6. August 2019
Anleger wünschen sich nachhaltige Geldanlagen

Nachhaltig anlegen: Depot mit gutem Gewissen

Seit einiger Zeit wünscht sich so mancher Anleger nicht nur eine gute Rendite, sondern auch eine moralische und ökologische Sinnhaftigkeit. Wir stellen Ihnen nachhaltige Musterportfolios vor. 

Für viele Anleger spielt Investieren in Nachhaltigkeit noch eine untergeordnete Rolle. Doch die Bemühungen einiger ETF-Anbieter sind nicht übersehbar. So mancher ETF-Betreiber bringt heutzutage hauptsächlich Nachhaltigkeitsprodukte auf den Markt. In der Branche zeichnet sich nicht nur ein Trend in diese Richtung ab, die Entwicklung ist vielmehr bereits in vollem Gange.

Auch die Politik in Berlin, Paris und Brüssel leistet ihren Beitrag, dass Nachhaltigkeit in der Geldanlage zunehmend an Bedeutung gewinnt. Fernab davon gibt es gute Gründe, auch am Kapitalmarkt nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen. Das Wachstum der Bevölkerung und die Steigerung des Lebensstandards im globalen Maßstab sind unweigerlich mit einem zunehmenden Verbrauch der natürlichen Ressourcen und damit auch der weiteren Beanspruchung der Natur verbunden: Die weitere Nutzung fossiler Energieträger sowie der anhaltende Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen haben unter Umständen die Verdrängung natürlicher Ökosysteme sowie die Einschränkung der Artenvielfalt zur Folge.

Gesellschaften rund um den Globus stehen damit vor erheblichen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Dramatische Verbesserungen der Energie- und Ressourceneffizienz seien nach Einschätzung von Experten erforderlich, um die Tragfähigkeit der Erde nicht zu gefährden.

So können Anleger nachhaltig investieren

Auch Privatanleger können – sofern sie dies wünschen – einen Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit leisten. Dabei müssen sie sich auch nicht mit Magerkost abspeisen lassen.

Dazu haben wir fünf Aktien-ETFs herausgesucht, die die Regionen Nordamerika, Europa, Asien, Schwellenländer sowie einen Welt-Index abbilden. Den Anleihenteil deckt ein ETF ab, der auf nachhaltig wirtschaftende Unternehmen in der Eurozone setzt. So birgt der „risikofreie“ Anteil keine Währungsrisiken. Die ausgewählten ETFs beziehen sich neben Umweltaspekten auch auf soziale Gesichtspunkte. Aus diesen ETFs haben wir nun drei Nachhaltigkeitsportfolios erstellt. Diese stehen ihren herkömmlichen Gegenspielern in der Rückschau um nichts nach.

So kommt die Depot-Variante mit einem Aktienanteil von 80 Prozent seit 1. Januar 2013 auf eine jährliche Rendite von 8,9 Prozent, auf Sicht von fünf Jahren beträgt die  jährliche Rendite 8,0 Prozent. 

Mit diesen Nachhaltigkeits-ETFs wurden die Portfolios erstellt:

Wer Abwärtsbewegungen an der Börse schwer erträgt, wählt einen geringen Aktienanteil. Hier bietet sich unser MusterportfolioNachhaltigkeit 20“ an. Die einzelnen Aktien-ETFs haben lediglich ein Gewicht von drei bis sechs Prozent. Der Anleihenteil ist mit 80 Prozent der große Stabilitätsanker.

Wer etwas risikofreudiger ist, sollte sich die Depot-Variante „Nachhaltigkeit 50“ näher ansehen. Dort beträgt der Aktienanteil bereits 50 Prozent.

Die größte Renditeerwartung gilt für „Nachhaltigkeit 80“. Die Renditezahlen sind oben bereits genannt. In schwierigen Marktphasen schlägt das Pendel jedoch in die andere Richtung aus.

Wichtig: Selbstverständlich können Sie auch andere ETFs verwenden und müssen sich nicht an die Vorgaben in den Musterportfolios rechts halten. Auch die Gewichtungen dienen nur zur Orientierung. Gewichtungen nach Bruttoinlandsprodukt sind genauso denkbar wie nach Marktkapitalisierung.

Den vollständigen Robo-Advisors-Test mit allen Ergebnissen finden Sie im Extra-Magazin Nr. 3/2020. Bestellen Sie jetzt das Extra-Magazin im Abonnement oder als Einzelausgabe und bleiben Sie immer aktuell informiert.