25. August 2017
Ist Bitcoin das neue Gold?

Ist Bitcoin das neue Gold?

Kryptowährungen wie Bitcoin oder auch Ethereum sind in aller Munde. Mit teilweise starren Regelwerken, die keine Ausweitung der Geldmenge zulassen und ihrer weitreichenden Anonymität gelten die neuen digitalen Währungen für viele Investoren bereits als Alternative zu Gold. Vor allem der Aspekt der Anonymität ist für Anleger ein Kriterium. Während Gold in physischer Form einen Tresor benötigt, können Bitcoin und Co theoretisch auf einem Blatt Papier vorgehalten werden – unabhängig vom Anlagebetrag. Doch so einfach ist es nicht: Auch bei Bitcoin ist keine hundertprozentige Anonymität gewährleistet. Spätestens wenn es darum geht, die digitale Währung umzutauschen, können Daten verknüpft werden. Dennoch sind digitale Währungen ein großer Hype, der viele Investoren anlockt. Die Kurse sprechen Bände. Die Experten von VanEck halten trotzdem wenig davon, in digitalen Währungen einen Ersatz für Gold zu sehen.

Erfolg von Kryptowährungen unsicher – Gold bewährt

„Wir erkennen das Potenzial der Blockchain-Technologie, halten es aber für ausgeschlossen, dass die zunehmende Nachfrage nach Kryptowährungen einen Einfluss auf den Gold-Markt nehmen wird“, sagt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold-Fonds von VanEck. Zwar sei bei beiden Anlageklassen das Angebot grundsätzlich begrenzt und auch würden weder Gold noch Bitcoin von staatlichen Institutionen ausgegeben, doch sollten Investoren in Gold und Bitcoin zwei getrennte Anlageklassen sehen. „Wir können heute nicht sagen, ob zum jetzigen Zeitpunkt sichere digitale Währungen auch mit dem technologischen Fortschritt mithalten können. Die Blockchain-Technologie dürfte gegenüber Hackern anfällig sein, wenn Quantencomputer zur Realität werden“, erklärt Foster. Zudem ist der Experte überzeugt, dass die Regierungen nicht zulassen werden, dass Kryptowährungen eine kritische Masse erreichen, um eine Gefahr für herkömmliche Fiat-Währungen darzustellen. Ob Kryptowährungen eine eigene Anlageklasse werden oder aber langfristig scheitern, ist für den Experten unklar.  Sicher ist für Foster jedoch, dass Gold als Anlageklasse seine Rolle als Portfolioversicherung nicht verlieren wird. „Digitale Währungen sind ohne Elektrizität wertlos. Physisches Gold hingegen kann überall gelagert und sein Wert weder von Hackern noch von einer Sonneneruption beeinträchtigt werden“, so Foster.

Gold-ETC mit physischer Lieferung

Investoren, die in Gold investieren möchten und sich bei Bedarf ihre Bestände physisch liefern lassen wollen, sollten sich Xetra Gold (A0S9GB) näher ansehen. Der ETC orientiert sich am Spotpreis für Gold und wird von der Deutschen Börse begeben. Im laufenden Jahr steht eine Rendite von 1,1 Prozent zu Buche. Aktuell sind 4,9 Milliarden Euro investiert. Die laufenden Kosten liegen bei 0,36 Prozent. Bei der Auslieferung von physischem Gold fallen weitere Kosten an.

Weitere Artikel zu diesem Thema sind Short-ETF: Gold-Anlage einmal anders und Bitcoin: Eine Währung für Zocker und Systemkritiker.

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