25. Juli 2019
Sebastian Külps leitet das Vanguard-Geschäft in Deutschland und Österreich.

Sebastian Külps (Vanguard) über den ersten thesaurierenden FTSE All World ETF

Viele Privatanleger haben darauf gewartet, jetzt ist er da: Der erste thesaurierende ETF auf den FTSE All World. Das Produkt kommt von Vanguard. Wir haben daher bei Sebastian Külps, der das Vanguard-Geschäft in Deutschland und Österreich leitet, nachgefragt.

Herr Külps, der neue thesaurierende Vanguard-ETF auf den FTSE All-World dürfte viele Privatanleger freuen. Was hat Sie veranlasst, diesen ETF anzubieten?

Unser erklärtes Ziel ist es, den Kapitalmarkt für Anleger zu demokratisieren. Hier ist natürlich ein Produkt wie der Vanguard FTSE All-World Ucits ETF ein gut passender Ansatz und ein Kernbaustein, der einen wirklich breit diversifizierten Aktienindex widerspiegelt. Und der Ausbau unserer Multi-share-Class-Architektur auf eben diesen Kernprodukten wie dem FTSE All-World unterstützt den Investor zusätzlich. Abgesehen davon verzeichnen wir gerade bei diesem Produkt eine hohe Nachfrage, auch seitens der Endanleger.

Was ist das Besondere an diesem ETF?

Das Produkt ist ein wahres Aushängeschild für unsere Firmenphilosophie: langfristig orientiert, breit aufgestellt und kostengünstig. Dieser ETF spiegelt ein gesamtes Weltexposure (entwickelte Märkte und Schwellenländer) mit mittlerweile über 3.900 Werten physisch für 0,25 Prozent TER wider.

Vanguard bietet in Deutschland generell mehr ausschüttende als thesaurierende ETFs an. Nun haben Sie vier Thesaurierer auf den Markt gebracht. Wollen Sie künftig verstärkt auch auf thesaurierende ETFs setzen?

Das Letzte was wir wollen, ist unseren Kunden Steine in den Weg zu legen, im Gegenteil! Daher haben wir mit unserer Multi-share-Class-Architektur begonnen, unsere Produkte sowohl thesaurierend als auch ausschüttend anzubieten. Wir haben diesen Schritt bereits Anfang des Jahres auf der Rentenseite begonnen und werden im Laufe der Zeit auch auf der Aktienseite weiter ausbauen.

Ein anderer dieser vier neuen ETFs ist einer auf europäische Industrieländer mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs. Ist das eine Reaktion auf den wohl bevorstehenden Brexit?

Das Produkt ist tatsächlich schon fast sieben Jahre alt, also keine Brexit-Reaktion. Aber wir haben klar gesehen, dass es im Sinn unserer Investoren ist, auch für dieses Produkt die neue thesaurierende Anlageklasse aufzulegen.

Dürfen Privatanleger in nächster Zeit mit weiteren interessanten Vanguard-ETFs rechnen? 

Sicher – wir schauen immer, was für unsere Kunden Sinn macht, und wie wir unsere Produktpalette weiter entwickeln. Ein gutes Beispiel ist die Auflage unseres Vanguard Global Aggregate Bond UCITS ETF, den wir Ende Juni lanciert haben. Hier haben wir einen ETF, der einen Index repliziert der aus über 23.500 Investment Grade-Anleihen besteht, die von Regierungen, Unternehmen und Behörden aus Industrie- und Schwellenländern begeben werden. Und heute haben wir für vier Produkte eine thesaurierende Anteilsklasse aufgelegt. Es passiert also eine Menge, und daran wird sich nichts ändern! Aber wir bleiben unseren Grundsätzen treu und bieten nur Kernprodukte an, bei uns wird es keine Nischen- oder Themen-ETFs geben.

Tipp: Hier gelangen Sie zur gesamten Produktpalette von Vanguard. Erfahren Sie außerdem mehr zu den vier neuen thesaurierenden Vanguard-ETFs.