Europa-ETF profitiert von anhaltender Niedrigzinspolitik
Aktien aus Europa könnten weiterhin ein wichtiger Baustein zum Kapitalerhalt sein. Diese Marktmeinung setzt sich insbesondere nach den jüngsten Äußerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) durch. Obwohl einige Beobachter leise Zwischentöne vernommen haben wollen, sieht Philippe Waechter, Chefvolkswirt von Natixs Asset Management derzeit keine geldpolitische Wende der EZB: „Die EZB bleibt noch für einen längeren Zeitraum bei ihrem sehr expansiven, geldpolitischen Kurs. Die Diagnose der EZB zur wirtschaftlichen Lage in der Eurozone weist keine strategische Veränderung auf. Die Erholung verstärke sich, und die Risiken seien jetzt weitgehend ausgeglichen. Doch die Inflationsrate liege weiterhin deutlich unter dem Ziel der EZB von knapp unter 2 Prozent“, schreibt der Volkswirt in einem aktuellen Kommentar. Eine weiterhin expansive Geldpolitik macht Hoffnung, dass Aktien auch weiterhin eine wichtige Rolle beim Aufbau von Vermögen spielen könnten.
Experte sieht wenig Argumente für Zinswende in Europa
Behält die Notenbank ihren Kurs bei, bleiben Anleihen und auch Bankprodukte weiterhin niedrig verzinst. Um jedoch die Kaufkraft zu erhalten, sind Sparer unbedingt auf Anlageklassen angewiesen, die höhere Renditen einbringen. Während der Kauf von Immobilien mit Aufwand und Nebenkosten verbunden ist, sorgen Aktien dank ihrer Flexibilität und Rendite dafür, dass die Gesamtrendite eines Portfolios stimmt. Glaubt man Waechter, könnten die derzeitigen Rahmenbedingungen noch eine Weile bestehen bleiben: „Die EZB hat keine Eile, ihren geldpolitischen Kurs zu ändern, da sich eine solche Änderung asymmetrisch auswirkt. Eine zu rasche Wende würde ein Risiko für die Erholung darstellen und damit den Wünschen der EZB für die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone entgegenlaufen. Die Zentralbank kann auf eine höhere Inflationsrate warten, bevor sie diesen Schritt vornimmt. Ziel der EZB muss ein stärkeres und eigenständigeres Wachstum sein, das getragen ist von der privaten Inlandsnachfrage. Eine über einen längeren Zeitraum fortgeführte expansive Geldpolitik ist dafür weiterhin das beste Rezept“, erklärt der Volkswirt.
ETF auf Europa ist eine solide Sache
Zwar spricht Waechter für einen Asset Manager, der aktiv verwaltete Produkte vertreibt, doch können erfahrene Anleger insbesondere auf etablierten Märkten auch mit ETFs attraktive Renditen erzielen. DeriShares II plc – MSCI Europe UCITS ETF EUR (WKN: A0MZWQ) bildet die Entwicklung von 449 größeren europäischen Unternehmen ab. Im laufenden Jahr kletterte der Index um 7 Prozent. Aktuell sind 5,4 Milliarden Euro allein in diesem ETF investiert. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,35 Prozent. Darüber hinaus bieten zahlreiche Direktbanken auf den ETF auch Sparpläne an.
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Autor Redaktion
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