Privaten Finanzplan erstellen

Schritt für Schritt zur persönlichen Finanzplanung


Finanzielle Ziele helfen dir als Orientierung beim Sparen und Investieren, werden aber ohne einen privaten Finanzplan meist kaum zu erreichen sein. Schließlich läufst du Gefahr, dass dir ohne eine klar strukturierte, persönliche Finanzplanung der Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben verloren geht.

Doch auch wenn das Erstellen eines Finanzplans eher mühselig, trocken und langweilig klingt, so lohnt es sich dennoch sehr sich mit seinen Finanzen Schritt für Schritt auseinanderzusetzen. Und am Ende wirst du die Finanzen in deinem Privathaushalt gut kennen und schnell merken, dass es gar nicht so viel Aufwand ist, wie du denkst.

In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du deine persönliche Finanzplanung umsetzt und was es dabei, auch mit einem Mehrwert für deine Altersvorsorge, zu beachten gibt.

Das Wichtigste in Kürze:
Alles über den privaten Finanzplan auf einen Blick

  • Definition: Ein privater Finanzplan hilft dir beim Verständnis deiner finanziellen Verhältnisse, indem du dir einen Überblick über deine Einnahmen, Ausgaben, Schulden, Versicherungen und andere Vermögenswerte machst. Er kann dir Kontrolle über deine Finanzen verleihen und bietet Orientierung zum Erreichen deiner finanziellen Ziele.

  • Zeitraum: Ein privater Finanzplan verschafft dir einen Überblick über deine aktuelle finanzielle Situation. Dein Finanzplan kann dabei individuell auf kurz-, mittel- oder langfristige Sparziele ausgerichtet werden.

  • Vorgehen: Das Erstellen eines privaten Finanzplans beinhaltet, dir einen Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen, Risiken zu definieren und abzusichern sowie persönliche Ziele festzulegen. Hinzu kommt die Entwicklung einer Kontenstruktur, aber auch das Sparen und Investieren für die Altersvorsorge und den langfristigen Vermögensaufbau.

  • Vermögensaufbau: Ein privater Finanzplan kann dir neben einem Überblick über deine Finanzen, auch beim langfristigen Vermögensaufbau und der Altersvorsorge behilflich sein. Dazu empfiehlt sich unser ETF-Sparplan-Vergleich, mit dem du genau den ETF-Sparplan findest, der zu dir passt.

Was ist ein privater Finanzplan und warum brauche ich ihn?

Was ist ein privater Finanzplan und warum brauche ich ihn?

Ein privater Finanzplan ist ein essentielles Instrument, mit dem du alle Bereiche deines Privathaushalts erfassen, darstellen und bewerten kannst.

Ein Finanzplan beinhaltet folgende Segmente:

  • Einnahmen, Ausgaben und Schulden
  • Sparen und Investieren für den Vermögensaufbau
  • Versicherungen
  • Altersvorsorge

Du brauchst einen privaten Finanzplan, um einen genauen Überblick über deine Finanzen zu erhalten und zu behalten sowie um finanzielle Probleme früh zu erkennen, Schulden zu tilgen, deine finanziellen Ziele zu erreichen und deine Ruhestandsplanung als private Altersvorsorge auszubauen.

Mit einem Finanzplan behältst du somit auch die Kontrolle über spontane Ausgaben und Fixkosten, kannst damit aber auch effektiv finanzielle Rücklagen für einen Notgroschen bilden. Das verschafft dir ein beruhigendes Gefühl für Notfälle abgesichert zu sein.

Warum ein privater Finanzplan so sinnvoll ist und welche Vorteile er bieten kann, haben wir dir hier zusammenfassend nochmal schematisch dargestellt:

Die Grafik zeigt, welche Vorteile ein privater Finanzplan hat und warum er sinnvoll ist.
Quelle: extraETF Research, Stand: 12/2023.
Wie erstelle ich einen privaten Finanzplan?

Schritt für Schritt: Wie erstelle ich einen privaten Finanzplan?

Damit auch du deine private Finanzplanung zukunftsorientiert, nachhaltig, transparent und strukturiert erstllen kannst, schauen wir uns diese Schritte im Folgenden näher an.

Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben verschaffen

Erstelle dir eine Übersicht, in die du alle deine Einnahmen und Ausgaben einträgst. Ziel ist es, dass du einen genauen Überblick über deine aktuelle finanzielle Situation erhältst. Liste daher in dieser Vermögensbilanz auch Wertgegenstände, Fixkosten, Barvermögen, Versicherungen, Immobilienbesitz sowie alle Einnahmequellen (Gehalt, Mieteinnahmen usw.) und eventuell vorhandene Schulden mit auf. Auch Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien oder ETFs gehören mit in die Übersicht.

Tipp: Besonders hilfreich ist ein Haushaltsbuch und der extraETF Finanzmanager, mit denen du nicht nur den Ist-Zustand deines Geldes im Blick behältst, sondern auch die Entwicklung deiner Investitionen verfolgen kannst.

Risiken definieren und absichern

Wir und unser Geld unterliegen aktuellen und zukünftigen Risiken, zu denen zum Beispiel folgende gehören:

  • Arbeitslosigkeit
  • Krankheit
  • Tod eines geliebten Menschen
  • Unfall
  • Scheidung
  • Unterhaltszahlungen

Gegen viele Risiken kannst du dich finanziell mit Versicherungen absichern. Unverzichtbare Beispiele hierfür sind Krankenversicherung, Privathaftpflichtversicherung, aber auch Sozialversicherungen wie Arbeitslosen-, Pflege- und Rentenversicherung. Besonders für den Fall einer möglichen Berufsunfähigkeit solltest du darüber hinaus, möglichst frühzeitig, eine geeignete Berufsunfähigkeitsversicherung für dich abschließen.

Vergleiche und wähle Versicherungen und deren Konditionen sorgfältig, um einen ausreichenden Risikoschutz zu erhalten, deine Fixkosten dafür zu senken und dich gegen unerwartete Ereignisse optimal abzusichern.

Zum Schutz vor Risiken sind finanzielle Rücklagen in Form eines Notgroschen unerlässlich. Dieser sollte zwischen drei und sechs Netto-Monatsgehältern oder den entsprechenden Monatsausgaben liegen. Lege ihn privat für dich an, bevor du mit dem Investieren beginnst.

Persönliche Ziele festlegen

Definiere deine persönlichen finanziellen Ziele für dich. Teile dann deine Ziele in die Kategorien kurzfristig, mittelfristig oder langfristig ein. Ein kurzfristiges Ziel stellt zum Beispiel der Aufbau eines Notgroschen dar, während der Erwerb eines neuen Autos mittelfristig und die Altersvorsorge und der Vermögensaufbau meist langfristige Ziele sind. Alle persönlichen Ziele, auch zum Sparen und Investieren, sollten in deinen privaten Finanzplan integriert werden.

Besonders der erwähnte Notgroschen und das Tilgen von eventuell vorhandenen Schulden, sind Ziele, die oberste Priorität haben sollten.

Wie du dir finanzielle Ziele setzen und diese auch erreichen kannst, erfährst du in unserem Video:

Kontenstruktur überarbeiten

Menschen, die ihren Finanzplan erstellen, sollten unbedingt alle ihre Konten und Depots genau im Blick haben. Mehr noch. Eine klare Struktur deiner Konten und Methoden wie z.B. die 50-30-20-Regel helfen dir, die Ziele deines privaten Finanzplans zu erreichen. Und das auch oft leichter und automatisiert.

Überlege dir eine Kontenstruktur, die zu dir, deiner finanziellen Situation und deinen Zielen passt. Wichtig ist ein Girokonto für deine Einnahmen und Ausgaben wie monatliche Fixkosten. Hinzu kommen mindestens ein weiteres Tagesgeldkonto mit möglichst hoher Verzinsung für den Notgroschen oder für kurz- bis mittelfristige Sparziele. Geht es um die private Altersvorsorge und den langfristigen Vermögensaufbau, benötigst du in der Regel ein Wertpapierdepot. Das Geld vom Girokonto lässt sich dann mit gezielten Daueraufträgen verteilen oder mit ETF-Sparplänen investieren. Das Sparen und Investieren wird so strukturiert und automatisiert.

Damit hast du stets den Überblick und die Kontrolle über deine Finanzen, sodass sich deine finanziellen Ziele besser verfolgen und erreichen lassen.

Vermögensaufbau: Sparen & Investieren

Ein privater Finanzplan, der allein das Sparen beinhaltet, ist für den langfristigen Vermögensaufbau wenig effektiv oder sogar kontraproduktiv. Schließlich unterliegt nicht investiertes Geld dem Kaufkraftverlust durch Inflation. Durch langfristige Investitionen, zum Beispiel in ausreichend breit gestreute, weltweite Aktien-ETFs, lässt sich der Inflation entgegenwirken, da damit die Chancen auf eine hohe Rendite und Wertentwicklung bei einem vergleichsweise geringen Risiko von ETFs ausgezeichnet stehen. 

Treten dann doch unvorhergesehene Ereignisse auf, kannst du diese durch den Notgroschen, den du bereits vor dem Investieren großzügig angelegt hast, finanziell abfedern. Wenn du nicht weißt, wie du mit dem Investieren in ETFs starten kannst, schau dir am besten unseren Artikel ETFs für Anfänger oder den ETF-Guide an, um dich mit den finanziellen Grundlagen vertraut zu machen. Darin erfährst du u.a., dass ETFs börsengehandelte Indexfonds sind, die passiv einen Index abbilden und so zu nur geringen Kosten ein hohes Maß an Risikostreuung bringen können.

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Beispiel: Wie sieht ein privater Finanzplan überhaupt aus?

In unserem Beispiel verfügt ein Mann im Alter von 30 Jahren über ein monatliches Nettogehalt von 2.000 Euro, keinerlei Schulden und einen Notgroschen aus 3 Nettomonatsgehältern. Nach unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt er sich einen privaten Finanzplan unter Berücksichtigung der 50-30-20-Regel.

Unser Beispiel für einen privaten Finanzplan lautet nun:

Monatl. Einnahmen2.000 Euro
Monatl. Ausgaben1.600 Euro
50 Prozent - Grundbedürfnisse (Miete, Nebenkosten, Lebensmittel usw.)1.000 Euro
30 Prozent - Hobbys und persönliche Bedürfnisse (Kleidung, Restaurantbesuche, Bücher, Urlaub usw.)600 Euro
Risiken definieren und absichernNotgroschen aus 6.000 Euro besteht bereits
Persönliche Ziele festlegenAltersvorsorge mit ETFs als langfristiger Vermögensaufbau für das Alter
Kontenstruktur überarbeitenEinrichtung eines Dauerauftrags nach Gehaltseingang auf das Tagesgeldkonto („Pay yourself first“)
GirokontoFür Einnahmen und Ausgaben
TagesgeldkontoFür den Notgroschen
Vermögensaufbau: Sparen & Investieren400 Euro über einen monatl. ETF-Sparplan
Quelle: extraETF Research, Stand: 12/2023.

Tipp: Das ist natürlich nur ein fiktives Beispiel für einen privaten Finanzplan. Beachte dabei, dass ein privater Finanzplan so individuell und verschieden sein kann, wie die Menschen und ihre finanzielle Situation. Nimm dir am besten Zeit für deine eigene persönliche Finanzplanung. Am Anfang ist es etwas mehr Aufwand, der mit der Zeit aber weniger wird.

Die folgenden Artikel können dir beim Erstellen deines privaten Finanzplans helfen:

Den Durchblick behalten: Die richtigen Tools für deine persönliche Finanzplanung

Beim Erstellen und Umsetzen deines privaten Finanzplans bist du aber nicht allein auf dich gestellt. Das gilt ebenso für die Suche nach den Spar- und Investmentprodukten, die am besten zu dir passen.

So unterstützt dich der extraETF Finanzmanager auf praktische Weise beim Überwachen und Kontrollieren deiner Investitionen, während dir unser Broker-Vergleich und unser ETF-Sparplan Vergleich Orientierung bei der jeweiligen Produktsuche bieten.

Fazit:
Warum ist es so wichtig, einen Finanzplan privat zu erstellen?

Das Erstellen eines privaten Finanzplans ist so wichtig, damit du stets den genauen Überblick und die Kontrolle über deine Einnahmen und Ausgaben hast, aber auch um deine finanziellen Ziele beim Sparen und Investieren besser erreichen zu können. Eine effektive persönliche Finanzplanung kann dir auch dabei helfen, Schulden schnellstmöglich abzubauen und Rücklagen für einen Notgroschen zu bilden, der dir neben Versicherungen mehr finanzielle Sicherheit bietet.

Ein Finanzplan kann dich aber nicht nur beim Erfüllen von finanziellen Wünschen unterstützen und deinen Depots und Konten Struktur verleihen, sondern dir auch bei der privaten Altersvorsorge mit ETFs helfen. Auf diese Weise kannst du das Schließen der Rentenlücke strukturiert und effektiv angehen.

Für das Überwachen deiner Investments ist der extraETF Finanzmanager ein praktisches Tool, welches dir hilft, die finanziellen Ziele aus deinem privaten Finanzplan zu erreichen.

Wir beantworten dir weitere Fragen rund um den privaten Finanzplan