischenzeitliches Risiko eingehen. Denn Rendite ist nichts anderes als eine Art Entschädigung für ein eingegangenes Risiko. Dabei gilt es, zu beachten das richtige Maß zu finden. Klären Sie vor jedem Investment, in welcher Höhe Sie Risiken eingehen können. Das hängt von der eigenen finanziellen und familiären Situation, dem Anlagehorizont und dem Alter ab.

Anlagefehler 2: Zu geringe Diversifikation

Eine alte Börsenweisheit sagt: „Lege nicht alle Eier in ein Nest“. Das heißt, man sollte sein Vermögen so breit wie möglich streuen über alle Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien, Gold oder sonstige Sachwerte (Kunst, Antiquitäten etc). Eine vermeintlich vielversprechende Einzelaktie kann sich schon bald als Kapitalvernichter herausstellen.

Mit ETFs auf Aktien unterschiedlichster Anlageregionen sinkt das Risiko deutlich. Dafür kommen zum Beispiel ETFs auf den Industrieländerindex MSCI World (1.642 Aktien aus 23 Staaten) oder den Schwellenländerindex MSCI Emerging Markets (2.700 Aktien aus 26 Staaten) in Frage. Im Anleihenbereich sind dies unter anderem Produkte auf den Barclays Global Aggregate Bond Index (5.128 Anleihen).

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Anlagefehler 3: Übertriebener Heimatbezug

„Kaufe nur das, was Du auch kennst und verstehst“, ist eine weitere Börsenweisheit. Doch dies nehmen viele allzu wörtlich und investieren zu regional. Der weltweite Marktanteil deutscher Aktien ist gering. Deutschlands Unternehmen sind zwar sehr wettbewerbsfähig, aber sie sind auch besonders stark von der Exportwirtschaft abhängig. In Krisenzeiten verlieren sie so oft überproportional. Eine breitere regionale Streuung erhöht die Renditechancen.

Anlagefehler 4: Von Emotionen lenken lassen

Angst, Euphorie oder Gier sind an der Börse fehl am Platz. Viele Menschen verkaufen bei deutlichen Kursabschwüngen panikartig ihre Aktien und steigen erst wieder zu hohen Aktienkursen ein. Wenn Sie aber vorangegangene Fehler vermeiden, also entsprechend ihrem Risikoprofil breit gestreut investiert sind, können Sie auch bei Kurscrashs ruhig schlafen und Panikverkäufe (siehe Grafik) vermeiden.

Häufig folgen solchen Abschwungphasen, wie auch in der Coronakrise, die besten Börsentage mit zweistelligen Kursgewinnen. Verpasst man diese, vermindert sich die langfristige Rendite deutlich. Sinn kann es aber auch machen, einen Teil der Gewinne mitzunehmen. Mittels einer so aufgebauten Cash *-Position können Sie in fallenden Märkten günstige Börsenkurse sogar für sich nutzen, um dann stufenweise Ihre Aktienposition zu erhöhen.

Anlagefehler 5: Expertentipps blind vertrauen

Setzen Sie auf Ihre eigene Markteinschätzung. Trotz umfangreicher Analysemöglichkeiten unterliegen auch Experten dem Herdendenken. Mancher Börsenbrief stellt nur Aktien vor, die gerade im besonderen Medieninteresse stehen, einem Trend unterliegen oder hohe Provisionen versprechen.

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Anlagefehler 6: Zu viel Aktionismus

„Hin und Her macht die Taschen leer“. Denn beim Verkauf und Kauf werden jedes Mal Transaktionskosten fällig. Dies mehrt die Kassen der Broker, schmälert aber Ihre Rendite.

Anlagefehler 7: Kein Kostenüberblick

Bei Ihrer langfristigen Geldanlage sollten Sie auf möglichst niedrige Kosten setzen. Denn hohe Gebühren gehen auf Kosten der Rendite. Basis-ETFs sind häufig zu jährlichen Verwaltungskosten von 0,05 bis 0,10 Prozent zu haben. Zahlreiche Direktbanken und Broker bieten kostenlose Depots und Ausführungen an (Aktionen mit bestimmten Emittenten) wie zum Beispiel bei Trade Republic *, Consorsbank *, Finvesto oder Smartbroker.

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Anlagefehler 8: Aktieninvestments auf Pump

Aktien unterliegen gerade kurzfristig höheren Schwankungen. Kaufen Sie deshalb niemals Aktien durch die Aufnahme von Krediten. Investieren Sie nur das Geld in Aktien, auf das Sie kurz und mittelfristig auch verzichten können. Dabei lautet die Faustregel: bei Verschuldung erst die Schulden abbezahlen und drei bis sechs Monatsgehälter für unvorhergesehene Ausgaben mittels Tagesgeldkonto investieren. Nur so können Sie unvorteilhafte Panikverkäufe und schlaflose Nächte vermeiden.

Anlagefehler 9: Blindes Vertrauen in Trends

Viele Anleger setzen bei ihren Anlageüberlegungen auf Trends. Mittel- und langfristig erweisen diese sich oft als Kapitalvernichter wie zum Beispiel früher hochgelobte Investments auf Seltene Erden, Solarwerte oder Windenergieunternehmen. Investieren Sie nur branchenübergreifend in Unternehmen mit langfristig erfolgversprechenden Gewinnaussichten.

Anlagefehler 10: Selbstüberschätzung

Anfängerglück führt oft zu Selbstüberschätzung. Vielleicht haben Sie zufällig aufgrund einer guten Marktsituation hohe Gewinne mit einer Aktie eingefahren. Freuen Sie sich darüber, aber lassen Sie sich deshalb nicht zu riskanten Investments verleiten. Oft war es Zufall und weniger das eigene Vermögen.

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Fazit

Anleger, die sich langfristig ein Vermögen aufbauen möchten, müssen kalkulierbare Risiken eingehen. Investieren Sie aber breit gestreut, meiden Sie hohe Gebühren, die Ihre Rendite belasten und investieren Sie nur Geld, wenn Sie genügend für das tägliche Leben verfügbar haben. Lassen Sie sich zudem nicht von Emotionen lenken, vermeiden Sie allzu häufiges Handeln und achten Sie auf die Gebührenbelastung.

Ausgewählte Aktien- und Anleihen-ETFs, mit denen Anleger breitgestreut investieren können: